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Der Cyberzombie

Der Cyberzombie

Titel: Der Cyberzombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke
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bloßstellt.«
    »Neuer Partner?« Ryan grinste. »Also hat Edgefield schließlich doch noch jenen raren Schreibtischjob beim Secret Service bekommen, von dem er immer geträumt hat.«
    Matthews wandte sich mit einer wohlabgemessenen Kopfbewegung wieder Ryan zu. Der eindringliche Blick war wieder da.
    Ryans Grinsen erlosch.
    »Wir haben Bob vor zwei Wochen unter die Erde gebracht. Vorgestern war der Trauergottesdienst. Sie hätten dort sein sollen, Mercury. Es war echt nett, viele Tränen, jede Menge Blumen.«
    Ryans Nackenhaare richteten sich auf, und irgendein primitiver Warninstinkt flackerte auf. »Das habe ich nicht gewußt. Es tut mir leid.«
    Matthews hob eine Augenbraue. »Das haben Sie nicht gewußt? Ich dachte, Sie wüßten besser über die schmutzige Kehrseite der Medaille in dieser hübschen Stadt Bescheid.«
    »Ich war eine Weile nicht in der Stadt.«
    »Nicht in der Stadt muß so ziemlich am anderen Ende des Sonnensystems gewesen sein, wenn Sie die Nachrichten im Trideo versäumt haben.«
    »Ist er bei der Explosion gestorben?«
    Matthews nickte nur.
    Ryan spürte, wie seine Schultern herabfielen. »Hören Sie, es tut mir sehr leid wegen Bob.«
    »Sagen Sie Ihrem Fahrer, daß er aussteigen soll.« Es waren Phelps' erste Worte, und ihre tiefe Orkstimme fegte durch die Gasse wie eine Ladung Napalm. Es war die Stimme einer Person, die es gewöhnt war zu befehlen und die es gewöhnt war, daß ihre Befehle befolgt wurden. Die implizite Drohung in ihrem Tonfall ließ Ryan lächeln.
    »Wir regeln das gleich, Agent Phelps«, sagte Ryan, »also entspannen Sie sich einfach.«
    Mit einer Bewegung, die so rasch war, daß sie fast vor seinen Augen verschwomm, zog Phelps ihr tschechisches Sturmgewehr, ein 88V. Unter günstigsten Umständen eine klobige, häßliche Waffe, sah sie von vorn betrachtet noch schlimmer aus.
    Es bedurfte jedes Fünkchens von Ryans Selbstbeherrschung, um sie nicht mit einem raschen Feuerstoß aus seiner Ingram zu töten. Sie hatte sich schnell bewegt, überraschend schnell, aber er hatte den winzigen Schritt zurück und das Anspannen ihrer Halsmuskeln mitbekommen. Er hätte sie umlegen können und hätte es beinahe instinktiv getan.
    Phelps sprach erneut. »Ich wiederhole mich nur einmal. Sagen Sie Ihrem Fahrer, daß er aussteigen soll.« Diesmal lag keine Drohung in ihrem Tonfall, und ihre Stimme klang beinahe sanft.
    Ryan wandte sich an Matthews und warf ihm einen flehenden Blick zu.
    Matthews zuckte nur die Achseln.
    Ryan spürte einen neuerlichen Ansturm von Adrenalin. Sofort schaltete sein Verstand einen Gang höher. Er hatte immer noch den Müllcontainer im Rücken. Er wußte, daß er sich schneller bewegen konnte, als die Orkfrau ihm zu folgen imstande war. Er würde lange in Deckung sein, bevor sie ihn im Visier hatte und abdrücken konnte. Matthews' Hände waren leer, aber Ryan wußte, daß das nichts zu bedeuten hatte. Aus persönlicher Erfahrung hielt Ryan Matthews trotz dessen leerer Hände für eine größere Gefahr als die Orkfrau.
    Wiederum zwang er sich zur Gelassenheit. Er hatte keinen Streit mit dem Secret Service, und er wollte, daß das auch so blieb.
    »Dhin! Steig aus dem Wagen. Die nette Dame vom Secret Service will einen Blick auf dich werfen.«
    Dhin tat, wie ihm geheißen, und stieg aus der Limousine. Ryan registrierte, daß seine Jacke aufgeknöpft und seine Hände eine Spur zu nah am Körper waren. Er war bereit zum Tanz, und Ryan wußte, daß er vorsichtig sein mußte und Dhin keine falschen Signale geben durfte, weil sonst zwei vernickelte Guardians losballern würden.
    Ryan wandte sich wieder an Matthews. »Also schön, wir spielen es auf Ihre Weise. Jetzt lassen Sie uns mit dem Drek aufhören. Warum sind Sie mir gefolgt? Wenn Sie mit mir reden wollten ...«
    Wiederum unterbrach ihn Phelps. »Wenn Sie so nett wären, Ihre Waffen abzulegen, Mister Mercury, wüßten wir das sehr zu schätzen.«
    Ryan sah Matthews an, der sich zu Phelps umdrehte. »Reizen Sie ihn nicht zu sehr, Phelps. Er hätte Sie umlegen können, als Sie das verdammte Gewehr gezückt haben. Wahrscheinlich hätte er Sie gegeekt, ohne es überhaupt zu merken, wenn er noch müder wäre. Außerdem könnte er mit bloßen Händen noch gefährlicher sein als bewaffnet nach allem, was ich von ihm gesehen habe. Also belassen Sie es dabei.«
    »Agent Matthews, ich bin sicher, Sie glauben, daß Sie recht haben, aber ich verweise auf die Verfahrensweise für die Vernehmung Verdächtiger, Vorschrift

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