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Der Club der Gerechten

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Titel: Der Club der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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beiden Junkies musterten Jagger böse, die Messer in ihren Händen zuckten unruhig, erst nach einer, dann nach der anderen Seite, Schlangenzungen ähnlich, die gleich vorschnellen würden.
    »Ihr benehmt euch auch, Jungs«, sagte Tillie und ließ die Augen zwischen Jagger und den beiden Süchtigen hin und her wandern. »Lester, hab ich dir und Eddie nicht die Regeln erklärt, bevor ich euch aufgenommen hab?«
    Einer der Männer ließ das Messer sinken, steckte es aber noch nicht weg. »Ich kenn die Regeln«, knurrte er. »Und Eddie auch. Aber der Typ is mir nich ganz geheuer.«
    »Dann nimm dir ihn wo anders vor«, sagte Tillie. Sie sah Eddie an. »Du hast noch ungefähr zwei Sekunden, Eddie.«
    Einen Moment war Jeff nicht sicher, ob Eddie sie überhaupt gehört hatte, dann ließ er sein Messer zuklappen und steckte es in die Tasche.
    »Komm, Lester«, sagte Eddie. »Schau'n wir mal nach, ob wir Gonzales finden.«
    »Aber bringt ihn ja nicht mit«, warnte Tillie. »Verstanden?«
    Keiner sagte etwas, aber Lester nickte, und gleich darauf waren sie durch die Tür verschwunden.
    »Na – deine Muskelmänner sind weg, und wer beschützt dich jetzt?«, fragte Jagger und ließ sich auf seinen Stuhl zurückfallen.
    »Sie kommen wieder«, sagte Tillie. »Und selbst wenn sie nicht wiederkommen, es sind eine ganze Menge Leute in der Nähe.« Jagger verzog die Lippen zu einem höhnischen Grinsen, aber Tillie zuckte nur mit den Schultern. »Du denkst wohl, du bist so richtig taff, wie?«
    Jetzt war es Jagger, der mit den Schultern zuckte. Er sagte nichts, neigte aber den Kopf leicht zur Seite, als lohne es sich nicht, die Frage zu beantworten.
    Tillie sah fast traurig aus, als tue Jagger ihr Leid. Sie häufte eine Riesenportion Rührei aus der Bratpfanne auf einen Teller, legte ein halbes Dutzend Speckscheiben dazu und stellte den Teller vor Jagger auf den Tisch.
    Jagger musterte das Essen misstrauisch. »Hab gedacht, du willst uns hier weg haben.«
    »Ich hab auch gesagt, ihr könnt zuerst essen«, erwiderte Tillie. »Hier geht keiner hungrig weg. Draußen könnt ihr noch genug hungern.« Sie machte einen zweiten Teller fertig und setzte ihn Jeff vor. Dann füllte sie aus einem Topf, der auf der hinteren Herdplatte stand, einen abgestoßenen Becher mit sehr schwarz aussehendem Kaffee. Während Jeff und Jagger aßen, setzte sie sich neben den Betrunkenen und drückte ihm den Becher in die Hand. Er stieß ihn weg, doch sie schob ihn zurück. »Ich schwör bei Gott, Fritz – er schmeckt nicht schlimmer als das Zeug, das du säufst.«
    »Ach, komm schon, Tillie«, winselte Fritz. »Er schmeckt wie Scheiße.«
    »Vielleicht schmeckt er wie Scheiße, aber er bringt dich wenigstens nicht um«, erwiderte Tillie. Sie schaute zu Jinx hinüber, die sich noch immer nicht von der Tür weggerührt hatte. »Setz dich und iss was. Die Typen werden dir nix tun. Oder?« fügte sie für Jeff und Jagger bestimmt hinzu.
    Jagger sah von seinem Teller auf und schien etwas sagen zu wollen, aber Jeff ließ ihn nicht zu Wort kommen. »Wir werden keinem was tun«, sagte er und lächelte Jinx an.
    Ihre Furcht schien nachzulassen, sie ging zum Herd, tat sich das restliche Rührei und den restlichen Speck auf einen Teller und setzte sich vorsichtig neben Tillie.
    »Robby gut in die Schule gekommen?«, fragte Tillie.
    Jinx nickte. »Aber er wollte nich gehen. Er sagt, ein paar von den anderen Kids haben's auf ihn abgesehn.«
    »Warum sollt es einer auf Robby abgesehn haben?«, meinte Tillie. »Er is'n guter Junge.«
    »Die Kleider«, sagte Jinx. »Er sagt, die anderen Kids sagen, er schaut aus wie 'n Penner.«
    »Arschlöcher«, sagte die Frau auf dem Sofa bitter. Das Baby war in ihren Armen eingeschlafen, jetzt legte sie es sanft auf das Sofa, stand auf und goss sich den letzten Kaffee in einen Blechbecher. »Warum können sie ihn nich in Ruh lassen?«
    »Wer ist Robby?«, fragte Jeff.
    Niemand sprach, und alle außer Jagger, Jeff und dem schlafenden Baby sahen Tillie an.
    »Ein Kid eben«, sagte sie. »Ungefähr acht. Lebt jetz schon 'ne ganze Weile hier.«
    »Er lebt hier?« wiederholte Jeff. »Ein kleiner Junge?«
    Tillie verdrehte die Augen. »Was bist'n du für'n Doofi? Warum sollt 'n kleiner Junge nich hier leben?«
    »Sind seine Eltern auch da?«
    Jinx und die Mutter des Babys wechselten hastig einen Blick. »Ich glaub nich, dass du ihm das sagen sollst. Wenn die beiden je rauskommen ...«
    »Sie kommen nich raus«, sagte Tillie. »Hast du schon mal

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