Der Cop und die Lady
der Lustgefühle, die gleich auf sie einstürmen würden. Lustgefühle, wie sich gleich darauf erwies, die so stark waren, dass sie fast schmerzten.
„Vergnüg dich auf mir”, flüsterte er rau.
Sie ritt ihn mit wilder Leidenschaft, mit fliegendem Haar, den Körper in Schweiß gebadet. Ihre Brüste wippten, und ihre Augen, obschon weit geöffnet, sahen nichts von dem, was außen vor sich ging. Sie war ganz und gar in sich versunken, nur konzentriert auf die Empfindungen, die sie überfluteten und schier zu überwältigen drohten. Mike fahndete mit der Fingerspitze nach dem versteckten geheimsten Punkt ihres Begehrens, fand und massierte ihn, bis sie wild den Kopf hin und her warf und zu keuchen begann, weil sie glaubte, das Übermaß an Lust nicht mehr ertragen zu können. Sie wurde schneller und schneller, und als Mike spürte, wie sie sich im Vorgefühl des kommenden Höhepunktes zusammenkrampfte, spornte er sie an. Ihre angespannten Gesichtszüge wurden weich, und sie ließ sich fallen, stürzte mit einem himmelhochjauchzenden Schrei kopfüber ins Bodenlose. Nachdem er sich gewiss sein konnte, dass sie Erlösung gefunden hatte, bereitete auch er den süßen Folterqualen, denen sie ihn ausgesetzt hatte, endlich ein Ende und ließ sich mit einem rauen Aufschrei los.
Hinterher lagen sie beide auf der Seite, so dass sie sich anschauen konnten. So lagen sie ohne zu sprechen, die Münder nah beieinander, während sich ihre Lippen ab und zu leicht, fast wie zufällig zu einem sanften Kuss trafen.
Als Nina am nächsten Morgen erwachte, war die Sonne bereits aufgegangen. Das Feuer im Kamin war niedergebrannt, und es war kalt in der Hütte. Nina rieb sich die Augen, gähnte und streckte sich, da sah sie Mike aus dem Bad kommen. Er war bereits angezogen und frottierte sich sein nasses Haar.
„Es geht doch nichts über eine kalte Dusche am Morgen”, sagte er gutgelaunt. „Außerdem wird es höchste Zeit, dass wir was zwischen die Zähne kriegen. Gestern sind wir ja nicht mehr zum Essen gekommen.”
Mike hatte bereits Frühstück gemacht und setzte sich nun an den Tisch. Nina gab sich einen Ruck und sagte dem schönen warmen Bett adieu. In Ermangelung eines Bademantels wickelte sie sich in eine Decke und gesellte sich zu Mike an den Frühstückstisch. Obwohl sie nicht daran gewöhnt war, am Morgen gleich als erstes Käse-Truthahn-Sandwiches zu essen, lief ihr das Wasser im Mund zusammen. „Mhm, ist das lecker.”
Während sie sich heißhungrig wie die Wölfe über das Frühstück hermachten, entwickelte Mike Nina seinen Plan. Sie mussten so bald wie möglich von hier fort, da allgemein bekannt war, dass Mike sich des Öfteren in der Blockhütte aufhielt. Wenn es nicht gelänge, ihn zu Hause auf zutreiben, würde man sich sehr bald wieder daran erinnern. Und die Gefahr, dass Irons - falls er wirklich in der Sache mit drinsteckte - witterte, dass Mike ihm auf die Schliche gekommen war, war groß. Deshalb musste Mike als erstes telefonieren, bevor sie sich wieder auf die Straße wagten. Die Sache mit Irons erforderte viel Fingerspitzengefühl, und er war sich gar nicht sicher, ob man ihm überhaupt Glauben schenken würde.
„Keine Ahnung, wie ich Hecht beibringen soll, dass Irons und Duchesne womöglich unter einer Decke stecken”, sagte Mike stirnrunzelnd. „Alles, was wir in der Hand haben, ist mein Verdacht und deine angebliche ,Vision’.”
„Sie war nicht angeblich, sondern real”, korrigierte Nina mit Nachdruck.
„Na ja, mag ja sein”, gab Mike wenig überzeugt zurück. Die Aussicht, Morris Hecht mit einer derart vagen Sache zu konfrontieren, behagte ihm gar nicht. Aber es musste sein.
Mike stand auf und schlüpfte in seine Lederjacke. „Ich bin bald zurück. Mach dich in der Zwischenzeit startklar, damit wir gleich fahren können.” Er küsste ihr einen Krümel aus dem Mundwinkel, strich ihr zärtlich übers Haar und machte sich dann auf den Weg.
Nina stopfte die Überreste des Frühstücks in eine Plastiktüte und ging dann unter die Dusche. Gerade als sie das Wasser wieder abgedreht hatte, hörte sie einen Wagen vorfahren. Mike war schon zurück. Sie schnappte sich ein Handtuch, trocknete sich ab, wickelte sich ein und ging ihm entgegen.
In diesem Moment flog die Tür auf. Auf der Schwelle stand ein gediegen aussehender dunkelhaariger Mann in einem grauen Mantel. In der Hand hielt er einen Revolver. Nina erkannte ihn sofort.
„Irons.”
Er hob eine Augenbraue und lächelte dünn. „Aha,
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