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Der Daleth-Effekt

Der Daleth-Effekt

Titel: Der Daleth-Effekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
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holte sein großes Zigarrenetui hervor.
    »Ist Nils da?« fragte Arnie.
    »Nein, er ist sofort wieder gestartet«, erwiderte Ove. »Er soll mit seinem Schiff als Fernsehrelais dienen und hängt an einem bestimmten Punkt über dem Horizont.«
    »Ja, hier ist gut ruhen – auf der Rückseite des Mondes«, sagte Leif Holm und köpfte das Ende der riesigen Zigarre mit einem Schneider, der an seiner Uhrkette hing. »So können sie uns wenigstens nicht mit ihren großen Teleskopen beobachten!«
    »Ich habe noch keine Gelegenheit gehabt, Ihnen zu gratulieren«, sagte Ove.
    »Sehr freundlich, danke.«
    »Wenn Sie jetzt bitte Ihre Plätze einnehmen würden, könnten wir mit der Unterweisung beginnen«, sagte der Regierungsvertreter, der eben wieder hereingeeilt kam. Arnie und Leif Holm setzten sich hinter den Tisch. »Hier sind die wesentlichen Punkte, auf die wir eingehen wollen.« Er legte die zusammengeklammerten Bogen vor die beiden auf den Tisch. »Ich weiß, daß Sie bereits in allen Einzelheiten unterrichtet sind, aber so ist es auf jeden Fall besser, wenn irgendwelche Fragen auftauchen sollten. Herr Minister Holm, darf ich bitten, zuerst mit Ihren einleitenden Ausführungen zu beginnen. Dann werden die Journalisten auf der Erde Fragen stellen. Die technischen Fragen werden von Professor Klein beantwortet.«
    »Wir haben die Verbindung!« rief der Sendeleiter. »Achtung! Drei Minuten. Wir werden in das Eurovisionsnetz geschaltet und über Satellit auch in Nord- und Südamerika und in Asien empfangen. Wir haben bestimmt eine hohe Zuschauerquote. Behalten Sie bitte den Monitorschirm im Auge – dann wissen Sie, wann Sie dran sind.«
    Unter Kamera eins war ein großer Fernsehschirm angebracht. Das Bild war recht gut, die Szene gespannt. Der dänische Ansager beendete eben seine Einführung in Englisch – in der Sprache, in der das Interview geführt werden sollte.
    »… aus aller Welt heute hier in Kopenhagen zusammengekommen, um mit der Station auf dem Mond zu sprechen. Bitte denken Sie daran, daß Radiowellen fast vier Sekunden brauchen, um die Strecke zum Mond und wieder zurück zu überbrücken – also wird im zweiten Teil dieser Sendung ein entsprechender Zeitraum zwischen Frage und Antwort liegen. Wir schalten jetzt um zur dänischen Mondstation, zu Herrn Leif Holm, dem Raumfahrtminister.«
    An Kamera zwei leuchtete das rote Licht auf, und sie erschienen auf dem Monitorschirm. Leif Holm streifte sorgsam seine Zigarre am Aschenbecher ab und zog tief daran, so daß seine ersten Worte aus einer riesigen Rauchwolke tönten, bevor man ihn wieder sehen konnte.
    »Ich spreche vom Mond, wo Dänemark einen Stützpunkt zur Erforschung und kommerziellen Entwicklung des Daleth-Antriebs eingerichtet hat. Die Bauarbeiten stehen noch im Frühstadium und werden fortgesetzt, bis es hier eine kleine Stadt gibt. Zunächst wird sich dieser Stützpunkt der wissenschaftlichen Forschung widmen, der weiteren Entwicklung des Daleth-Antriebs, der das alles ermöglichte. In einer Hinsicht ist dieser Teil der Arbeit bereits getan, weil sich inzwischen alles, was mit dem Daleth-Projekt zu tun hat, hier auf diesem Stützpunkt befindet. Professor Klein, der hier zu meiner Rechten sitzt, wird diese Forschungsarbeiten leiten. Er hat seine Assistenten mitgebracht und seine Unterlagen – alles, was irgendwie mit dem Projekt zu tun hat. Sie werden verstehen, warum ich auf diese Feststellung besonderen Wert lege, aber ich bin gezwungen, das klar und deutlich zu sagen. In den vergangenen Monaten hat Dänemark eine Serie von Gewalttaten erleben müssen, die in unserem Lande bislang unbekannt waren. Es sind Verbrechen begangen worden, bei denen Menschen ums Leben kamen. Es ist traurig, darauf eingehen zu müssen, aber es gibt Nationen auf der Erde, denen jedes Mittel recht ist, um in den Besitz von Informationen über den Daleth-Antrieb zu gelangen. Ich wende mich besonders an diese Nationen und bitte all die friedliebenden Länder, die immerhin in der überwältigenden Mehrzahl sind, hierfür schon jetzt um Verzeihung. Meine Worte gelten nicht ihnen. Aber jenen anderen möchte ich ausdrücklich sagen: Holen Sie Ihre Agenten aus Dänemark zurück! Lassen Sie uns in Ruhe! Es gibt bei uns nichts mehr zu stehlen. Wir beabsichtigen, den Daleth-Effekt allein zum Wohle der Menschheit und nicht als Machtmittel einzusetzen.«
    Er hielt inne, starrte stirnrunzelnd auf den Schirm und lehnte sich zurück.
    »Wir werden nun gern Ihre Fragen beantworten.«
    Abrupt

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