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Der Club der Gerechten

Der Club der Gerechten

Titel: Der Club der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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uns gezeigt hat, nicht Jeff war, und ganz egal, was Cindy Allen sagt, Jeff hat an jenem Abend nichts anderes getan, als ihr zu helfen versucht.« Sie schüttelte den Kopf. »Vielleicht irren wir uns – wahrscheinlich sogar –, aber wir müssen Klarheit gewinnen. Und wir wissen nur, was Al Kelly erzählt hat.«
    Eve hob die Brauen und sah Keith an. »Sie haben sich an seinen Namen erinnert?«
    »Wieso sollte ich nicht?«, konterte er.
    »Weil's die meisten Leute nicht tun«, antwortete Eve. »Für die meisten Leute haben die Obdachlosen überhaupt keine Identität – es ist leichter, Menschen zu ignorieren, wenn man nichts über sie weiß. Solange man keine Tatsachen kennt, kann man vermuten, was man will – egal, in welchem Zustand sie sind, es muss ihre eigene Schuld sein.« Sie sah wieder Heather an. »Deshalb wollen die Leute ihnen nicht einmal in die Augen sehen – schauen Sie jemand in die Augen, dann sehen Sie vielleicht Dinge, die Sie nicht wissen möchten. Es ist also einfacher, nicht hinzuschauen.« Als Heather nicht widersprach, wechselte Eve abrupt die Gangart. »Warum sind Sie zu mir gekommen?«, fragte sie. »Warum gehen Sie nicht zu Ihrem Vater?«
    »Weil Jeff, soweit es meinen Vater betrifft ...« Ihre Stimme stockte, und sie brachte es nicht fertig, weiterzusprechen. »Mein Vater hält nichts davon, einen Fall neu aufzurollen. Er hält es für Zeitverschwendung. Und als ich heute Morgen Jeffs Anwalt anrief, hat er gesagt, er habe versucht, mit ein paar Leuten in der U-Bahnstation zu reden, aber sie wollten nichts mit ihm zu tun haben. Auch er denkt, dass wir nur unsere Zeit vergeuden.«
    Keith, der Eve sorgfältig beobachtet hatte, während Heather sprach, stand jetzt auf.
    »Ich denke, dass auch wir hier unsere Zeit vergeuden«, sagte er. »Sehen Sie, Ms. Harris, ob Sie uns nun helfen wollen oder nicht, wir werden mit den Leuten reden, die in den Tunnels leben. Ich gehe selbst hinein, wenn ich muss. Gestern haben Sie auf mich den Eindruck gemacht, als seien Sie jemand, der mir helfen könnte. Wenn Sie's nicht tun wollen, brauchen Sie's nur zu sagen.«
    Als Heather auch aufstand, fasste Eve Harris einen Entschluss. »Ich habe nicht gesagt, dass ich Ihnen nicht helfen werde«, sagte sie und schaute in ihren Terminkalender. »Um eins habe ich heute eine Verabredung. Wenn Sie mich um halb zwei im Riverside Park treffen könnten, will ich sehen, was sich tun lässt. Ich kann Ihnen nichts versprechen – diese Leute können sehr... nun, sagen wir, sie können sehr schreckhaft sein. Und das ist verständlich. Aber wenigstens kann ich Sie mit jemand bekannt machen, der eine Menge über das weiß, was in den Tunnels vorgeht.« Sie hob beschwichtigend die Hand, wie um sich vor Keiths leidenschaftlich brennenden Augen zu schützen. »Aber mehr kann ich nicht tun. Sie finden mich südlich der Marina, dann will ich versuchen, Sie weiterzureichen. Danach sind Sie allein auf sich gestellt. Abgemacht?«
    »Abgemacht«, sagte Keith.
    »Dann sehen wir uns um halb zwei.«
     
    Jagger musterte Tillie mit einem hämischen Blick. »Wenn wir nich gehen wolln, weiß ich nich, wie du uns dazu zwingen könntest.« Die Muskelmasse in Nacken, Schultern und Armen trat eisenhart hervor, und obwohl er noch am Tisch saß, wo er und Jeff sich zum Essen niedergelassen hatten, wirkte er angespannt und sprungbereit. Wie ein General auf einer Kommandobrücke stand Tillie am Herd, scheinbar unbeeindruckt von Jaggers Verhalten oder Worten.
    »Das ist meine Wohnung«, sagte sie. »Ich entscheide, wer bleiben darf und wer nicht.«
    »Was meinste mit ›deine Wohnung‹?«, fragte Jagger herausfordernd. »Hier gehört keinem nix. Und 'ne Wohnung isses schon gar nicht. Is nix anderes als 'n beschissenes Loch, um Gottes willen. Es gehört dir nich, und wenn wir bleiben wolln, dann bleiben wir.«
    »Vielleicht sollte ich dir erklären, wie die Dinge hier unten funktionieren«, antwortete Tillie, offensichtlich noch immer unberührt von der Drohung in Jaggers Stimme. »Du weißt, was 'ne Familie is?« Sie hielt inne und wartete auf Jaggers Antwort, aber er schwieg. Ihre Augen, tief in den Höhlen liegend, wurden schmal. »Ich hab dich was gefragt. Hast du's an den Ohren?«
    Jagger erhob sich halb vom Stuhl. »Scheiß drauf, Alte.«
    »Nur ruhig, Jag«, warnte Jeff und legte Jagger die Hand auf den Arm. Das Mädchen namens Jinx stand noch immer an der Tür, die auf die Gleise hinausging, und sah aus, als wolle es jede Sekunde flüchten. Die

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