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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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Stier der neugierige Blick seines Nachbarn auf.
    „Wenn du weiter so blöde glotzt, Menschlein, dann schraube ich dir deinen jämmerlichen Kopf ab und reiße dir dein erbärmliches Rückgrat durch den dürren Hals heraus, verstanden?“
    „Entschuldige bitte, aber ich hab noch nie jemanden wie dich gesehen und ...“
    „Lass stecken, Ben. War nur ein Scherz. Ehrlich. Manchmal kann ich eben nicht aus meiner Haut und spiele den starken Mann.“ Daraufhin lachte Rippenbiest laut und lange.
    Nachdem Bens Atmung wieder eingesetzt hatte, fiel er in das Lachen mit ein und war froh, so glimpflich aus der Sache heraus gekommen zu sein.
    Endlich erschien auch Meister Athrawon wieder. Er schaute sich auf dem Zeltplatz um und schien bekümmert zu sein. Er zuckte mit den Schultern und wandte sich schließlich den anderen zu, die schon hinter dem Rednertisch Platz genommen hatten. Lediglich drei Plätze waren frei geblieben. Der eine in der Mitte war sicherlich dem Meister selbst vorbehalten, wem die anderen beiden Stühle zugedacht waren, wusste Ben nicht.
    „Liebe Gäste, werte Gelehrte, verehrte Jugendliche“, begann Meister Athrawon mit seiner Ansprache an die Versammelten. „Eigentlich hatte ich ja gehofft, dass alle zehn Auserwählten den Weg zu uns finden würden, aber ich fürchte, zwei sind unserer Einladung nicht gefolgt. Zumindest haben unsere Boten die Beiden nicht finden können, was ich sehr bedauerlich finde, aber was soll man machen? Da die Presseleute in weniger als einer Stunde hier eintreffen werden, um alles über die dankenswerterweise verbliebenen acht Kandidaten zu erfahren, können wir leider nicht mehr länger warten.“
    In diesem Moment schlug ein Blitz lautstark in der Nähe des rot-weißen Pavillons ein, obwohl zuvor keine Spur von einem Gewitter zu sehen oder hören gewesen war. Nicht einmal ein Wölkchen bedeckte den Himmel. Nach dem kurzen Aufflammen grellsten Lichts hatte der seltsame Blitzeinschlag nicht nur einen widerlichen Nachhall in den Ohren sowie einen Gestank nach verbranntem menschlichen Haar in den Nasen der Anwesenden hinterlassen, sondern auch noch einen mehr als wunderlichen Anblick: Inmitten verkohlten Grases stand rauchend ein Ungetüm aus verbogenem Metall und stinkendem Kunststoff, gekrönt von einer halb geschmolzenen Antenne von immer noch mehreren Metern Höhe. Ben musste unwillkürlich an das Mondfahrzeug denken, welches er einmal im Fernsehen gesehen hatte. Doch dies hier war nicht der Mond, und die beiden, die gerade leicht benommen vom qualmenden Sitz des Vehikels herunterkletterten, sahen auch nicht unbedingt wie die Astronauten aus einer der Apollo-Raketen aus.
    Als Charlys und Lisas Augen endlich wieder etwas erkennen konnten, sahen sie mehrere Leute auf sich zulaufen und wild gestikulieren. Offensichtlich riefen sie ihnen etwas zu, doch ihre Ohren begannen erst nach und wieder damit, etwas anderes als den Nachhall des krachenden Donnerwetters zu hören. Der erste, der die beiden erreichte, während sie mit wackligen Beinen neben der vermeintlichen Zeitmaschine im Gras standen, war ein alter kahler Mann mit buschigen Augenbrauen. Wenn Charly seinen Ohren wieder trauen konnte, fragte er sie offenbar gerade nach dem Grund ihres Besuchs, wobei die Art und Weise ihres Eintreffens sich als gelindes Erstaunen in dessen dunkelblauen Augen widerspiegelte.
    „Hallo. Ich bin ein Zeitreisender aus dem Jahr 2010“, sagte er schlapp. „Wo sind die Morlocks?“ Dann fiel er ohnmächtig zu Boden und kriegte vom Rest des Tumults nichts mehr mit.
     
    Der dicke Junge erwachte in einem kleinen weißen Zelt und fand sich auf einer nicht besonders gemütlichen Pritsche wieder. Neben ihm stand Lisa. Wenn er sich nicht täuschte, waren ihre roten Haare ein wenig angesengt. Ansonsten sah sie trotz des fulminanten Blitzschlags noch ganz passabel aus. Zudem war der alte kahle Mann von vorhin mit den Beiden im Inneren des Zeltes. Schmunzelnd blickte er auf Charly hinab.
    „Nun, junger Mann. Willkommen auf dem Hügel. Ich hoffe, du hattest eine gute Reise, wenn ich auch zugeben muss, dass ich nicht weiß, auf welche Weise du sie bewerkstelligt hast. Deine junge Freundin hier konnte mir leider nicht alle Fragen beantworten, die ich mir zu stellen erlaubt habe.“
    „Sie ist nicht meine Freundin“, brummelte Charly automatisch und richtete sich auf, bis er mühsam eine sitzende Position eingenommen hatte. Dem Geruch nach hatte auch er das ein oder andere Haar der Hitze opfern

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