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Der Club der Serienkiller

Der Club der Serienkiller

Titel: Der Club der Serienkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Povey
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der Welt herannaht.
    Als Agent Wade zwanzig Minuten wie ein Blöder getippt hat, kriegt er plötzlich einen Wutanfall. »Mann. Alles was ich den ganzen Tag tue, ist tippen! Tippen, tippen, tippen! Der ganze Job besteht nur aus Papierkram. Aus lauter beschissenem Papierkram. Ich bin doch nicht zur Polizei gegangen, um den ganzen Tag hinterm Schreibtisch zu hocken.«
    Als ob Agent Wade je woanders säße als auf meinem Sofa. Doch sein Anfall haucht mir neues Leben ein, und ich trete aus dem Bad. Gerade rechtzeitig, um der Schreibmaschine auszuweichen, die nur ein paar Zentimeter von meinem Gesicht entfernt gegen die Wand kracht.
    »Warum hat er sich nicht blicken lassen, Dougie
? Warum, zum Teufel, hat er sich nicht blicken lassen?!« Agent Wade ist bereits betrunken, und seine blauen Augen wirken glasig und grau. So als wäre der Gin in seinem Oberkörper emporgestiegen, immer weiter, um jetzt hinter seinen Augen hin und her zu schwappen. Er stinkt schon nach dem Zeug.
    »Was haben Sie mit meinen Klamotten gemacht?«
    »Hä?« Agent Wade torkelt Richtung Sofa und lässt sich mit dem Gesicht nach unten darauf fallen.
    »Wo sind sie?«
    »Wo ist er? Wo ist der Kentucky Killer?« Seine Aussprache ist ziemlich undeutlich.
    »Sie sind der Kentucky Killer, Sie Idiot.«
    »Wo ist er, Dougie? Ich bin drei Jahre kreuz und quer durch die Gegend gefahren. Ich habe mehr ˃Kentucky Fried‹-Läden aufgesucht als irgendjemand sonst auf diesem verdammten Planeten. Ich bin süchtig nach dem Zeug... Ich bin ein ›Chicken Wing‹-Junkie.«
    »Hören Sie, Sie sind betrunken - Sie sind der Kentucky Killer. Sie haben ihn bereits vor Jahren gefunden. Sie müssen nur in den Spiegel schauen.«
    Agent Wade hebt seinen müden Kopf. »Bist du es? Oder nicht? Sag’s mir Dougie... bist du der Kentucky Killer?«
    Ich mustere Agent Wade, und ich weiß, dass es für ihn an der Zeit ist zu sterben. Mir ist egal, wie ich das anstelle, aber für den Kentucky Killer ist jetzt Endstation.

    Ich kremple meinen Ärmel hoch, entblöße meine sehnigen Douglas-Fairbanks-Handgelenke und spüre, wie sie von einer Woge roher Gewalt erfasst werden. Diese Hände könnten einen Löwen erwürgen. Langsam trete ich auf Agent Wade zu, dessen Kopf inzwischen wieder nach unten gesackt ist. Er grunzt und sabbert das Sofa voll, schmiegt sich in die Kissen und macht es sich stöhnend gemütlich. »Wo, zum Teufel, steckt er?«
    Jetzt bin ich schon fast bei ihm. Agent Wade stößt ein lautes Schnauben hervor, kriegt keine Luft mehr und muss schließlich husten. Ich verharre in meiner Position, bis er es sich wieder gemütlich gemacht hat. Dann nähere ich mich ihm auf etwa dreißig Zentimeter, hebe die Hände und ertappe mich dabei, wie ich vor mich hinmurmle: »Stirb, stirb, stirb, stirb...«
    Agent Wade fängt an zu schnarchen, lange, tiefe Atemzüge, wobei sich sein Rücken jedes Mal hebt und senkt. Aus diesem Winkel kann ich ihn eigentlich nicht erwürgen, aber ich könnte ihm das Genick brechen. Als Wiedergutmachung für Cher.
    Ich will die Hände um seinen Hals legen, doch bevor ich ihn auch nur berühren kann, hat Agent Wade seine Pistole gezückt und den Lauf fest gegen meinen linken Augapfel gedrückt. Sein gindurchtränkter Atem schlägt mir entgegen, während er mich mit seinem Blick durchbohrt.
    »Halt dich an den Plan, Dougie. Okay?«

CHUCK NORRIS, MYRNA LOY

HUMMER IM SINN
    Ich kann immer noch nicht glauben, dass die Sonne scheint, und betrachte das als gutes Omen. Sie strahlt in mein Zimmer, und während ich im Bett liege und spüre, wie die helle Morgendämmerung die letzten Reste dunkler Wolken versengt, strecke ich mich und gähne, schüttle das Grauen der vergangenen Nacht von mir ab. Da ich in meinen Klamotten geschlafen habe, muss ich nichts weiter tun, als in meine Slipper zu schlüpfen. Ich trete zur Schlafzimmertür, öffne sie einen Spaltbreit und spähe zu Agent Wade hinüber, der immer noch mit dem Gesicht nach unten bewusstlos auf dem Sofa liegt. Ich versuche erst gar nicht, an ihm vorbeizuschleichen - der Typ ist schneller als eine Kobra - sondern trete ans Schlafzimmerfenster, schiebe es auf und klettere hinaus in einen freundlichen Frühlingstag.
    Draußen breche ich Agent Wades Wagen auf, setze mich hinters Steuer und hoffe, dass der Wagen sofort anspringt, nachdem ich ihn kurzgeschlossen habe. Nach fünf Versuchen läuft er schließlich, und ich habe bereits die Hälfte der Straße zurückgelegt, als Agent Wade aus meinem
Haus gestürmt

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