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Der Codex

Titel: Der Codex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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haben eine alte Knarre, etwa zehn Schuss Munition und ein paar b e malte Krieger mit Pfeil und Bogen. Die anderen haben A u tomatikwaffen, Granatwerfer und Dynamit. Außerdem h a ben sie den Vorteil, dass sie die Stadt aus einer unglaublich sicheren Position heraus verteidigen.«
    »Den haben sie allerdings nicht mehr, falls es einen geheimen Weg in die Stadt gibt«, erwiderte Tom.
    »Kein geheimer Weg da«, sagte Borabay. »Nur Brücke.«
    »Es muss einen zweiten Weg geben«, sagte Tom. »Wie hätten sie die Brücke sonst ba u en können?«
    Borabay schaute ihn an, und Tom empfand einen Anflug von Triumph.
    »Götter haben Brücke gebaut«, sagte Borabay.
    »Götter bauen keine Brücken.«
    »Götter haben diese Brücke gebaut.«
    »Verdammt, Borabay! Die Götter haben diese Brücke nicht gebaut. Menschen haben sie gebaut, und dazu mussten sie von beiden Seiten aus arbeiten!«
    »Du hast Recht«, meinte Vernon.
    »Götter haben Brücke gebaut«, sagte Borabay stur. » A ber«, fügte er dann hinzu, »Tara-Volk auch weiß, wie man Brücke baut von eine Seite.«
    »Das ist unmöglich.«
    »Bruder, du immer genau wissen, du haben Recht? Ich dir sagen, wie Tara haben Brücke gebaut von eine Seite. Zuerst Tara schießen Pfeil mit Seil und Haken ab. Pfeil treffen Baum auf andere Seite. Dann Tara schicken kleinen Jungen in Korb an Räder an Seil entlang.«
    »Und wie kommt er rüber?«
    »Er sich selbst ziehen.«
    »Wie kann jemand ein Seil mit einem Haken mit Pfeil und Bogen über eine zweihundert Meter breite Schlucht schi e ßen?«
    »Tara nehmen großen Bogen und besonderen Pfeil mit Feder. Sehr wichtig, zu wa r ten auf Tag mit starke Wind in richtige Richtung.«
    »Erzähl weiter.«
    »Wenn kleine Junge drüben, Mann schießen zweiten Pfeil mit Seil. Kleine Junge binden Seile zusammen, legen Seil um kleines Rad ...«
    »Einen Flaschenzug?«
    »Ja. Dann mit Flaschenzug Mann kann rüberziehen viele Dinge. Zuerst er ziehen rüber dickes Tau in Korb, das er entrollen, wenn unterwegs. Junge kann dickes Tau an Baum festmachen. Nun kann Mann gehen über dickes Tau. Jetzt Mann und Junge sind auf andere Seite. Mann benutzt zweites Flaschenzug, um noch drei Taue auf andere Seite zu ziehen. Eins nach anderes. Jetzt vier Taue überspannen Schlucht. Dann mehr Männer überqueren in Korb ...«
    »Das reicht«, unterbrach Tom ihn. »Ich verstehe, was du meinst.«
    Die Unglaublichkeit ihrer Lage wurde ihnen bewusst, und sie verfielen in Schwe i gen.
    »Haben die Tara-Krieger schon versucht, die Leute in e i nen Hinterhalt zu locken und die Brücke zu kappen?«
    »Ja. Viele dabei sterben.«
    »Haben sie es mit Brandpfeilen versucht?«
    »Können Brücke nicht erreichen.«
    »Eines dürfen wir nicht vergessen«, warf Philip ein. »Wenn die Brücke gekappt wird, sitzt Vater ebenfalls fest.«
    »Dessen bin ich mir bewusst. Ich gehe nur unsere Mö g lichkeiten durch. Vielleicht können wir Hauser ein Geschäft vorschlagen: Wenn er Vater rauslässt, kann er die Gra b kammer und die Reichtümer behalten. Wir überschreiben ihm alles, und dann hat sich die Sache.«
    »Damit wäre Vater nie einverstanden«, sagte Vernon.
    »Auch dann nicht, wenn es sein Leben rettet?«
    »Er wird an Krebs sterben.«
    »Oder unser Leben?«
    Philip schaute sie an. »Ihr dürft nicht mal daran denken, Hauser zu vertrauen oder ihm ein Geschäft vorzuschl a gen.«
    »Na schön«, sagte Vernon. »Dass wir die Weiße Stadt anderweitig erreichen, können wir ausschließen. Einen Fro n talangriff können wir sowieso vergessen. Ist jemand unter uns, der weiß, wie man einen Drachen baut?«
    »Nein.«
    »Dann bleibt uns nur eine Möglichkeit.«
    »Und die wäre?«
    Vernon ebnete ein Stück Boden neben dem Feuer, ritzte eine Landkarte in den B o den und erläuterte seinen Plan. Als er fertig war, ergriff Philip als Erster das Wort.
    »Es ist ein irrer Plan.« Er schüttelte den Kopf. »Ich bin dafür, dass wir umkehren, Hilfe holen und wiederkommen. Es kann Monate dauern, bis wir Vaters Grabkammer g e funden haben.«
    Borabay mischte sich ein: »Ich glauben, du nicht verst e hen, Philip. Wenn wir jetzt gehen, Tara-Volk uns töten.«
    »Scheiße.«
    »Wir geben Versprechen. Können Versprechen nicht brechen. «
    »Ich hab kein Scheißversprechen abgegeben«, erwiderte Philip. »Das war Tom. A u ßerdem können wir uns am Dorf vorbeischleichen und längst über alle Berge sein, bevor e i ner bemerkt, dass wir weg sind.«
    Borabay schüttelte den Kopf. »Das sein feige,

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