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Der Club der Gerechten

Der Club der Gerechten

Titel: Der Club der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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aus. Als sie auf die Treppe zuging, um in den Zug umzusteigen, der quer durch die Stadt fuhr, schaute sie, wie immer, zum Ende des Bahnsteigs hinüber. Wie üblich hatte sich dort eine Gruppe Obdachloser versammelt, aber anstatt auf dem Bahnsteig herumzuliegen, standen alle da und spähten in das Dunkel des Tunnels hinter der Station. Eve wandte sich von der Treppe ab und ging den Bahnsteig entlang. Einer der Männer hörte ihre Schritte, drehte sich zu ihr um und stieß dann leicht seinen Nachbarn an. Als der dritte Mann sie auch bemerkte, traten sie weit genug auseinander, um sie durchzulassen.
    »Miz Harris«, sagte einer der Männer und neigte respektvoll den Kopf.
    Eve Harris nickte ebenfalls, doch ihre Augen suchten in der Dunkelheit nach dem, was die Aufmerksamkeit der Männer erregt hatte. Gleich darauf sah sie es – jemand stand an der Wand dicht neben den Gleisen. Und dann konnte sie ein Gesicht ausmachen, das aus dem Dunkel spähte.
    Ein Gesicht, das jung war – aber nicht so jung wie das des Mannes, der Rachelle vergewaltigt und ermordet hatte.
    Ein Gesicht, das dem Hass in ihr neue Nahrung gab.
    Ein Gesicht, das sie in dem Moment erkannte, in dem sie es sah.
    Das Gesicht war bleich vor Angst und Erschöpfung, aber als Eve hinter der Männergruppe auftauchte, um sich den Mann näher anzusehen, flackerte Hoffnung in seinen Augen auf wie ein Licht, und er kam einen taumelnden Schritt näher.
    Sie spürte, wie sich die Männer um sie herum strafften.
    »Bitte«, sagte Jeff Converse und hob die Hand, als wolle er sie ihr entgegenstrecken. »Helfen Sie mir – rufen Sie die Polizei ...« Seine Augen flogen über die harten Gesichter um sie herum. »Sie wollen mich nicht hinauslassen. Sie ...«
    Aber Eve hatte sich schon abgewandt und trat durch die Lücke zurück, die die Männer für sie frei gelassen hatten. Die Lücke schloss sich, kaum dass sie sie passiert hatte, und obwohl sie Jeff Converse schreien hörte, als sie wieder auf die Treppe zuging, wusste sie, dass sie, hätte sie sich noch einmal umgedreht, nicht mehr imstande gewesen wäre, ihn anzusehen.
    An der Treppe blieb sie stehen und musterte flüchtig die wenigen Leute auf dem Bahnsteig. Es waren vielleicht dreißig, die meisten allein, einige in Gruppen zu zweit und zu dritt. Manche telefonierten mit ihren Handys, einige lasen, ein paar schwatzten mit Freunden. Alle mussten Jeff Converses flehende Stimme gehört haben, als er hinter ihr her rief, doch niemand ließ es sich anmerken.
    Ebenso wie niemand an jenem Abend Rachelle gehört hatte, als sie sich schreiend gegen den Mann wehrte, der sie vergewaltigte und tötete.
    Zufrieden, dass wenigstens einige Dinge in der Stadt sich nie änderten, setzte Eve ihren Weg fort.
    Zehn Minuten später betrat sie den Club der Hundert. Thatcher, der sich nicht von seinem Platz gerührt zu haben schien, seit Eves Mann sie vor zehn Jahren hergebracht hatte, nickte respektvoll.
    »Unten«, sagte er.
    Eve stieg dieselbe Treppe hinunter, die Perry Randall vor ihr benutzt hatte.
    Sie klopfte zweimal, und Malcolm Baldridge öffnete sofort die Tür des The Manhattan Hunt Club. Das Erste, das sie beim Eintreten bemerkte, war die neue Trophäe. Sie erkannte den Mann sofort, denn es war noch nicht lange her, dass er versucht hatte, ihr den Geldbeutel aus der Tasche zu stehlen, als sie auf die U-Bahn wartete. Das war sein Fehler gewesen. Sie hatte nicht lange gebraucht, um seinen Namen herauszufinden – oder zumindest den Namen, unter dem er in den Tunnels bekannt war –, und die Botschaft war weitergegeben worden.
    Es war keine große Jagd gewesen, doch sie war als abschreckendes Beispiel gedacht.
    Eve Harris war sicher, dass die nächste Statistik über Diebstähle, Taschendiebstähle und andere kriminelle Handlungen – Handlungen, die sie und andere nicht mehr zu tolerieren gewillt waren – deutlich niedriger ausfallen würde.
    »Ausgezeichnete Arbeit, Mr. Baldridge«, stellte sie anerkennend fest, während sie das erstaunlich lebensechte Gesicht betrachtete.
    »Die Mitglieder haben ausgezeichnete Arbeit geleistet«, erwiderte Malcolm Baldridge respektvoll. »Die Beschädigungen waren sehr gering.«
    Eve ging weiter in den nächsten Raum, wo Perry Randall und der Rest des Hunt Clubs auf sie warteten. Sie hörte zu, während Perry von der Nachricht auf seinem Anrufbeantworter berichtete. Als er geendet hatte, richtete er die kalten Augen auf Eve. »Ich habe Sie gewarnt, dass so etwas geschehen könnte, doch Sie

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