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Der Clark Darlton Reader

Der Clark Darlton Reader

Titel: Der Clark Darlton Reader Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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strömte in die Luftschleuse, und die Außenluke schwang auf. Das erste, was die vier Freunde sahen, waren vier Gestalten, die mit winkenden Armen den Abhang zum Plateau hochgelaufen kamen und sich dabei – anscheinend vor Freude – gegenseitig boxten und auf die Schultern klopften. Ein seltsames Bild, aber Hal glaubte, die vier Menschen – es konnte sich nur um solche handeln – verstehen zu können. Er dachte daran, wie ihm wohl zumute sein würde, wenn er ohne Flugmöglichkeit hier sitzen würde, und eines Tages käme ein Raumschiff.
    Die Fremden trugen keine Waffen, das konnten sie auf den ersten Blick feststellen. Haller machte daher den Vorschlag, die Gewehre im Schiff zu lassen und nur die Pistolen verborgen in der Tasche zu behalten. Man akzeptierte seinen Rat und kletterte dann langsam die Metalleiter hinab, um die Ankömmlinge zu begrüßen.
    Der erste von ihnen war unzweifelhaft ein Mann.
    Sein Gesicht strahlte ehrliche Freude aus. Er ging den vier Freunden mit ausgestreckten Händen entgegen.
    „Ich bin so froh, daß es auch Ihnen gelungen ist, das Geheimnis der Raumfahrt zu entdecken“, sagte er in einem harten, fremdländischen Englisch. „Ich bin Dr. Wladimir Mankow, vielleicht haben Sie schon von mir gehört.“
    Hal konnte sich an den Namen erinnern. Mankow war einer der bekanntesten Raketenforscher der Sowjetunion. Man hatte in den Staaten davon gemunkelt, daß er an dem Problem der Mondumrundung gearbeitet habe und eines Tages spurlos verschwunden sei.
    Und nun traf er Mankow auf dem Mars wieder, dazu noch schiffbrüchig.
    „Mein Name ist Hal Perkins, Vereinigte Staaten von Amerika“, stellte er sich vor und zeigte auf seine Freunde. „Walt Kennedy, Jane Weißfeld und Hanns Haller.“
    „Ah, ein Deutscher? Sind Sie nicht ein Biologe?“
    Haller nickte wortlos und schaute auf die drei Gefährten des Russen, die inzwischen herangekommen waren. Mankow stellt sie vor.
    „Dies ist Dr. Lin Fuu, unser Radar Spezialist. Hier sind die beiden Frauen unserer leider tödlich verunglückten Kameraden: Frau Pawlowa Tschenkowska und Frau Maria Eberbach. Ivan Tschenkowska war der Führer unseres Schiffes, Herr Eberbach unser technischer Berater. Sie verunglückten gestern abend, als sie versuchten, die etwas schräg gelandete Rakete neu aufzusetzen. Ein Glück, daß wir nicht alle an Bord waren.“
    „Wie geschah das?“ wollte Hal wissen, nachdem man sich freundschaftlich die Hände geschüttelt hatte.
    „Ich kann es nicht sagen. Wir waren ein wenig schief gelandet und beschlossen, das Schiff geradezusetzen. Der Pilot und der Techniker begaben sich an Bord. Wir waren ziemlich weit von der Rakete entfernt, als diese startete. Sie erhob sich etwa fünf Meter über das Plateau, als es geschah. Eine grelle Explosion, und das ganze Ding brach in der Mitte auseinander. Beide Insassen waren tot. Wir fanden kaum noch etwas von ihnen wieder.“
    Eine der beiden Frauen schluchzte auf. Mankow warf ihr einen tadelnden Blick zu, und sie schwieg. Es war Pawlowa.
    Hal gab sich einen Ruck.
    „Ich weiß nicht, ob es möglich sein wird, Sie alle auf einmal mit zur Erde zurückzunehmen.“
    Mankow winkte ab.
    „Das ist auch nicht notwendig. Jetzt, da die Raumfahrt aus den Kinderschuhen heraus ist, werden bald noch andere Raketen hier landen. Einmal kommen wir schon zur Erde. Aber wenigstens die beiden Frauen können Sie mitnehmen.“
    „Selbstverständlich“, beeilte sich Walt zu sagen und fügte hinzu: „Sagen Sie, Mr. Mankow, haben Sie schon Spuren irgendwelchen Lebens hier entdecken können?“
    Mankow nickte.
    „O ja! Allerdings nicht das, was Sie etwa vermuten mögen. Nur Pflanzen und so eine komische Art von Kaninchen.“
    Mankow schwieg erschrocken, da ihn die vier Insassen des so unverhofft aufgetauchten Raumschiffes mit entsetzt aufgerissenen Augen anstarrten und der eine – es war derjenige, der zuletzt gefragt hatte – seinen Mund weit aufklappte.
    „Ka … nin … chen?“ stammelte er endlich.
    Mankow sah seine Gefährten ein wenig bestürzt an, ehe er antwortete.
    „Ja, Kaninchen. Wenigstens so etwas Ähnliches. Aber … darf ich fragen, warum die Herrschaften so … erstaunt sind?“
    Seine Bestürzung verwandelte sich jedoch in regelrechte Furcht um den Verstand der Amerikaner, als diese plötzlich laut zu lachen begannen. Vorsichtig wich er einige Schritte zurück.
    Hal lachte immer noch, als er dem Russen stückweise die seltsame Geschichte von der Wette seines Freundes Walt Kennedy

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