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Der Club der Gerechten

Der Club der Gerechten

Titel: Der Club der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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was sie tun würden ...
    Stumm entledigten sie sich der Kleidung, die sie getragen hatten, als sie kamen, und begannen genauso stumm die Sachen anzuziehen, die sie während des abendlichen Abenteuers tragen würden. Zuerst die Socken und die Handschuhe. Die Socken waren dick, um ihre Füße in den dünnen, biegsamen Schuhen warm zu halten, die sie tragen mussten. Die Handschuhe waren dünn, damit ihre Finger so beweglich wie möglich blieben.
    Socken und Handschuhe waren schwarz.
    Als nächstes kamen die isolierten, mit Kevlar gefütterten Nylonoveralls, die die Männer nicht nur gegen die Kälte schützen sollten.
    Dann die Schuhe und die Schimasken, genauso schwarz wie die Socken und die Handschuhe und die Overalls.
    Erst als sie ganz angezogen waren, als jeder Zoll ihrer Haut von mattem, stumpf schwarzem Material bedeckt war, begannen sie sich zu bewaffnen.
    Jeder trug ein Messer, das am Unterschenkel befestigt wurde, wo man es, wenn man sich bückte, leicht erreichen konnte.
    Die meisten Schusswaffen waren Steyr Mannlicher, SSG-PI Modelle; wegen ihrer Genauigkeit, ihres kurzen Laufs und der Möglichkeit geschätzt, entweder eine Mündungsfeuerbremse oder einen Schalldämpfer aufzusetzen. Ausgerüstet mit der zweiten Generation der Zielfernrohre, die bei jedem Licht klare Sicht boten und mit deren Infrarot-Equipment man jedes Ziel anvisieren konnte, wogen die Waffen dennoch kaum zehn Pfund.
    Einige Jäger trugen die weit weniger komplizierte, aber genauso wirkungsvolle M-14A1s, die bei den Marines beliebteste Heckenschützen-Waffe.
    Zur gegenseitigen Verständigung waren sie mit Ericson-GE-Sprechfunkgeräten ausgerüstet, die sie bisher allerdings nur selten gebraucht hatten.
    Nachdem jeder Mann fertig angezogen war, nickte er zum Zeichen seiner Bereitschaft.
    Erst dann schloss der Anführer – der nicht anders aussah als die anderen – die schwere Tür in der hinteren Wand auf. Er öffnete sie weit und trat zur Seite. »Ich bin Sperber«, sagte er. Dann flüsterte er jedem Mann, der an ihm vorbeiging, einen Codenamen zu. Heute Abend waren es zufälligerweise lauter Vogelnamen.
    »Adler.«
    »Falke.«
    »Strauß.«
    »Weihe.«
    »Milan.«
    Hinter der schweren Tür, die der Anführer wieder schloss und versperrte, lag ein breiter Tunnel voller Heizungsrohre. Schwaches Licht – kahle Birnen in schweren Metallkäfigen – erhellte alle dreißig Meter den Tunnel, und nicht einmal die Zwischenräume waren ganz dunkel. »Ebene vier, Sektor zwei«, sagte der Anführer. »Zweiergruppen. Adler und Strauß. Falke und Weihe. Milan kommt mit mir.«
    Rasch entfernten sich die Männer in nördlicher Richtung, huschten durch die Lichtflecken wie Kakerlaken, die in den Schutz der Dunkelheit flüchteten. Bald wandten sie sich nach Westen, und jetzt wurde der Tunnel enger, die Decke niedriger, die Lichter waren weiter voneinander entfernt. Die Männer jedoch kannten sich in den Tunnels unter den Straßen fast genauso gut aus wie in den Straßen selbst, und sie wurden nicht langsamer, als sie immer tiefer in das Labyrinth vordrangen. Bisher hatten sie es nicht nötig gehabt, miteinander zu sprechen, denn jeder wusste haargenau, wo sie sich befanden. Die echte Herausforderung kam erst in einer halben Stunde, wenn sie zu einer Ebene hinunterstiegen, auf der noch keiner von ihnen gewesen war.
    Wenn sie Glück hatten, würde ein Mitglied ihrer Gruppe heute Abend die Trophäe erringen.
    Wahrscheinlicher war jedoch, dass es auch heute nur auf eine Erkundung hinauslief, wie gewöhnlich, wenn sie anfingen, ein neues Territorium zu erforschen. Die Teams würden sich trennen, jedes eine Skizze der Gänge erstellen, die sie untersuchten, die Seitengänge und Schächte erkunden und sich mit dem Terrain vertraut machen.
    Für viele war die Erkundung genauso befriedigend wie die Erringung der Trophäe, obwohl der Abschuss am Ende immer der ultimative Preis sein würde.
     
    »Also wie, verdammt, sollen wir hier rauskommen?«
    Jeff hörte die Furcht hinter Jaggers zornigen Worten – es war die gleiche Furcht, die auch seine Hoffnung erstickt hatte.
    Hinauf!
    Mehr mussten sie nicht tun – sie mussten nur hinauf an die Oberfläche. Doch als er versuchte, sich zu erinnern, auf welchem Weg er in den schrecklichen Raum gekommen war, als er versuchte, sich der Abzweigungen und Biegungen in den Tunnels unter der Stadt zu entsinnen, gelang es ihm nicht. Er hatte keine Ahnung, wo sie sein mochten – keine Ahnung, wie weit sie von der U-Bahnstation

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