Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)
- euch allen - nur jemals danken?“ Bens Miene hellte sich ein wenig auf. „Aber dann müssen wir sofort aufbrechen.“
Der Alte schaut in die Ferne in Richtung Meer.
„Ja, hol deine Freunde, und dann fahrt los. Aber höre dir bitte vorher noch einige Ratschläge von einem alten Seebären an.“
Ben weckte die anderen und zerrte sie, noch halb im Schlaf versunken, an den Frühstückstisch, wo sie ein heißer, starker Kakao wieder zu den Lebenden zurückbrachte. Den Kakao hatte eine mitfühlende Tranjandame namens Chantalle für die jungen Leute gekocht. Hotte saß in der Nähe und hielt sich an einer großen Tasse Kaffee fest. Inzwischen waren nämlich noch ein paar andere neugierige Frühaufsteher - Menschen wie Tranis - aufgewacht und hatten sich zu ihren Freunden gesellt. Und an dieser Neugier war gar nichts Schlimmes. Wenn sich irgendwo ein paar Leutchen unterhielten, setzte man sich hier halt einfach dazu. Es sei denn, es ging um etwas sehr Persönliches. Das war aber eher selten hier.
„Also, wenn ihr mit dem Boot den Canyon zwischen den Bergkuppen erreicht habt, geht rechtzeitig an Land, denn der Fluss rauscht direkt danach mit viel Getöse in einem Wasserfall in das Meer der sprechenden Fische hinein. Das ist lebensgefährlich!“, warnte Harry die vier verbliebenen Reisenden. „Obwohl ich nicht genau weiß, warum dieses Meer heißt wie es heißt. Naja, wer kann das wissen?“
Gerade wollte Charly einen Zehner für die Mannschaftskasse einfordern, doch rechtzeitig fiel ihm noch ein, dass der alte Harry ja gar nicht zu ihrer Mannschaft gehörte.
Der graue Riese fuhr fort. „Es gibt zwei Wege über das Meer. Ich bin schon einmal über dieses Meer gelangt. Auf einem der beiden Wege. Ich weiß aber beim besten Willen nicht wie. Es scheint aber der einfachere von beiden gewesen zu sein, denn nachdem ich stundenlang am Ufer herumgelaufen bin und nach einer Möglichkeit zum Übersetzen gesucht hatte, bin ich am Strand eingeschlafen. Irgendwas ist in dieser Nacht passiert. Ich weiß aber nicht mehr, was es war. Auf jeden Fall wachte ich am nächsten Morgen mit den ersten Sonnenstrahlen auf und befand mich am Ufer auf der anderen Seite des Meeres. Ich hatte die Erinnerung an die vergangene Nacht vollständig verloren. Vielleicht muss das so sein. Vielleicht soll man jedes Mal wieder nach einem Weg suchen. Eine ewig neue Suche. Wie im Leben. Von dem zweiten Weg, von dem man spricht, weiß ich gar nichts. Ich bin ihn nie gegangen. Es soll der weitaus schwierigere von beiden sein. Vermutlich hat noch nie jemand diesen Weg gefunden. Vielleicht werdet ihr daher die allerersten sein!“
Auf Bens Stirn erschienen Sorgenfalten. „Ja, so wie ich uns und unsere bisherige Reise kenne, ist der schwierigere Weg sicherlich uns vorbehalten. Unsere Lehrer hat da etwas in seinem Gedicht erwähnt. Fahr über das Meer, wo der Fisch ist zuhaus'. Vom Einschlafen am Ufer hat er dagegen nichts gesagt. Genauso wenig der uralte Kasathe.“
Auch der weise Harry wusste keinen weiteren Rat mehr. „Ich denke und hoffe, dass euch, sobald ihr erst mal das Meer erreicht habt, eine Lösung einfällt. Denkt an den Tipp des Neandertalers und das Gedicht eures Gelehrten. Athrawon ist ein alter Fuchs, der hat einiges gesehen auf dieser Welt. Ihm könnt ihr trauen. Den Rest erledigt der Zufall. Seid zuversichtlich. Und vor allem dir, Ben, wünsche ich, dass du deine Gruppe sicher ans Ziel bringst. Und zwar die ganze Gruppe. Lass niemanden zurück.“
Ben nickte, denn genau das lag in seiner Absicht. Bei allem Eifer für die Praxisaufgabe war ihm der Zusammenhalt der Gruppe eindeutig wichtiger. Aber hatte nicht auch Meister Athrawon davon gesprochen, dass niemand zurückbleiben durfte? Ben glaubte, sich daran zu erinnern. Doch eines musste er noch wissen, bevor sie aufbrechen konnte. Hätten sie doch nur Lisa zur rechten Zeit danach gefragt. Sie hatte soviel gewusst, doch keiner hatte sie gefragt. Und wenn sie einmal zu ihnen gesprochen hatte, schien niemand von ihnen richtig zugehört zu haben.
„Harry, Lisa hatte uns vor langer Zeit von einer Prophezeiung erzählt. Irgendwie haben wir, habe ich das alles nicht richtig ernst genommen, obwohl wir ein paar mal danach angegriffen wurden. Irgendwo hier im Nichts muss ein böser Dämon unterwegs sein, der nicht von dieser Welt stammt, und Lisa glaubt, sie sei aufgrund dieser seltsamen Prophezeiung ihres Großvaters dazu verdammt, diesen Dämon zu verfolgen und zu bekämpfen. Der Name des
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