Der Club der Gerechten
Dinge ganz, ganz klar zu sehen.
Er sah Jimmy immer wieder an – seine Augen, den schlanken Körper und wie er lächelte.
Er fing an zu denken, wie hübsch er war.
Fast hübsch genug, um ihn zu küssen.
Sofort hatte er sich diesen Gedanken aus dem Kopf gerissen. Wo zum Teufel war er überhaupt hergekommen? Er war keine Schwuchtel.
Doch je mehr er sich bemühte, nicht daran zu denken, umso mehr dachte er daran, obwohl er wusste, dass es ganz falsch war.
Jimmy war ein Kerl, zum Kuckuck. Er hatte einen Schwanz.
Aber hätte er keinen und hätte er Titten wie Cherie ...
Er zog noch einmal kräftig an dem Joint, den sie sich teilten, und dann begann alles irgendwie im Nebel zu verschwimmen. Er konnte sich nicht erinnern, was danach geschehen war, nur dass er Jimmy anfassen wollte. Ihn wirklich richtig fest anfassen.
Aber es war falsch – total falsch! Er war ein Kerl wie alle anderen.
Dann überlegte er, wie er's richtig machen konnte. Er musste die Dinge nur zurechtrücken. Musste Jimmy töten.
Cherie war eingeschlafen, und jetzt lächelte Jimmy wieder ihn an, lächelte auf die Art, bei der es Jagger ganz komisch im Bauch wurde, bei der seine Eier anfingen wehzutun und er einen Steifen kriegte.
»Komm schon«, flüsterte Jimmy. »Komm schon, Jag – du bist mein Kumpel. Du weißt, was du willst. Also komm und hol's dir.« Er hatte sich auf dem Fußboden auf den Rücken gelegt, und Jagger wusste, dass Jimmy wollte, dass er es tat.
Jimmy wollte, dass er es in Ordnung brachte, damit sie zusammen sein konnten.
Das Messer glitt ganz leicht in Jimmy hinein – glitt einfach durch sein Hemd, an seinen Rippen vorbei in sein Herz. Es tat Jimmy nicht weh – Jagger hätte ihm nie wehtun wollen. Jimmy sah sekundenlang nur irgendwie überrascht aus und lag dann ganz still, ausgestreckt auf dem Rücken und sah ihn an.
Und er lächelte noch immer, daher wusste Jagger, dass es okay war.
Als Nächstes ließ er das Messer in Cherie hineingleiten. Sie wachte nicht einmal auf – sie lag einfach da, aber ihre Titten hoben sich nicht mehr, wie sie's getan hatten, als sie atmete.
Er zog beide aus, sehr vorsichtig, um Jimmy nicht zu stören. Dann schnitt er Cherie die Titten ab und legte sie Jimmy behutsam auf die Brust.
Jetzt kam der schlimmste Teil. Er wollte Jimmys Schwanz nicht anfassen – wollte ihn nicht einmal ansehen. Aber um ihn abzuschneiden, musste er es tun. Er war viel größer als sein eigener, und es schien unendlich lange zu dauern, ihn abzusäbeln. Aber endlich schaffte er es, und dann war alles in Ordnung.
Jimmy sah nicht mehr wie ein Kerl aus – er sah aus wie ein Mädchen.
Ein hübsches Mädchen.
Genau wie das Mädchen, das seine Mutter sich statt seiner gewünscht hätte.
Jagger zog sich aus und legte sich neben Jimmy.
Er streichelte Jimmys Gesicht mit dem Finger, zog sein Lächeln um die Mundwinkel nach, strich ihm eine Locke aus der Stirn.
Er küsste Jimmy, zart zuerst, dann härter.
Er presste sich ganz fest an Jimmy, presste ihre Körper aneinander, rieb sich an Jimmys kräftigem Torso, bis ...
Danach konnte er sich an nichts mehr erinnern – nicht bis die Polizei kam.
Er sagte ihnen, es sei nicht seine Schuld, sondern die von Jimmy und Cherie. Wenn Jimmy nicht geplant hätte, mit Cherie wegzugehen...
Aber sie sperrten ihn trotzdem ein, sperrten ihn ins Gefängnis.
Sperrten ihn ein und sagten ihm, er käme nie wieder raus.
Und da war er bis zu dem Abend geblieben, an dem sie ihn geholt hatten. Er hatte kein Wort gesagt, als sie ihn aus der Zelle führten und in den Kleinbus setzten, aber er passte auf und hörte, wohin sie ihn brachten.
In ein Krankenhaus.
Es musste etwas mit Bobby Breen zu tun haben. Jagger hatte Bobby Breen fast so gern gehabt wie Jimmy. Und Bobby Breen hatte auch ihn gemocht. Aber etwas war mit Bobby passiert – etwas, woran Jagger sich nicht recht erinnern konnte. Sie waren in einer der kleinen Kammern hinter der Küche, in der sie beide arbeiteten, zusammen gewesen – waren sich richtig nah. Dann war mit Bobby etwas passiert. Er verwandelte sich in eine Frau – in eine schöne Frau. Jagger wollte die Frau küssen, wollte sie lieben.
Und sie hatte es zugelassen. Hatte ihn alles tun lassen, was er tun wollte.
Sie hatte sich nicht gerührt, nicht versucht, ihn wegzustoßen.
Sie hatte ganz einfach auf dem Boden gelegen, sehr still, und er hatte sie noch lange angesehen, nachdem er sie geliebt hatte, hatte sie nur angesehen. Sie war schön – noch schöner als
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