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Der Clark Darlton Reader

Der Clark Darlton Reader

Titel: Der Clark Darlton Reader Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Kanäle im Jahre 1877 entdeckte. Weiter wissen wir, daß die Kanäle Feuchtigkeit enthalten müssen; denn der Vegetationsgürtel verändert sich im Laufe der Jahreszeiten regelmäßig. Es wird nun an mir liegen, festzustellen, woraus der Pflanzen wuchs besteht. Vielleicht gelingt es mir auch, einige praktische Beweise mitzubringen.“
    „Das ist Ihre Aufgabe“, betonte Weißfeld ernst. „Ja, Kennedy? Sie wollten auch noch etwas sagen? Bitte!“
    Kennedy setzte das Glas, aus dem er soeben getrunken hatte, auf den Tisch zurück. „Nur eine Frage, mehr nicht. Meine Aufgabe ist es, bei der Ankunft auf dem Mars eine Funkstation einzurichten, um Verbindung mit der Erde aufnehmen zu können. Ich weiß nicht, ob mir das gelingt; denn wir kennen die dortigen Verhältnisse nicht. Aber es ist anzunehmen, daß Ultrakurzwellen durch den Weltraum eilen. Wie hätte man sonst ein Radarecho vom Mond bekommen können? Nein, was ich wissen möchte, ist dies: Was soll ich tun, wenn der Mars bewohnt ist und man mir den Funkverkehr verbietet?“
    Weißfeld starrte Kennedy einige Sekunden lang erstaunt an, ehe er seine Fassung wiedergewann.
    „Mensch, Sie haben Sorgen! Die möchte ich auch haben!“
    „Wieso Sorgen? Ich liebe keine diplomatischen Verwicklungen, auch nicht auf dem Mars. Oder besser: gerade dort nicht.“
    „Überlassen wir das lieber der Zukunft“, mischte sich Jane ein. „Wahrscheinlich ist der Mars unbewohnt. Meine Aufgabe wird es sein, Mister Perkins bei der Führung des Schiffes zu unterstützen und – mit ihm gemeinsam – etwa auftretende Mängel zu beheben. Meine Kenntnisse in der Astronomie sind zwar nur laienhaft, genügen aber immerhin, mich nicht im Weltall zu verirren. Ja, grinsen Sie nur so unverschämt, Kennedy; Sie haben allen Grund dazu! Als ich Sie gestern fragte, ob Sie nicht lieber zur Venus wollten, sagten Sie: ‚Nein, danke, ich mache mir nichts aus Frauen!’ – Mit Ihnen kann man kein vernünftiges Wort reden. Ich bin erstaunt, daß ein so ernsthafter Mensch wie Hal Ihr Freund sein kann.“
    „Der Mensch benötigt einen Ausgleich, Miß Jane“, verteidigte sich Kennedy. „Hal einen Irren, und ich einen Nichtfachmann auf meinem Spezialgebiet, der mir nicht hineinreden kann. Außerdem gibt es einige gemeinsame Interessen, die uns verbinden.“
    „Welche? Das möchte ich wissen.“
    „Lieber nicht.“
    Hal rutschte unruhig auf seinem Platz hin und her. Anscheinend wußte er um die „gemeinsamen Interessen“ und befürchtete, daß Kennedy den Mund nicht halten konnte. Aber der hielt ihn.
    „Sie werden sie noch früh genug bemerken, Miß Jane“, war alles, was er sagte.
    Professor Weißfeld erhob sich und griff zu seinem Glas.
    „Dann möchte ich auf das Wohl der Besatzung der ‚Smith 2955’ trinken und hoffen und wünschen, daß alle Mitglieder dieser historischen Expedition gesund und glücklich zur Erde zurückkehren mögen!“
    Die anderen vier hatten sich gleichfalls erhoben und sahen auf den Professor. Dann tranken sie die Gläser leer.
    „Morgen ist ein anstrengender Tag, Freunde“, sagte Weißfeld. „Ich schlage vor, daß wir uns jetzt verabschieden. Jeder wird noch viel zu erledigen haben und möchte vielleicht auch noch die … letzten Dinge regeln. Wir treffen uns dann morgen früh auf dem Startplatz. Haben Sie übrigens für genügend Bewachung gesorgt, Hal?“
    „Doppelte Wachen. Es kann nichts geschehen. Außerdem wird Haller, der in den Staaten keine Angehörigen hat, in dieser Nacht im Raumschiff schlafen. Er hat es uns freiwillig angeboten.“
    „Das ist sehr nett von Ihnen, Mr. Haller.“ Der Professor freute sich ehrlich. „Dann sind wir also vor bösen Überraschungen sicher.“
    „Eine Selbstverständlichkeit“, wehrte Haller bescheiden ab. „Ich habe in meiner Heimat bereits von allen Freunden Abschied genommen. Allerdings haben sie erst heute erfahren, wo mein endgültiges Reiseziel liegt.“
    „Und du, Hal? Ich hoffe, daß du später noch bei uns vorsprechen wirst. Ich hätte einiges mit dir zu bereden – wegen Jane.“
    Jane wurde ein wenig rot, während der bisher so schweigsame Walt Kennedy dem Professor einen kurzen, forschenden Blick zuwarf.
    Es schien klar zu sein, welche Interessen er mit Hal gemeinsam hatte: Jane Weißfeld!
    „Ich komme in etwa zwei Stunden zu Ihnen, Herr Professor“, betonte Hal und warf Kennedy einen triumphierenden Blick zu, der Kennedy bewog, mit dem kurzen Abschiednehmen den Anfang zu machen.
    Dann war der Professor

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