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Der Code des Luzifer

Der Code des Luzifer

Titel: Der Code des Luzifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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einen Minderjährigen ohne Führerschein nicht auf eine französische Autobahn lassen durfte. Er trocknete sich die Haare, dann sah er die beiden an.
    »Tut mir leid, Leute. Kann ich nicht machen.«
    »Bobby, wenn Max sagt, es ist dringend, dann ist das auch so. Er sagt das nicht einfach so daher«, erklärte Sayid.
    Max hob eine Hand, um seinen Freund zum Schweigen zu bringen.
    »Er hat ja Recht, Sayid. Wenn mich die Polizei erwischt, werden wir mit dem nächsten Flugzeug nach Hause geschickt und Bobby kriegt großen Ärger. Ich hätte dich gar nicht erst fragen dürfen«, sagte er an Bobby gewandt.
    »Schon gut, Max.«
    »Okay.«
    Bobby sah über das Wasser zu seinen Freunden hinaus. »Das Wetter schlägt um. Die beiden reisen morgen ab. In Hendaye ist mit Surfen nicht viel los, höchstens an einer Stelle, wo sich die Wellen an den Felsen brechen. Da würde ich es gern mal versuchen. Peaches hat bestimmt auch Lust dazu. Ich könnte euch beide dahin mitnehmen.«
    Immerhin, er war hilfsbereit und stellte keine Fragen. Max nickte. »Gute Idee, Bobby. Danke.«
    Bobby sammelte seine Sachen ein und rief die französische Auskunft an. Max beobachtete ihn. Sayid fiel der Ausdruck in Max’ Augen auf – als versuchte er zu ergründen, ob Bobby noch ein anderes Motiv haben könnte, als ihnen zu helfen.
    »Was hast du?«, fragte er leise.
    Max schüttelte den Kopf. »Nichts.«
    Bobby trat zur Seite und hielt sich wegen der lauten Brandung ein Ohr zu.
    Sayid konnte es nicht fassen. »Du traust Bobby nicht?«, flüsterte er.
    »Ich traue niemandem, Sayid. Tut mir leid. Aber ich kann nicht anders.«
    »Und was ist mit mir?«
    »Fragst du das im Ernst?«
    »Ja, leider. Du entwickelst ziemlich finstere Gedanken. So was kann einen ganz schön durcheinanderbringen. Du bist nicht allein, Max. Du hast Freunde.«
    Sayid hatte Recht. Trotzdem hielt Max es für besser, auf seinen Instinkt zu hören. Er wollte sich nicht im Notfall auf zu viele Leute verlassen müssen. Warum?, fragte er sich oft. Die Antwort war jedes Mal denkbar einfach. Weil nicht jeder einsah, wie wichtig es war, zuverlässig zu sein.
    Bobby kam wieder zu ihnen. »Ich habe nur den Hausmeister gesprochen, aber sie haben jedenfalls geöffnet.«
    Max dankte lächelnd.
    Sayid stemmte sich aus seinem Rollstuhl. »Wenn wir ins Museum wollen, lass ich das Ding lieber hier.«
    »Nein. Den brauchen wir noch«, sagte Max.
     
    Sophie Fauvre steuerte das Mietauto vorsichtig über das Kopfsteinpflaster der belebten Straße. Bauern, die ihre Erzeugnisse zu den Ladebuchten der Markthalle brachten, drängten sich mit ihren Lieferwagen durchs Verkehrsgewühl. Auf den Bürgersteigen wurden Marktstände aufgebaut. Es war fast kein Durchkommen. Als vor ihr ein Parkplatz frei wurde, nutzte sie die Gelegenheit sofort. Simones Autos war schon in Sichtweite.
    Sie schob sich durch die Menge, bis sie den Torbogen erreichte. Das Büro der Autovermietung bestand nur aus einem winzigen Raum. Als sie einem Mann auswich, der ihr im Weg stand, rangierte jemand einen Gemüsekarren neben dem Eingang der Markthalle, und plötzlich blinkte dahinter die Windschutzscheibe eines Autos auf – ein schwarzer Audi. Der Fahrer lehnte lässig an der Motorhaube und schaute, die Hände in den Taschen, dem Markttreiben zu.
    Sophie wandte sich rasch ab und trat in den Schatten des Torbogens. Diese Männer hatten sie gefunden. Aber wie? Nur Max und die anderen im Château der Komtess wussten, wo sie war. Aber sie hatte mit ihrem Vater telefoniert. Vielleicht wurden ihre Anrufe überwacht. Sie nahm die SIM-Karte aus ihrem Handy und warf dann beides in verschiedene Mülltonnen. Sie würde eine Zeit lang ohne auskommen müssen.
    Mit wenigen großen Schritten war sie im Büro der Autovermietung.
    »Ah, Mademoiselle. Ça va? « Simone Lavassor schob ihren Armreifen übers Handgelenk und strahlte sie an. »Schönen Urlaub gehabt?«
    Sophie nickte und vergewisserte sich durch einen raschen Blick über die Schulter, dass die Männer sie noch nicht entdeckt hatten und schon auf dem Weg zu ihr waren.
    »Stimmt was nicht?«, fragte die Frau mit sanftem Nachdruck.
    Sophie schüttelte den Kopf. »Die Straße ist völlig verstopft. Ich habe das Auto gegenüber den Marktständen abgestellt.« »Aber das Auto ist in Ordnung? Keine Schäden?«
    »Nein, nein. Natürlich nicht. Wollte bloß nicht so lange im Stau stehen.«
    Irgendetwas stimmte nicht. Simone Lavassor starrte sie an. »Haben Sie Schwierigkeiten?«
    Sophie lachte

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