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Der Code des Luzifer

Der Code des Luzifer

Titel: Der Code des Luzifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gilman
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beiden Krokodile hier bewachten den Eingang zu einer verborgenen Welt.
    Als Max zwischen ihnen hindurch zur Tür hochstieg, rechnete er beinahe damit, dass sie zum Leben erwachten und mit einer plötzlichen Bewegung über ihn herfielen. Aber die in Stein gemeißelten Wesen verhielten sich still, als er sich dem Château und seinem Geheimnis näherte.

11
    D ie Führung kostet extra, aber die brauchen wir nicht, und wenn man unter dreizehn ist, zahlt man nur die Hälfte«, erklärte Max Sayid, als er den Rollstuhl zum Eingang schob.
    Der Kleinbus war im Verkehr der Küstenstraße verschwunden, aber Bobby hatte versprochen, sie in ein paar Stunden abzuholen, wenn sie ihn anriefen.
    »Also, falls man dich fragt, bist du unter dreizehn. Ich komme damit nicht mehr durch, aber du schon.«
    »Ich dachte, ich sehe älter aus«, stöhnte Sayid.
    »Nein. Eigentlich siehst du aus wie zehn.«
    »Zehn?«
    Max lachte. »Na ja, jedenfalls benimmst du dich manchmal wie ein Zehnjähriger. Jetzt halt den Mund und mach ein dummes Gesicht, wenn die mit dir reden. Das dürfte nicht dir allzu schwerfallen. «
    Hinter dem kleinen Fenster neben der Eingangstür befand sich ein kleines Büro und darin ein Mann, der gerade überlegte, nach Hause zu gehen und den leckeren Fisch zu verspeisen, den seine Frau zubereitet hatte. Ärgerlich sah er zu, wie dieser blonde Junge versuchte, ein Kind in einem Rollstuhl die Treppe hinaufzubugsieren. Hilfe anbieten wollte er nicht, am Ende bekam er dann nur wieder Rückenschmerzen, und der Junge machte einen kräftigen Eindruck. Aber wie wollte der Kleine das Château im Rollstuhl besichtigen?
    »Nicht gerade ein behindertengerechter Zugang«, jammerte Sayid, als Max ihn die nächste Stufe hochwuchtete.
    »Allerdings, aber ich hoffe, das wird uns später helfen, den Kartenverkäufer hinters Licht zu führen. Wir werden eine ganze Weile hier sein. Ich habe einen Plan.«
    Sayid sah seinen Freund an, der ihm aufmunternd zulächelte. Wenn Max Pläne hatte, gab es meistens Ärger. Sayid hatte Max zwar gesagt, er wolle mitmachen – aber er wusste auch, dass er dazu eine Dreistigkeit aufbringen musste, die ihm eher fernlag.
    Max wandte sich an das deutsche Paar, das eben die Stufen zum Eingang hochging.
    »Entschuldigung«, rief er dem stämmigen Mann auf Deutsch zu, dessen Miene sich aufhellte, als er sich in seiner Muttersprache angesprochen hörte. Sogleich ging er zu Max zurück und half ihm, Sayid die Treppe hinaufzubringen.
    Max konnte nur wenig Deutsch – Verstehen fiel ihm leichter als Sprechen –, aber er konnte den Akzent gut nachmachen, und sein beschränktes Vokabular würde für seine Zwecke wohl ausreichen. Der deutsche Tourist sprach sehr schnell. Max verstand nur ungefähr jedes dritte Wort, versicherte ihm aber, dass alles in Ordnung sei.
    Als sie das Portal erreichten, hatte es den Anschein, als ob sie sich schon seit Jahren kennen würden. Die Rechnung ging auf. Der Franzose, der die Eintrittskarten verkaufte, konnte Max und Sayid nicht richtig sehen, und auch nicht die zerknüllten Notizen, die Max in der Hand hielt.
    Max stöhnte auf.
    Der Deutsche drehte sich zu ihm um. »Was? Was ist los?«, fragte er.
    Er schien aufrichtig um den Jungen besorgt, als Max traurigden Kopf schüttelte. Seine Miene sagte alles. Er hatte nicht genug Geld. Der stämmige Mann machte eine wegwerfende Geste, wandte sich an den Kartenverkäufer und gab ihm in Zeichensprache zu verstehen, dass er für alle zahle.
    Sayid sah über die Schulter zu Max hoch. Was für ein schlauer Trick. Wie schaffte Max es bloß immer wieder, mit so etwas durchzukommen?
    Der Franzose ließ die »deutsche Familie« lächelnd ins Haus. Max dankte dem Deutschen für seine Großzügigkeit und sagte ihm und seiner Frau, sie könnten sich das Château gerne allein ansehen. Falls sie Hilfe brauchten, könnten sie sich jederzeit an ihn wenden.
    Der Kartenverkäufer hatte nichts dagegen, dass die Jungen den Rollstuhl in der Eingangshalle stehen ließen. So konnten sie wenigstens nicht den Fußboden oder gar die Wände zerschrammen. Sayid schwang sich auf seine Krücken und Max verstaute den Rollstuhl in einer dunklen Ecke. Der würde später noch wichtig werden.
    Die schwarzen Wände, geschmückt mit hellblau und golden gemusterten Emailletafeln, ließen das Château wie einen kleinen Königspalast erscheinen. Max versuchte ein interessiertes Gesicht zu machen, als der Tourist aus einem deutschsprachigen Schlossführer vorlas, die Kapelle, vor

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