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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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Wegen auf die Erde gesucht; und offensichtlich auch gefunden. Auf diesem Weg holen sie das ganze Zeug hierher und verdienen sich mit dem Verkauf hier vor Ort eine goldene Nase. Aber das Geheimnis um ihre seltsamen Handelswege bleibt stets eines der jeweiligen Firma. Klar, sonst würde ja jeder auf eigene Faust reisen und sich die Sachen selbst besorgen. Aber egal, solange die Versorgung mit Nachschub funktioniert, mosert keiner. Wir gehen gerne solche Sachen aus der alten Welt einkaufen, stimmt's Schatz?“
    „So ist es, mein Liebreizender“, säuselte Frau Hansen, während sie nach dem Weinglas griff. Die Auserwählten hatten Cola und Limonade von der Erde vor sich auf der großen Tafel stehen.
    „Und auf diesem Weg werden wir auch stets informiert, was bei euch los ist. Aber die meisten wollen es gar nicht mehr wissen. Sind schon zu lange hier.“
    „Das heißt also, dass ihr nur die schönen, bequemen Sachen aus unserer Welt an euch ran lasst, und der Rest über die alte Dimension euch nicht interessiert?“
    „Genauso ist es. Viele wissen gar nicht mehr, dass es überhaupt noch eine andere Dimension gibt, fragen sich nicht, wo das ganze teure Zeug herkommt, das sie kaufen. So ist vieles verlorengegangen. Das Menschsein, das Denken als Mensch. Und schließlich auch die ursprünglichen Religionen. Kaum einer hier glaubt an die Götter der alten Welt. Die einzige christliche Kirche hier steht zum Beispiel schon lange leer. Der Priester verkauft nun Bananen an einem Obststand. An alles andere wird hier allerdings lustig geglaubt: An eine heilige Giraffe, an den Großen Küchenstuhl, an Fischsuppe, an den Unsterblichen oder einfach nur an sich selbst. Und an den schnöden Mammon natürlich. Sie sehen, Ben, hier ist es eigentlich doch nicht so viel anders als bei Ihnen daheim. Das menschliche Leben schlägt wohl immer wieder die gleichen bedenklichen Wege ein.“
    „Das scheint mir auch so.“
    Auch Charly (Wann gibt’s eigentlich was zu essen hier?) beteiligte sich schließlich an der Unterhaltung. „Konrad, Sie haben ja sogar ein Fernsehgerät da hinten in der Ecke. Kann man damit auch Programme aus unserer Welt empfangen?“
    „Nein, nein. So stark ist kein Satellit, mein Junge. Aber seit kurzem haben wir unseren ersten eigenen Sender. Zeigt natürlich auch die Interviews und Sonderberichte über euch Kinder und das Auswahlverfahren. Erst neulich haben sie den guten alten Meister Athrawon beim Geschirrspülen live übertragen; toll war das. Daneben gibt es meistens Sendungen, die bei euch schon lange passé sind, unser Sender startet aber auch bald mit ein paar Eigenproduktionen. Wie zum Beispiel Häkeln für Tauren oder Ein Ork für alle Fälle. Doch ansonsten nur Fury, Tatort und Schwarzwaldklinik.“
    „Och, wie ätzend. Gibt's denn keinen Sportkanal?“
    „Noch nicht. Aber es wird auch daran gearbeitet. Drüben in Macabra gibt es schon einen Sportsender. Aber die Sportarten, die man da mag, erspare ich uns lieber.“
    „Sie meinen sowas wie Zwergenwerfen und Schlammringen?“
    „Das ist ja noch harmlos. Da geht’s eher um Zwergenzerreißen und Schlammfressen. Widerlich!“
    Mutter Hansen schritt ein. „So, jetzt aber genug geschwatzt. Da kommt Ludwig mit dem Essen. Erster Gang: Die Suppe. Nehmt eure Gläser mit. Wir setzen uns an den Tisch. Essen fassen!“
    Der ewig hungrige Sohnemann der Familie strahlte über das ganze Gesicht ob dieser lang ersehnten Ankündigung. Die anderen bekamen ebenfalls einen reichlich gierigen Blick. Hatten sie etwa schon wieder so großen Hunger? Waren sie nicht eben gerade noch bei McDreck gewesen? Opa band man noch auf die Schnelle ein Lätzchen um, bevor man ihn zu seinem Tischende rollte.
    „Jetzt gibt's was zu kauen. Sehr schön.“, brabbelte er, als er das Besteck zur Hand nahm. „Und vor allem der Nachtisch sieht endlich mal wieder gut aus.“
    „Aber Opa“, unterbrach Betty mit sorgenvoller Miene. „Der Nachtisch ist doch noch gar nicht serviert.“
    „Welcher Backfisch wird frisiert, Kindchen?“
    „Ludwig, heizen Sie bitte den Ofen vor. Den großen“, verlangte die Dame des Hauses, und sofort machte sich der gruselige Butler, offenbar der einzige Bedienstete im Haus, wieder auf den Weg in die Küche.
    „Ich wünsche guten Hunger, ihr Lieben. Mahlzeit!“, wünschte Frau Hansen.
    „Das wurde aber auch Zeit!“, mampfte der Jüngste. „Ich war schon am Verhungern.“
    „Wo willst du lungern?“, krähte der Alte wieder.
    Ben saß in seiner Nähe

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