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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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soll. Dazu gibt es eine Handfeuerwaffe, die ich allerdings nur im äußersten Notfall benutzt sehen will. Ich hoffe, ihr seht das genau so.“
    Charlys eher halblaut vorgetragene Bemerkung „Cool, wir kriegen eine Knarre!“ ging im restlichen zustimmenden Gemurmel unter. Ein wissendes Grinsen stahl sich auf Charlys Gesicht.
    „Dazu gibt es einen Rucksack für jeden mit Trockennahrung und Wasser für unterwegs. Außerdem befindet sich noch eine Erste-Hilfe-Ausrüstung darin für alle Fälle und ähnliche Kleinigkeiten. Wenn ihr sonst noch etwas mitnehmen wollt, könnt ihr das gerne tun. Gegebenenfalls solltet ihr heute noch einmal den Zeltladen besuchen, um euch mit allerlei Krimskrams einzudecken. Aber packt nicht zuviel ein, denn ihr müsst alles sehr weit durch das Nichts schleppen. Zuwenig sollte es aber auch nicht sein, da euch von eurem Startgebiet aus bis zum Unsterblichen keinerlei Unterstützung von unserer Seite zugute kommen wird. Ihr seid also auf euch alleine gestellt. Und bitte bedenkt: Wir haben zwar die Routen so gewählt, dass niemand von euch ernsthaften Schaden nehmen sollte, gleichwohl erwarten euch jedoch etliche Gefahren und womöglich unliebsame Überraschungen, die nur mit einer entsprechenden Ausrüstung und Vorbereitung zu meistern sein werden.“
    „Wir haben immerhin Rippenbiest“, frohlockte Charly. „Der haut alles platt!“
    „Wer halt nichts im Kopf hat, setzt seine Fäuste ein“, erwiderte Jam leise.
    „Alter Neidhammel“, stellte der dicke Junge fest. „Dein Kopf taugt auf jeden Fall nur zum Hüte tragen.“
    „Hallo!“, brauste Ben grinsend auf. „Nichts gegen Hutträger!“
    „So, das reicht“, bat Meister Athrawon. „Sollten jetzt keine weiteren Fragen mehr vorhanden sein, möchte ich Papiere, Waffen und Rucksäcke verteilen. Die Waffe erhält der jeweilige Gruppenleiter. Ebenso das Gedicht und die Landkarte. Bitte erwartet kein Kunstwerk, wenn ihr auf die Karte schaut, denn ich habe sie selber gezeichnet, und Malerei ist nicht gerade mein bevorzugtes Hobby. Und danach möchte ich euch bis zum Abendessen freigeben, damit ihr euch in Ruhe auf den Ausflug vorbereiten und vielleicht auch noch ein wenig ausruhen könnt. Der Unterricht fällt ab sofort aus.“
    Diese Nachricht fanden alle Kandidaten zum Jubeln, und so nahmen sie der Reihe nach vergnügt die Utensilien entgegen, die Meister Athrawon für sie vorbereitet hatte. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch steckte Ben als frischgebackener Teamleiter die schwere Waffe in seinen neuen blauen Rucksack und schaute sich zuerst das angekündigte Gedicht und schließlich die ziemlich stümperhaft hingekritzelte Landkarte des alten Gelehrten an. Diese zeigte so ziemlich nichts, was Ben in irgendeinerweise bekannt vorkommen wollte: Berge, Wälder, Wüsten und Städte; dazu noch ein Schloß, eine einsame Tür sowie einen Greis auf einem Felsen. Um die Verworrenheit zu komplettieren, hatte der eher talentfreie Zeichner noch ein Haus mit einer großen Uhr drauf und schließlich sogar noch einen Edelstein hingekrakelt. Die jeweiligen Orte und Symbole waren mit Pfeilen versehen, die mehr oderweniger und in Schlangenlinien von Nordwesten nach Südosten führten. Hin und wieder waren Beschriftungen wie Kasathestadt, Wald der Poltans, Wüste der Sandmenschen oder Eiswelt zu lesen; na, das konnte ja heiter werden.  
    Rasch überflog er schließlich noch die Zeilen des Gedichts. Die paar Reime schienen jedoch auf den ersten Blick nichts anderes als absolutes Kauderwelsch zu ergeben:
     
    Verlässt Du die Tür, bist zu allem bereit,
    geh zu dem, der sieht, er ist nicht weit.
    Zum nächsten Ziel geh nicht allein,
    sonst lassen Dich die Kasathen nicht ein.
    Hüte Dich dort vor 1000 Gefahren,
    wo vor Dir und nach Dir nie Menschen waren.
    Fahr über das Meer, wo der Fisch ist zuhaus',
    er setzt Dich über, sonst ist’s mit Dir aus!
    Im Zentrum des Landes, im Labyrinth,
    kennt den Ausgang allein ein kleines Kind.
    Geh dann in den Wald, doch verstopfe die Ohren,
    sonst bist Du in Zwietracht und Missgunst verloren!
    Nach dem Wald folgt die Wüste der tiefen Seelen,
    geh nicht mit ihnen, willst Du Dein Ziel nicht verfehlen.
    Du gelangst in ein Haus, welches tickt ohne Ende,
    dort verlier keine Zeit und verlasse die Wände.
    Der ewig alte Mann wird Dir schließlich verkünden,
    wo Du dann endlich Deinen Zielort wirst finden.
     
    Während Ben, Charly und Rippenbiest über den Unterlagen brüteten, planschte Otto lustlos in seinem Bottich

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