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Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Titel: Der Club der unsichtbaren Gelehrten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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einverstanden«, sagte er, ohne auf ihre Frage einzugehen. »Wissen Sie, was ich noch gehört habe? Dass sie irgendwie … gemacht waren. Als der Böse Herrscher Krieger brauchte, hat er einige der Igors dazu gebracht, Goblins in Orks zu verwandeln. Eigentlich sind das keine richtigen … Leute. Ich werde mich beim Erzkanzler beschweren.«
    »Er weiß bereits Bescheid«, sagte Glenda. Na ja, muss er ja, dachte sie. Und Vetinari auch, sagte sie sich. »Sie wollen doch Nutt keinen Ärger machen, oder?«, fragte sie laut. »Denn falls ja, mein guter Ottomy« – sie beugte sich ein Stück vor –, »wird man Sie nie wiedersehen.«
    »Sie sollten mir nicht auf diese Weise drohen«, sagte er.
    »Da haben Sie recht, das sollte ich wirklich nicht«, sagte Glenda. »Ich hätte sagen sollen, dass man Sie nie wiedersehen wird, Sie schleimige, ungeheuerliche halbe Portion. Na los, sagen Sie’s dem Erzkanzler – Sie werden schon sehen, was Sie davon haben.«
    »Sie haben Menschen bei lebendigem Leib gefressen«, sagte Ottomy.
    »Das haben die Trolle auch getan«, erwiderte Glenda. »Allerdings haben sie sie wieder ausgespuckt, wenn auch nicht mehr in einem Zustand, in dem sie noch viel Freude am Leben gehabt hätten. Wir haben einst gegen die Zwerge gekämpft, und wenn die einem die Beine am Knie abgehackt haben, war das auch kein Spaß. Manche Leute, Herr Ottomy, können durchaus aus ihrer Haut«, schnaubte sie, »und es wäre bestimmt keine schlechte Idee, wenn Sie die Ihre mal schrubben würden. Und wenn mir zu Ohren kommt, dass Sie irgendwo Ärger gemacht haben, bekommen Sie es mit mir zu tun. Dort oben finden Sie den Erzkanzler, hier unten in der Dunkelheit meine Messerbänke.«
    »Ich werd ihm erzählen, was Sie gesagt haben«, keuchte der glücklose Brüller und wich ein Stück zurück.
    »Dafür wäre ich Ihnen sehr dankbar«, sagte Glenda. »Und jetzt verziehen Sie sich!«
    Warum sagen wir eigentlich, dass niemand aus seiner Haut kann?, überlegte sie, während sie ihm nachschaute. Das würde man doch gar nicht überleben. Trotzdem sagen wir es immer wieder, als handelte es sich um eine heilige Wahrheit, obwohl es letztendlich nur bedeutet, dass wir keine Argumente mehr haben.
     
    Sie musste etwas unternehmen, aber was nur? Ah ja. Sie ging wieder hinüber zu dem Kessel, auf dem mit Kreide »Finger weg« geschrieben stand, und hob den Deckel. Die Stielaugen starrten sie aus der wässrigen Tiefe an, und sie ging wieder weg und holte ein paar Stückchen Fisch, die sie in Richtung der wartenden Zangen warf. »Schön, jetzt weiß ich endlich, was ich mit dir anfange«, sagte sie.
    Eine vollausgestattete Küche enthält so allerlei, nicht zuletzt eine beeindruckende Vielzahl von Möglichkeiten, entsetzliche Morde zu begehen, plus etliche Möglichkeiten, sich der Beweisstücke hinterher zu entledigen. Dieser Gedanke spazierte ihr nicht zum ersten Mal durch den Kopf. Darüber war sie sehr froh. Denn jetzt wählte sie ein richtig dickes Paar Handschuhe aus einer Schublade, zog ihre alte Jacke wieder über, griff in den Kessel und hob den Krebs heraus. Er schnappte nach ihr. Damit hatte sie gerechnet. Erwarte niemals Dankbarkeit von denen, denen du hilfst.
    »Das Blatt hat sich gewendet«, sagte sie zu dem Krustentier, »deshalb machen wir jetzt einen kleinen Spaziergang.« Sie ließ den Krebs in ihre Einkaufstasche fallen und ging damit quer über den Rasen der Universität.
    Einige höhere Semester werkelten in der nahe gelegenen Bootswerft der Universität. Einer blickte auf und sagte: »Darfst du denn über den Universitätsrasen gehen, gute Frau?«
    »Nein, das ist dem Küchenpersonal strikt verboten«, erwiderte Glenda.
    Die Studenten schauten einander an. »Na dann«, sagte einer von ihnen.
    Und das war’s. So einfach.
    Es war lediglich ein metaphorischer Hammer. Er traf einen nur, wenn man seine Existenz zuließ.
    Sie zog den Krebs aus der Tasche, der gereizt mit seinen Scheren herumfuchtelte. »Siehst du das dort drüben?«, sagte sie und zeigte mit der freien Hand in die entsprechende Richtung. »Das ist das Henne-und-Küken-Feld.« Es war zweifelhaft, ob die Stielaugen des Krebses sich auf die grasbewachsene Brachfläche auf der anderen Seite des Flusses scharf stellen konnten, aber zumindest drehte sie das Tier in die richtige Richtung. »Die Leute glauben, dass dort einmal Hühner gehalten wurden«, fuhr sie im Plauderton fort, während die beiden Zauberer einander immer noch ungläubig anstarrten. »Dabei stimmt

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