Der Countdown
Todesopfern in diesem Wagen und meinem Fall, und vielleicht stellt sich uns hier eine noch unerkannte Bedrohung dar.”
Holman fiel beinahe der Kaugummi aus dem Mund.
“Hier? Gegen den Papst?”
“Könnte sein.”
“Durch wen und wie?”
“Ich weiß es nicht.”
“Beim Briefing heute Morgen haben wir nichts davon gehört. Keine Warnungen oder Ähnliches. Vielleicht bringst du das mit der Seattle-Sache von gestern durcheinander.”
“Was für einer Seattle-Sache?”
“Ich habe nur gehört, dass da eine Art Sicherheitslücke in Seattle gewesen ist. Sie haben sich offenbar darum gekümmert, halten die Details aber unter dem Deckel. Ich glaube nicht, dass darüber überhaupt etwas in der Presse steht. Uns sagen sie sowieso nichts, wir sind nur die Verkehrspolizei.”
Graham dachte über Holmans Worte nach.
“Was verschweigst du mir über deinen Fall, Daniel?”
“Mein Fall könnte mit unbestätigten Geheimdienstinformationen aus Afrika in Zusammenhang stehen.”
“Afrika? Was zur Hölle weißt du noch?”
“Ein Reporter aus Washington, D. C., der dieser Story nachging, kam kürzlich beim Camping in der Nähe von Banff mitsamt seiner Familie ums Leben. Es sah nach einem Unglücksfall aus, aber wir sind nicht wirklich sicher.”
“Was bedeutet das? Kennst du die Leute aus dem Wagen?”
“Nein. Wenn du das Kennzeichen überprüfst und einen Namen erhältst, alarmiere bitte das FBI und die Leute vom Sicherheitsteam des Papstes. Frag nach Secret Service Agent Blake Walker. Gib ihm meine Handynummer.”
“Da kannst du dich drauf verlassen. Aber ich verwette meinen linken Fuß, dass das FBI mich wegen dieses Unfalls zuerst anruft. Ich erzähle ihnen, was du gesagt hast.” Holman nickte in Richtung eines Militärhubschraubers, der über der Unglücksstelle kreiste. “Sie sperren den Luftraum von Great Falls nach Cold Butte für den Papst ab. Die Show geht bald los.”
“Ich muss weiter”, sagte Graham. “Du hast ja alles, was du von mir brauchst.”
“Kannst du so lange warten, bis ich dir jemanden mitgeben kann? Dann wäre mir wohler.”
“Wie lange?”
“Bis wir die Dinge hier unter Kontrolle haben. Im Moment können wir niemanden erübrigen.”
“Ich möchte jetzt los, Moe.”
Holmans Funkgerät knackte, die nächste Unfallmeldung. Ein Bus mit Pilgern aus South Dakota war in der Nähe von Sand Springs auf ein Wohnmobil aufgefahren. Keine ernsthaft verletzten Insassen, nur ein weiteres Verkehrsproblem.
“Das passiert eben, wenn sich die Bevölkerung eines Staates plötzlich verdreifacht und sich jeder entschließt, an diesem Tag vor deinem Haus zu parken.”
Holman kaute weiter und winkte Graham zum Abschied zu, bevor er wieder in sein Funkgerät sprach.
Um die verlorene Zeit aufzuholen, fuhr Graham so schnell, wie es ihm der dichte Verkehr erlaubte.
Er nutzte jede Lücke, um einzuscheren, und winkte den Fahrern, die er schnitt, entschuldigend zu. Er versuchte Walker zu erreichen, doch sein Handy bekam keine Netzverbindung. Maggie studierte die Karte und versuchte ebenfalls vergeblich, ihre Nummern anzurufen.
Als Cold Butte vor ihnen lag, klingelte Grahams Telefon.
“Dan, hier ist Stotter. Wo sind Sie?” Es rauschte in der Leitung. “Graham? Können Sie mich hören?”
“Noch in Montana. Kurz vor Cold Butte. Bevor Sie mich in der Luft zerreißen …”
“Cold Butte? In Ordnung. Hören Sie, da ist etwas aufgetaucht. Arnie Danton hat am Tatort einen Luminoltest gemacht und in der Nähe des Flusses Blut gefunden. Ich weiß, wir hätten das vorher machen sollen. Arnie sagt, es wäre uns entgangen, wenn Sie nicht so eine Ahnung gehabt hätten.”
“Hat er eine Waffe gefunden?”
“Könnte ein Stein gewesen sein. Der Täter hat ihnen anscheinend den Schädel eingeschlagen und sie dann ins Kanu gelegt. Um einen Unglücksfall im Fluss vorzutäuschen. Fast perfekt.” Bei Stotter klingelte ein Telefon. “Wir haben noch einiges an Laborarbeit vor uns, also bleiben Sie auf Empfang!”
“Warten Sie! Mike, ich brauche Hilfe. Sie müssen Special Agent Blake Walker erreichen. Er ist vom Secret Service und hier unten für die Sicherheit des Papstes zuständig. Machen Sie ihn auf Jake Conlin alias Burt Russell aufmerksam. Das Straßenverkehrsamt von Montana hat ihn in seinen Akten. Er könnte mit einer nicht identifizierten Frau und einem männlichen Kind zusammen sein. Wenn Tarver ermordet wurde, wird seine Verschwörungstheorie schon plausibler.”
“Wir kümmern uns
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