Der Countdown
unsere Unterlagen sind hier gespeichert, eingeschlossen die Fahrzeug-Datenbank. Ich bin sicher, dass wir es finden, wenn hier etwas sein sollte.”
“Danke”, sagte Maggie.
Dixon war wirklich aalglatt, dachte Graham.
Nach geschlagenen zehn Minuten, in denen er rumklickte und suchte, schüttelte Dixon den Kopf und gab Maggie den Ordner zurück.
“Es tut mir leid, Mrs. Conlin, aber wir haben hier nichts, was zu Ihren Unterlagen passt. Haben Sie es beim Straßenverkehrsamt versucht?”
“Warten Sie eine Sekunde. Ich verstehe das nicht.” Maggie sah zu Wanda. “Sie sagten, er käme Ihnen bekannt vor. Dass sie vermutlich ein Geschäft mit meinem Mann gemacht haben.”
“Sie hat sich geirrt”, sagte Karl.
“Sie haben nicht in dem Aktenschrank nachgeguckt”, entgegnete Maggie vorsichtig.
“Es ist alles im Computer. Wir haben hier eine Menge Menschen mit einer Menge Trucks. Sie scheinen irgendwann alle gleich auszusehen.”
“Nein, bitte. Ich muss meinen Sohn finden. Bitte suchen Sie weiter.”
“Maggie”, schaltete Graham sich ein. “Es war offensichtlich ein Irrtum.”
“Es tut mir leid, Ma’am”, sagte Dixon. “Ich wünschte, wir könnten Ihnen helfen. Ein hübscher Junge, den Sie da haben, meinst du nicht auch, Wanda?”
“Und ob er das ist.”
Als sich Wandas und Maggies Augen trafen, wurde eine Art drahtlose Botschaft übermittelt.
Ein Schmerz. Ein Flehen. Furcht.
Maggie konnte es nicht verstehen und verstaute hilflos ihre Unterlagen.
“Ihnen noch einen schönen Tag.” Dixon zeigte bei dem, was er für ein Lächeln hielt, seine braunen Zähne.
Als Graham und Maggie abfuhren, wandte er sich Wanda zu.
“Du enttäuschst mich. Ich habe gesehen, dass du zum Aktenschrank gegangen bist.”
“Karl, sie sucht nach ihrem Kind.”
“Sie war mit einem Cop da!”
“Das wusste ich da doch noch nicht.”
Dixon grummelte etwas, das nach ‘dämlicher Schlampe’ klang, bevor er die Schlüssel zu seinem Cadillac aus der Hosentasche holte.
“Ich muss zur Bank und dann zu Frank. Keine Ahnung, wie lange ich weg bin. Meinst du, du findest in der Zeit vielleicht dein Hirn wieder?”
Während Wanda ihn abfahren sah, drehte sie die ganze Zeit eine kleine Karte in ihren Händen hin und her. Die Visitenkarte von einem Motel, die Maggie ihr gegeben hatte.
Maggie hatte außerdem ihre Handynummer auf die Rückseite geschrieben.
Wanda drehte sie hin und her und fuhr mit dem Finger über die Kanten. Sie wünschte, es wäre ein Messer, als sie Karls Wagen endlich aus ihrem Blickfeld verschwinden sah.
57. KAPITEL
L as Vegas, Nevada
Maggie machte ihrem Ärger Luft, als beide aus ihrer Nische in dem Familienrestaurant heraus den Sonnenuntergang über dem Las Vegas Strip betrachteten.
“Ich weiß einfach, dass sie bei Truck Land wegen Jake lügen.”
“Dixon hat viel zu verbergen”, stimmte Graham zu.
“Wie können Sie dann einfach aufgeben?”
“Maggie, ich habe das alles erklärt, bevor wir Los Angeles verließen.”
“Nein, sagen Sie es mir. Nachdem wir so weit gekommen sind, so nah dran sind, wie können Sie da aufgeben?”
Graham setzte die Kaffeetasse ab und blickte auf ihre Flugtickets für morgen. Ihres nach Kalifornien, seines nach Calgary.
“Ich gebe nicht auf. Ich befinde mich außerhalb meines Zuständigkeitsbereichs. Seit wir bei Dixon abgefahren sind, hat mich mein Vorgesetzter zweimal angerufen und mich nach Hause beordert. Ich bin nicht sicher, ob ich den Job überhaupt noch habe.”
“Erklären Sie ihm, wie unsere Fälle miteinander in Verbindung stehen.”
“Es ist kompliziert. Hören Sie, niemand ignoriert Ihre Spur zu Jake. Ich sagte Ihnen ja, dass ich eine Stunde bei Casta von der Las Vegas Metro saß, danach sprach ich mit dem FBI und auch mit Vic Thompson. Sie können einen Durchsuchungsbefehl für sämtliche Unterlagen von Dixon erwirken. Für ihn wird das dann erst der Anfang sein.”
“Das kann Wochen dauern. Es hat keine Priorität für sie. Und ich wette, Dixon ist gut darin, Dinge zu verbergen.”
Graham antwortete nicht.
Frustration und Müdigkeit hatten sich ihrer bemächtigt und die beiden ausgelaugt. Sie verließen das Restaurant und fuhren zum Motel. Maggie betrachtete die prächtigen Hotelfassaden am Strip, die in der Dämmerung glitzerten.
“Darf ich Sie etwas Persönliches fragen?”, sagte sie.
“Sicher.”
“Auch, wenn Sie nicht darüber sprechen wollen?”
“Sie dürfen fragen.”
“Wie ist Ihre Frau gestorben?”
Graham
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