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Der Club der Serienkiller

Der Club der Serienkiller

Titel: Der Club der Serienkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Povey
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Mittagessen?«
    »Bestens. Du weißt, wo das Hausboot liegt?«
    »Beschreib mir lieber den Weg.«
    »Okay. Das Boot heißt übrigens Lehrer.«
    »Lehre?«
    »Das können wir übermalen.«

    Sowie ich aufgelegt habe, fange ich an, meine Schubladen aufzuziehen, um zu packen. Nur dass keine Klamotten drin sind. Als ich den Kleiderschrank aufreiße, muss ich feststellen, dass er ebenfalls leer ist. Ich kann es nicht glauben und renne sofort ins Badezimmer, wo ich den Deckel meines Wäschekorbs hochklappe. Auch er vollkommen leer.
    Irgendjemand will mich an der Abreise hindern.
    Aber sollen sie nur versuchen mich aufzuhalten - Kleidung benötige ich am allerwenigsten. Wahrscheinlich liege ich während der Reise sowieso die meiste Zeit nackt mit Betty im Bett. Ich brauche lediglich meine Brieftasche und vielleicht eine Kiste mit Kotztüten. Allmählich betrachte ich die Dinge etwas positiver, jetzt, wo ich weiß, dass ich weniger als vierundzwanzig Stunden von einer schönen neuen Welt entfernt bin.
    Da öffnet sich die Haustür.
    Ich erstarre und lausche angestrengt. Dann schließe ich die Badezimmertür lautlos bis auf einen Spalt.
    Jemand tritt ein und zieht leise die Tür hinter sich zu. Ganz sachte setzt die Person einen Fuß
vor den anderen, und ich kriege einen dicken Kloß im Hals, als ich höre, wie sie mit unglaublich leisen Schritten das Wohnzimmer betritt. Es entsteht eine Pause, doch dann setzen sich die Füße erneut in Bewegung, diesmal schneller und weniger darauf bedacht, keinen Lärm zu machen. Der Eindringling kommt ins Schlafzimmer, vielleicht weil er glaubt, mich dort zu überraschen.
    Erneut verharren die Schritte.
    Es ist jetzt vollkommen still.
    Selbst mein Atem ist kaum zu hören, wahrscheinlich, weil ich die Luft angehalten habe.
    Offenbar betrachtet der Einbrecher gerade das Graffiti an meiner Schlafzimmerwand. Das verschafft mir Zeit, nach einer Waffe zu suchen, doch das Brauchbarste, was ich finde, ist eine Klobürste aus Porzellanimitat.
    Die Stille wird jetzt unerträglich laut. Stumm brandet sie gegen mein Trommelfell und dröhnt in meinem Kopf.
    Was war da?!
    Etwas hat sich bewegt - direkt vor der Badtür! Wie ist der Eindringling dorthin gelangt, ohne ein Geräusch zu machen?
    Ich umklammere die Klobürste so fest, dass meine Knöchel ihre natürliche Farbe verlieren.
    Die tosende Stille ist wieder da.
    Mein Gott.
    Quarterback, Bauarbeiter, Quarterback, Bauarbeiter...
    Da wird die Tür sanft aufgestoßen.
    Das war’s.
    Der Jüngste Tag.

    Die Tür öffnet sich weiter.
    Quarterback, Bauarbeiter, Quarterback, Bauarbeiter...
    Und weiter.
    QB, QB, QB... Muss ich jetzt alles abkürzen?
    Weiter und weiter.
    Ich war so kurz davor, ein Held zu werden.
    Agent Wade steht aufrecht im Türrahmen des Badezimmers, respekteinflößend und böse, während seine blauen Augen mich giftig und metallisch anfunkeln.
    »Hi, Dougie.«
    Es ist, als hätte mir jemand ein Medikament mit lähmender Wirkung injiziert. So eines, wie Tony es für seine Opfer verwendet.
    »Bist du hier drinnen fertig?«
    Ich bringe immer noch keinen Ton heraus.
    »Hab gesehen, dass du dein Schlafzimmer gestrichen hast.«
    Plötzlich fällt mir auf, dass Agent Wade James Masons falsche Augenbrauen trägt. Die, die ich aus seinem Handschuhfach genommen habe.
    »Ein ganz neuer Look.«
    Als ich einen Blick nach links werfe, bemerke ich, dass mein Arm sich selbstständig gemacht hat und die Bürste angriffslustig in die Luft reckt.
    »Im Restaurant ist niemand aufgekreuzt. Außer ein Junge... Schätze, der Kentucky Killer hat sich nicht blicken lassen, was?«
    Mein Arm stoppt mitten in der Bewegung, und ich höre mich knurren. Aus voller Kehle.
    Agent Wade scheint stinksauer zu sein. »Was müssen wir noch anstellen, um diesen Kerl zu
schnappen? Ich dachte wirklich, wir hätten ihn.«
    Er schließt die Badezimmertür und verschwindet ins Wohnzimmer. Dort spannt er ein leeres Blatt Papier in die Maschine und fängt an zu tippen. Kurz darauf höre ich deutlich das vertraute Geräusch einer Ginflasche, die aufgeschraubt wird. Eine ordentliche Portion landet in einem Glas, und die Flasche wird auf den Couchtisch geknallt. Vermutlich hebt Agent Wade das Glas jetzt an die Lippen.
    »Geronimo.«
    Ich höre, wie er einen großen Schluck davon nimmt. Mit der rechten Hand löse ich die Finger der linken gewaltsam von der Klobürste und schaue dabei zu, wie sie mir vor die Füße fällt. Ich rühre mich nicht von der Stelle und lausche, wie das Ende

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