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Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition)

Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition)

Titel: Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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Leiche einen Tritt – war einer der Mörder. Schade, einen so schnellen Tod hatte er nicht verdient!“
     
    „Sie haben noch viel mehr auf dem Gewissen“, sagte Targil ernst. Er ging zu Rowin und legte ihm beide Hände auf die Schultern. „Du musst jetzt stark sein, mein Freund! Zolkar hat Varnhag zerstört, und dein Vater ist gefallen. Als wir Valamin verließen, war das Kawarenheer auf dem Marsch nach Menhag. Es ist mehr als wahrscheinlich, dass auch diese Stadt gefallen ist.“
     
    „Oh, ihr Götter!“ stöhnte Rowin und sank vom Schmerz überwältigt ins Knie. Eine Weile konnte er nicht sprechen, und Targil ließ ihm Zeit, sich wieder zu fassen. Dann streckte er dem Prinzen die Hand hin. Rowin ergriff sie und erhob sich mühsam, als läge ein schweres Gewicht auf seinen Schultern.
     
    „Wie hat das alles nur geschehen können?“ fragte er tonlos. „Wie ist es Zolkar nur gelungen, die Kawaren zu einem solchen Schlag zu vereinen? Oft habe ich mich gefragt, aus welchem Grund er mich gefangen nahm. Jetzt ist mir klar, warum! Wehe Zolkar, wenn er je in meine Hände gerät! Er soll tausendfach büßen, was er meinem Volk angetan hat!“
     
    „Komm, mein Freund“, mahnte Targil sanft, „verschließe für einige Zeit deinen Kummer und deinen Zorn in deinem Herzen! Jetzt gilt es zu handeln, damit wir Zolkar wirklich der Vergeltung übergeben können!“
     
    „Ja, Targil, du hast Recht!“ Rowin hatte seine Beherrschung wiedergefunden. „Ich muss sofort nach Valamin! Doch du, mein Freund, verzeih‘ das Unrecht, das mein Vater dir tat! Schenke mir wieder deine Freundschaft und lass uns gemeinsam den Feind des Landes bekämpfen, dass ab sofort auch wieder das deine sein soll. Als Nachfolger von Forn und als rechtmäßiger König von Valamin hebe ich deine Verbannung auf.“
     
    „Du hast meine Freundschaft nie verloren, Rowin“, antwortete Targil. „Wäre dem nicht so, stündest du jetzt nicht als freier Mann vor mir, denn stets erinnerte ich mich daran, dass du einst mein Leben von deinem Vater erbatst. Und – verzeih mir meine Kühnheit – an den Spruch der Verbannung habe ich mich nur gehalten, soweit es Varnhag betraf. Oft bin ich während all der Jahre in meiner Heimat gewesen.“
     
    „Ich weiß!“ lächelte Rowin, und in seinen Augen blitzte ein geheimes Vergnügen auf. „Ich selbst sah dich einmal in Menhag. Und genau wie du habe ich den Befehlen des Vaters – mögen die Götter ihm seinen Irrtum verzeihen! – getrotzt, denn ich hätte dich sofort töten müssen. Doch lass uns die Vergangenheit begraben wie die Toten, die sie dir verbitterten. Vergib ihnen, denn sie haben dafür schwer gesühnt! Sei mein Bruder!“
     
    Schweigend schloss Targil Rowin für einen Augenblick in die Arme. Doch dann sagte er:
     
    „Wir müssen versuchen, die Kette von deinen Armen zu lösen, damit sie dich nicht mehr behindert. Komm, lass uns versuchen, sie aufzubrechen!“
     
    Die beiden Männer gingen zu einem großen Stein hinüber, der neben der Quelle lag, und den sie als Amboss nutzen wollten. Mit einem kleineren Stein schlug Targil so lange auf den Verschluss der Handschellen ein, bis die Bolzen brachen. Diese Prozedur war für Rowin wohl nicht wenig schmerzhaft, aber er ertrug sie, ohne mit der Wimper zu zucken.
    Als die Kette endlich fiel, richtete sich Rowin auf, dehnte seinen mächtigen Körper und rief:
     
    „Frei, endlich frei! Ich hatte schon geglaubt, mein Leben in diesen Ketten beenden zu müssen.“ Er packte Targil bei den Schultern. „Was du auch von mir erbitten willst, Freund, es sei dir schon jetzt gewährt, und sei es auch halb Valamin!“
     
    Targil betrachtete den Mann, den er so viele Jahre nicht gesehen hatte. Schon als Jüngling war Rowin größer als Targil gewesen, und nun war er auch breiter in den Schultern geworden. Eiserne Muskeln zeichneten sich unter dem zerrissenen Jagdgewand ab, das er noch immer trug. Zolkar hatte es wohl nicht für nötig erachtet, seinen Gefangenen neu einzukleiden. Rowin war ein Jahr älter als Targil. Im Gegensatz zu Deina war sein Haar dunkel wie das seines Vaters und seine Augen grün wie die seiner Mutter Kira. Doch ansonsten sahen sich die beiden Geschwister sehr ähnlich.
     
    „Ja, ich werde etwas von dir erbitten, Rowin“, sagte Targil lächelnd, „doch nicht jetzt und hier. Und es wird nichts sein, was zu geben dich schmerzen wird. Doch nun sollten wir uns sputen, wir dürfen keine Zeit verlieren!“
     
    Eilig setzten die beiden

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