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Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition)

Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition)

Titel: Der Dämonen-Turm Traumtor-Trilogie Band I (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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hauchte Targil.
     
    „Ja, ich höre!“ antwortete Rowin genauso leise. „Wer bist du? Kommst du, mich zu retten?“
     
    „Hast du nicht erraten, wer ich bin?“ raunte Targil zurück. „Lieg still, ich werde deine Fesseln zerschneiden. Nimm die Kette in deine Hände, damit sie nicht klirrt, falls ich dagegen stoße.“
     
    „Bei allen Göttern! Targil, bis du das wirklich? Ich hörte den Ruf des Schafsvogels, aber ich konnte es nicht glauben!“ Rowins Stimme war in der Freude fast zu laut geworden.
     
    „Still jetzt!“ zischte Targil ihm zu. „Das kannst du mir alles später erzählen. Hast du die Kette fest?“
     
    „Ja, schneide nur zu!“ flüsterte Rowin.
     
    Mit raschen Schnitten durchtrennte Targil die Lederriemen, mit denen Rowins Hände an den Baum gebunden waren. Dann kroch er rasch zu dem anderen Baum und befreite auch seine Füße. Schnell rollte Rowin sich in die Deckung der Büsche, wobei er die Kette seiner Handfesseln fest an sich presste. Dann erhob er sich und dehnte seine Glieder.
     
    „Hier, nimm das!“ Targil drückte ihm das Schwert in die Hände. „Ich hoffe, die Fesseln haben dich nicht so eingeschnürt, dass du das nicht mehr halten kannst.“
     
    „Ich kann das nicht nur halten, ich kann das auch benutzen, um damit Kawarenschädel zu rasieren!“ knurrte Rowin leise. „Komm, lass uns nachsehen, ob sie einen Haarschnitt brauchen!“
     
    Mit einem Satz war er über die Quelle hinüber und schon bohrte sich die Klinge in einen der Schläfer. Targil war sofort hinter ihm her gesprungen, und auch sein Schwert brachte einem der Kawaren den Schlaf, aus dem er nie mehr erwachen würde. Rowin war bereits neben einem Dritten, als die anderen aus dem Schlaf hochfuhren. Doch ehe sie an Gegenwehr denken konnten, wurden zwei von ihnen von den beiden Männern niedergestreckt. Der Letzte taumelte zurück, von Deinas Pfeil durch die Brust getroffen.
    Rasch warf Targil einen Arm voll Holz ins Feuer. Da flog Deina auch schon ihrem Bruder in die Arme.
     
    „Deina, du?“ schrie Rowin. „Oh, Schwesterchen, das ist ein Wunder der Götter! Und Targil! Bist du es wirklich? Ich kann das alles nicht verstehen. Steht denn schon ein valaminischen Heer in Kawaria? Ich dachte, niemand wüsste, wohin ich verschleppt wurde.“
     
    „Nein, wir beide sind allein hier, Deina und ich“, antwortete Targil. „Aber das ist eine lange Geschichte und wir haben Wichtigeres zu tun. Freu dich zunächst nur, dass du frei bist und dass wir beide rechtzeitig kamen, um dich zu retten. Hätte man dich erst nach Sora gebracht, wäre das nicht mehr so einfach möglich gewesen. Doch nun müssen wir erst einmal dafür sorgen, dass wir wegkommen! Die Zeit drängt, denn Zolkars Heer ist auf dem Rückmarsch. Ich habe kein Verlangen danach, ihm zu begegnen. Wir werden daher die ganze Nacht reiten. Während des Rittes können wir dir dann erzählen, was geschah.“
     
    Deina und Rowin waren immer noch so überwältigt von ihrem Glück, dass sie nicht in der Lage waren, einen klaren Gedanken zu fassen. Aber der umsichtige und vorausschauende Targil wusste genau, dass keine Zeit zu verlieren war. Zwar drohte keine unmittelbare Gefahr, doch immerhin befanden sie sich mitten im Feindesland. In der abgefangenen Botschaft hatte nicht gestanden, wann man Zolkar mit dem Heer erwartete. Vielleicht war er schon ganz nahe der Grenze. Dann konnte es leicht geschehen, dass sie ihm direkt in die Arme liefen.
    So scheuchte er die beiden Geschwister auseinander und gab Anweisung, was zu tun war.
     
    „Deina, hole unsere Pferde und das Gepäck! Rowin, du hilfst mir, die Toten hier ins Gehölz zu tragen! Die Quelle scheint ein beliebter Rastplatz sein. Es ist nicht nötig, dass man sofort sieht, was hier geschah.“
     
    Deina lief los, und die beiden Männer zerrten die Leichen in eine dichte Stelle des Gebüschs. Rowin hatte sich zuvor aus ihren Besitz mit Dingen versorgt, die er auf dem Ritt brauchen würde. Als er sich bückte, um einem der Kawaren den Dolch abzunehmen, fuhr er mit einem Wutschrei in die Höhe.
     
    „Jandars Dolch!“ rief er voll Schmerz und hielt eine reich verzierte Waffe in die Höhe. „Diese Bestien! Diese Ungeheuer! Schau her, Targil! Das war der Dolch meines besten Freundes. Er und sein Bruder Dalin waren bei mir, als man mich verschleppte. Sie brachten uns hier in dieses Kastell zu Zolkar, und dieser Unhold ließ mich zusehen, wie sie die beiden grausam abschlachteten. Dieser hier – er versetzte der

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