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Der Clark Darlton Reader

Der Clark Darlton Reader

Titel: Der Clark Darlton Reader Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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des damaligen Bodens verursachten das Entstehen fast geometrisch genauer Flußbetten. Es war also nichts als Zufall, Naturgewalt und ein rein physikalisches Gesetz, das die Menschen jahrhundertelang narrte. Der Mars ist nicht von einer intelligenten Rasse belebt, sondern nur von Pflanzen und vielleicht noch von niederen Lebewesen.“ Walt Kennedy schüttelte wie bedauernd den Kopf und sagte:
    „Das wäre aber sehr schade, wenn du recht hättest. Ich habe mich so darauf gefreut, die Marsianer begrüßen zu können. Und nun sagst du einfach, es gäbe keine. Ich glaube immer noch daran, daß wir wenigstens die Reste einer stolzen, ausgestorbenen Rasse finden werden.“
    „Kaninchen?“ erkundigte sich Hal vorsichtig.
    „Laß endlich die lächerlichen Kaninchen aus dem Spiel! Hätte ich doch nie die blödsinnige Wette abgeschlossen!“
    „Deine eigene Schuld, mein Lieber“, stellte Hal mitleidlos fest.
    Walt machte ein wütendes Gesicht und stapfte in Richtung auf die Kanalböschung davon. Hal folgte ihm grinsend, genau wissend, daß Walt ihm nicht weiter böse sein würde.
    Langsam und fast gemütlich schlenderten sie zum Schiff zurück, nachdem sie sich mit Hilfe des Funkgerätes davon überzeugt hatten, daß dort noch alles beim alten und nur Haller inzwischen eingetroffen war, um seine Pflanzen zu untersuchen. Von dem Ergebnis wußte Jane noch nichts.
    Die Außenluke schwang auf, und sie kletterten die Leiter hoch.
    Im Schiff war es warm und gemütlich. Obwohl sie sich ausgezogen und der schweren Pelze entledigt hatten, begannen sie schon nach wenigen Minuten zu schwitzen.
    „Blödsinnige Hitze“, beschwerte sich Walt Kennedy.
    „Das denkst du nur“, bemerkte Hal. „Immerhin ist es merkwürdig, wie schnell sich unser Körper umgestellt hat. Ich glaube, wir könnten gut ohne alle Hilfsmittel auf dem Mars leben, wenn wir uns nur zwei Wochen dort draußen aufhalten würden.“
    „Na, ich danke!“ entschied sich Walt schnell.
    „Vergiß nicht, daß wir vielleicht in der unwirtlichsten Gegend des Planeten gelandet sind.“
    „Wollen wir nicht versuchen, mit der Rakete einen anderen, besser geeigneten Ort für unsere Forschungen aufzusuchen?“
    Hal zögerte eine Sekunde, ehe er sagte:
    „Ich weiß nicht, ob das ratsam ist. Eine Landung und ein Start sind immer ein Risiko. Allerdings wollen wir nicht vergessen, daß die geringe Gravitation beides erheblich vereinfacht. Mal sehen, was Haller dazu meint. Wo steckt er übrigens?“
    „Hier kommt er gerade“, ertönte Hallers Stimme, der unbemerkt in den Kontrollraum gekommen war. „Sehr interessant, meine Pflänzchen! Ähnlich wie die irdischen Moose oder Pilze. Andere erinnern an das Heidekraut und kommen mit wenig Wasser aus. Übrigens: Wasser! Ich konnte feststellen, daß alle Pflanzen einen seltsamen Saft besaßen, der selbst bei einer Temperatur von 20 Grad Kälte noch nicht gefror. Wirklich sehr seltsam.“
    „Nicht dann, wenn man weiß, daß das Wasser hier erst bei – na, sagen wir einmal – 25 Grad gefriert.“
    Haller blickte Hal erstaunt an, der vorsichtig die kleine Flasche aus dem an der Wand hängenden Pelz zog.
    „Hier haben wir eine Probe des Marswassers. Nehmen Sie und untersuchen Sie es. Ich bin auf das Ergebnis mehr als gespannt.“
    Haller nahm die Flasche und verschwand.
    Als er nach einer halben Stunde zurückkam, lag auf seinem Gesicht ein rätselhafter Ausdruck. Aber er lächelte dazu.
    „Sehr erfreulich, trotzdem.“
    „Wieso trotzdem?“
    „Dieses Wasser hat ein spezifisches Gewicht von drei Gramm, während unser Wasser auf der Erde genau ein Gramm wiegt. Dreimal so schwer also. Es enthält fast alle Salze und Mineralien, die der menschliche Körper zum Leben benötigt, und ist also sehr gesund; denn – und das ist das Entscheidende – es ist völlig unschädlich für uns. Man kann es trinken!“
    „Fein!“ rief Walt Kennedy. „Wir nehmen einige Tausend Liter davon mit zur Erde und verkaufen es als Medizin.“
    Hal dachte daran, daß sie niemals zur Erde zurückkehren würden, und ihm kam plötzlich zum Bewußtsein, daß er noch gar nicht überlegt hatte, warum eigentlich nicht. Das Raumschiff stand startklar auf seinem Platz, Treibstoff war genügend vorhanden, und auch sonst konnte er keine Schwierigkeiten entdecken, die einen baldigen oder auch sofortigen Abflug verhindern mochten. Ein unerklärliches Gefühl der Angst beschlich ihn, wenn er daran dachte, was jetzt geschehen müßte, um den Start tatsächlich

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