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Der Countdown

Der Countdown

Titel: Der Countdown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Mofina
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Parkplatzes.
    Handelte es sich etwa um denselben Wagen, der ihr kurz hinter Culver City aufgefallen war?
    Das konnte nicht sein. Sie war nicht ganz richtig im Kopf. Oder nur zu müde. Oder beides. Schreib es einfach diesem schrecklichen Tag zu, sagte sie sich, als sie den Motor anließ und losfuhr.
    Wenige Minuten später wartete sie an einer Kreuzung auf grünes Licht und dachte daran, zu Hause ein heißes Bad zu nehmen, um ihre Nerven zu beruhigen. Im Außenspiegel nahm sie wahr, dass ein blauer Impala zwei Wagen hinter ihr in ihre Spur einfädelte.
    Was zur Hölle?
    Als die Ampel auf Grün wechselte, setzte Maggie rasch den anderen Blinker und bog nach rechts statt nach links ab, wobei sie in den Rückspiegel schaute.
    Der Impala bog ebenfalls rechts ein.
    Sie wurde verfolgt!
    Reiß dich zusammen, sagte sie sich. Du wirst nicht verfolgt. Vermutlich bedeutet es gar nichts. Bestimmt nur ein Zufall. Zum Beweis bog sie an der nächsten Ecke links ein.
    Und schaute in den Rückspiegel.
    Der Impala fuhr ebenfalls links.
    Maggie bekam Gänsehaut, als ihr alle möglichen Schreckensszenarien durch den Kopf gingen. Sie drückte aufs Gas. Sie kannte das Viertel nicht und fuhr die nächste Straße rechts ab. Der Impala folgte ihr.
    Maggie drückte das Gaspedal noch weiter hinunter und blickte Hilfe suchend zu den dunklen Häusern entlang der stillen Straße. Sie wusste nicht, was sie tun sollte, sah unverwandt in den Rückspiegel.
    Als eine scharfe Kurve vor ihr lag, bog Maggie kurzentschlossen in eine leere Auffahrt, und ließ ihren Wagen unter einem dunklen Carport verschwinden.
    Sie schaltete Motor und Scheinwerfer aus und nahm den Fuß von der Bremse.
    Sie ließ sich tiefer in den Sitz gleiten und spähte zur Straße. Sie sah den Impala vorbeirauschen und seine Rücklichter in der Dunkelheit verschwinden.
    Maggie setzte sich auf und legte den Kopf zurück. Sie atmete mehrmals tief durch, während sie sich fragte, was zur Hölle hier eigentlich geschah.
    War sie tatsächlich verfolgt worden? Sollte sie vielleicht besser die Polizei benachrichtigen? Sie stellte sich vor, wie das ablaufen würde.
    Ach ja, wieder diese Verrückte. Wie können wir Ihnen helfen? Wie war das? Autoräuber? Teenager? Die Fantasien einer verwirrten Frau?
    Maggie konzentrierte sich auf die Ziffern ihrer Armbanduhr. Das beruhigte sie etwas. Nachdem fünfzehn Minuten vergangen waren, ließ sie den Motor an und fuhr nach Hause.
    Kein Anzeichen von dem Impala.
    Sie seufzte erleichtert.
    Als sie die Tür aufschloss und ins Haus trat, fühlte sie sich wie benommen.
    Schlafen.
    Vergiss die Badewanne.
    Geh schlafen.
    Doch sie bemerkte das rote Blinken an ihrem Anrufbeantworter.
    Eine Nachricht.
    Sie drückte auf die Play-Taste.
    Das Band piepte, bevor es die Nachricht abspielte. Maggie erkannte die Stimme wieder.
    “Hier ist Helga, die Freundin von Madame Fatima. Madame hat mir aufgetragen, Ihnen zu sagen, dass sie Informationen über Ihren Sohn hat. Informationen, von denen Sie wissen sollten.”

Buch zwei
    Blutrache

18. KAPITEL
    C old Butte, Lone Tree County, Montana
    Pater Andrew Stone beobachtete, wie das Gras der Great Plains wellenförmig im Wind wogte. Meile über Meile, so weit das Auge reicht.
    Atemberaubend in seiner majestätischen Schönheit.
    Unsterblich durch seine schmerzvolle Geschichte.
    Der Zukunft so würdig.
    Bald würde der Papst eintreffen und dieses Land segnen, die Buffalo Breaks, wo so viele von Stones Vorfahren gestorben waren.
    Sein Herz schwoll bei dem Gedanken, dass ein Traum wahr werden würde.
    Jüngste Bedenken allerdings stellten den Besuch des Papstes infrage, den ersten in diesem Winkel des Landes.
    Stone machte sich keine Sorgen.
    Denn wenn er eines von einem alten Freund gelernt hatte, dann, dass Gottes Plan nicht zu durchkreuzen war.
    “Pater Stone! Wir sind bereit!”
    Etwa hundert Meter hinter ihm rief der Direktor von Cold Buttes einziger Schule zum Meeting des Planungskomitees, das für den Papstbesuch verantwortlich war. Es ging um den Brief aus Washington.
    Stone hatte ihn gelesen.
    Die Abteilung Personenschutz vom Secret Service hatte den Vatikan auf die letzten Berichte der Sicherheitsdienste aufmerksam gemacht – unbestätigte Informationen über Bedrohungen und mögliche Attentate. Unabhängig von dem Brief hatte die
Washington Post
jüngst berichtet, dass immer mehr einflussreiche kirchliche Organisationen des Landes einen Mordversuch befürchteten und den Vatikan drängten, einige Stationen des

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