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Der Computer und die Unsterblichen

Der Computer und die Unsterblichen

Titel: Der Computer und die Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bester
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zu Kindern oder zu erwachsenen Männern? Wie haben wir das zu erforschen? Welche Behandlung lassen wir ihnen angedeihen?«
    Allgemeine Konfusion. Es war Zeit für meine nächste Frage, diesmal etwas versöhnlicher. »Ich gebe zu, daß dies eine verblüffende Entdeckung sein mag, aber erwarten Sie, daß die Union Carbide und andere Träger des JPL diese Untersuchungen finanzieren werden, die auf rein humanbiologische Grundlagenforschung hinauszulaufen scheinen?«
    »Nun, Sir, in Anbetracht der Tatsache, daß die Pluto-Mission nicht durchgeführt werden kann ...«
    Entsetzte Ausrufe von den Honoratioren.
    »Bitte, meine Damen und Herren! Die Pluto-Mission basierte auf der Annahme, daß wir Kryonauten durch den Weltraum schicken könnten. Wir haben entdeckt, daß wir es nicht können, noch nicht. Alles muß vertagt werden, bis wir genau wissen, womit ein Kryonaut zu rechnen hat. Selbstverständlich erwarte ich, daß die Träger des JPL ihre Subventionen auf dieses wichtige Forschungsvorhaben übertragen werden. Es ist die einzige Möglichkeit, die bisher geleisteten Investitionen zu schützen.«
    Neuerliche Ausrufe, dann eine machtvolle Stimme aus den hinteren Reihen: »Im Falle einer Ablehnung werden wir das Vorhaben finanzieren!«
    Guess zwinkerte verdutzt. »Wer sind Sie, Sir?«
    Das griechische Syndikat stand auf: untersetzt, mit dichtem, glänzend schwarzem Haar, dünnem Schnurrbart, wuchtiger Hornbrille. »Ich bin Poulos Poulos, Bevollmächtigter für Auslandsinvestitionen der IG Farben Aktiengesellschaft. Mein Wort ist meine Ehre, und ich gebe Ihnen mein Wort, daß die IG Farben Ihr Forschungsvorhaben finanzieren wird, ungeachtet der Höhe der etwa anfallenden Kosten.«
    Guess lächelte. »Ich danke Ihnen, Mr. Poulos. Ich werde gern auf Ihr Anerbieten zurückkommen, wenn ...«
    Zornige Rufe: »Nein! Nein! Es ist unser Projekt. Wir haben Unsummen investiert. Sie haben einen Vertrag, Doktor Guess! Forschungsresultate gehören uns. Wir haben noch nicht nein gesagt. Wir müssen mehr wissen, dann werden wir entscheiden. Sie können uns nicht überrumpeln. Geben Sie uns zwölf, nein, vierundzwanzig Stunden. Wir wissen noch nicht, wo wir stehen.«
    »Sie sollten es aber wissen«, erwiderte Poulos Poulos geringschätzig. » Wir wissen jedenfalls, wo wir stehen. Kommen Sie zu uns, Doktor Guess. Wenn diese Leute Ihnen mit Sanktionen drohen, so wissen wir darauf zu antworten.«
    »Welche Resultate erwarten Sie von der Forschung, Doktor Guess?« rief jemand. »Das ist, was wir wissen wollen.«
    »Wie soll ich Ihnen das sagen?« sagte Sequoia. »Wir betreten hier wissenschaftliches Neuland. Es ist ungefähr so, wie wenn man zwei Menschen zusammenbringt. Werden sie Freunde, Liebende, Feinde? Wie soll man das voraussagen? Sie alle wissen, daß seriöse Prognosen nicht möglich sind.«
    Edison (Professor Crookes) nickte und strahlte. Die Zuhörer schienen beeindruckt.
    »Ich will Ihnen ein Beispiel geben«, sagte Guess. »Wir kennen die Bestandteile des menschlichen Körpers. Wir wissen, wie sie zusammenwirken. Aber ist es aufgrund dieser Bestandteile möglich, das Phänomen abstrakten Denkens vorauszusagen? Ich werde Ihnen das anhand einer einfachen Demonstration zeigen. Ich werde Ihnen zeigen, daß weder Salpetersäure noch Salzsäure Edelmetalle angreifen. Ihre Eigenschaften sind bekannt. Doch wenn wir sie vermischen, bilden sie das sogenannte Königswasser, das imstande ist, Edelmetalle aufzulösen. Die Chemiker früherer Zeiten hatten keine Möglichkeit, das vorauszusagen. Heute, mit unseren Kenntnissen des Ionenaustauschs, verstehen wir den Vorgang und können präzise Voraussagen machen, um so mehrmals wir die Computeranalyse zu Hilfe nehmen können. Ähnlich verhält es sich mit der neuen kryogenischen Forschung. Nichts kann präzise vorausgesagt werden. Computer können uns nicht helfen, weil ein Computer nicht besser ist als die eingespeicherten Daten, und wir haben vorerst noch keine.«
    Er stellte drei Bechergläser nebeneinander, legte in jedes ein kleines Stück Gold und zog die Stöpsel von den Säureflaschen. »Bitte geben Sie genau acht. In jedem Glas ist ein Stück Gold. In das erste schütte ich Salzsäure, in das zweite Salpetersäure. Und das Königswasser schütte ich in das dritte ...«
    Er wurde von einem ebenso unvermittelten wie heftigen Ausbruch von Husten, Keuchen und würgenden Geräuschen unterbrochen. Es hörte sich an, als ob fünfzig Menschen am Ertrinken wären. In einer halben Minute war die

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