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Der Countdown

Der Countdown

Titel: Der Countdown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Mofina
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habe?”
    “Verstanden.”
    “Sie sind nicht befugt, in den Vereinigten Staaten Ermittlungen anzustellen. Ist das klar, Corporal Graham?”
    “Völlig klar.”
    “Melden Sie Ihre Reise in der zuständigen Abteilung an. Sie haben eine, vielleicht zwei Wochen, falls ich Sie nicht vorher zurückrufe.”

17. KAPITEL
    L os Angeles, Kalifornien
    Bitte, lieber Gott, lass es Logan sein.
    Auf der Mattscheibe vor Maggie tauchten verschwommene Bilder eines Jungen auf.
    Lass es ihn sein. Bitte.
    Einige Tage nach ihrer Tortur bei Madame Fatima war in Maggie neue Hoffnung aufgekeimt.
    “Wir glauben, dass dies Ihr Sohn ist”, sagte Ned Rimmer, als er das Video anhielt und ein verschwommenes Bild zu sehen war.
    Rimmer war ein Detective des Los Angeles Police Department, der sich seit sechs Jahren “in Frühpension” befand, nachdem er durch die Kugel eines Dealers sein linkes Auge verloren hatte. Rimmer trug eine Augenklappe, hatte sein Haar zum Pferdeschwanz gebunden und zeigte sich meistens missmutig Er war noch immer Ermittler, nur nicht so, wie er es sich vorgestellt hatte.
    Rimmer und seine Frau Sharmay, eine Notruf-Fahrdienstleiterin mit Vorliebe für extravagante Creolen, gehörten zur Guardian Rescue Society, einer nationalen Gruppe von Ordnungshütern, die freiwillig Geld, Wissen und Zeit opferten, um durch einen Elternteil entführte Kinder aufzuspüren, die durch die Maschen des Gesetzes gefallen waren.
    Logans Akte war ihnen vor Monaten zugegangen, als Maggie sich zum ersten Mal bei Selbsthilfegruppen angemeldet hatte, die ihr Anliegen rasch weiterverbreiteten.
    Sie hatte nie von der Society gehört, bis Sharmay sie heute im Buchladen angerufen, sich vorgestellt und dann gesagt hatte: “Wir glauben, dass eines unserer Mitglieder vielleicht ihren Sohn Logan gefunden hat.”
    Sprachlos vor Überraschung und mit laut klopfendem Herzen umklammerte Maggie den Hörer.
    “Hallo? Maggie?”
    “Mein Gott, Sie haben ihn? Wo ist er? Geht es ihm gut? Ich muss ihn sehen!”
    “Noch haben wir ihn nicht. Wir würden die Details gerne in unserem Büro in Los Angeles besprechen. Bitte kommen Sie, sobald es Ihnen passt, damit wir den Fall vorantreiben können.”
    Eine Stunde später parkte Maggie, nachdem sie Sharmays Wegbeschreibung gefolgt war, in einer Straße, die genau auf der Grenze zwischen Culver City und West L. A. lag.
    Die Los-Angeles-Sektion der Society befand sich im ersten Stock, gleich über dem Flying Emerald Dragon Restaurant. Der Geruch frittierter Hähnchen und gebratenen Gemüses erfüllte das Büro, als Maggie vor dem Bildschirm saß.
    “Hier ist es”, sagte Rimmer. “Dieses Filmmaterial erhielten wir über unsere New Yorker Sektion von Wayne Kraychinski, einem Detective des New York Police Department im Ruhestand.”
    Laut den Rimmers hatte Kraychinski Logans Profil mit seinen Schulregistern verglichen, wie er das bei allen Fällen tat, von denen seine Sektion erfuhr.
    Kraychinski stieß in Queens auf einen Jungen, auf den Logans Alter und äußere Beschreibung zutrafen. Laut Aktenlage war der Junge kürzlich mit seinem Vater in die Gegend gezogen, einem Trucker, auf den Jake Conlins Profil passte.
    Kraychinski und einige der anderen Mitarbeiter begannen mit der Observation.
    “Wir haben eine ganze Reihe von Aufnahmen, die sich über einen Zeitraum von mehreren Wochen erstrecken”, sagte Rimmer.
    Die Kamera wackelte, und ein Junge von acht bis zehn Jahren in einem Kapuzensweatshirt kam ins Bild. Maggie konnte auf der unscharfen Aufnahme allerdings weder sein Gesicht deutlich erkennen noch seine Figur oder seinen Gang einordnen. Der Junge lief mit einer Gruppe gleichaltriger Kinder über den Schulhof zum Basketball-Platz.
    “Nun, und hier wohnen sie.”
    Der Film zeigte eine Ansammlung einzeln stehender Häuser in der Nähe des New Yorker Stadtteil Queens. Vor einem der Häuser stand ein Truck ohne Auflieger. Ein grüner Peterbilt. Als Frau eines Truckers kannte Maggie sich mit den verschiedenen Modellen aus. Jake fuhr einen Kenworth, aber er konnte ihn natürlich verkauft oder gegen einen Peterbilt eingetauscht haben.
    Als Nächstes sah man den Jungen mit anderen Kindern im Park.
    Wieder war er nur von hinten zu sehen. Er trug eine Baseballmütze und saß auf dem Rasen neben dem Skateboard-Parcours. Maggie hielt den Atem an, als er sein Gesicht zur Seite wandte, doch ein Schatten verdunkelte das Bild, bevor es ganz verschwand.
    Maggie schlug die Hand vor den Mund, um ein Aufstöhnen zu

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