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Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod - Folge 2: Folge 2 (German Edition)

Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod - Folge 2: Folge 2 (German Edition)

Titel: Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod - Folge 2: Folge 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastian Sick
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Ärmel«.
    Viele Redewendungen enthalten Begriffe, die aus unserer Alltagssprache längst verschwunden sind. Wer weiß denn noch, was ein Scheffel Anmerkung ist? Sibylle jedenfalls nicht. Sie rät allen, die ihrer Meinung nach zu bescheiden sind, ihr Licht nicht »unter den Schemel« zu stellen.
    Irgendwann einmal habe ich Sibylle empfohlen, sich doch lieber mit ihren eigenen Worten auszudrücken. »Sprich wörtlich, nicht sprichwörtlich«, lautete mein Rat. Sibylle erwiderte, ich solle nicht immer jedes Wort in die Goldschale legen und mich lieber an der eigenen Nase herumführen.
    Macht nix. Ich hab Sibylle trotzdem gern. »Man wird alt wie eine Kuh und lernt trotzdem nichts dazu«, sagt sie selbstironisch. Und schließlich sei die Suche nach dem passenden Ausdruck oft »das reinste Waggon-Spiel«. Recht hat sie. Wer könnte schon von sich behaupten, dass ihm solche Fehler nicht auch ab und zu unterliefen? Ein kleiner »Wehmutstropfen« hier, ein weiterer Fall von »Mund-zu-Mund-Propaganda« dort. Ein bisschen Sibylle steckt vermutlich in jedem von uns.
    Zum Beispiel in jenem Sportreporter, der da in einem Bericht über die Formel 1 sibyllinisch, wenn nicht gar sibyllisch schrieb: »Teamchef Eddie Jordan hat Berichte dementiert, wonach sein Team erneut kurz vor dem Aus stehe – dabei hatte der Ire erst vor wenigen Tagen der Belegschaft den Schwarzen Peter an die Wand gemalt.«

So heißt es richtig:
Und das bedeutet es:
Liebe geht durch den Magen
Mit einem gut gekochten Mahl gewinnt man leichter die Zuneigung eines anderen Menschen
etwas steht einem (bis) Oberkante Unterlippe
etwas ist einem gründlich zuwider
schimpfen wie ein Rohrspatz
laut und unablässig schimpfen
etwas unter den Teppich kehren
etwas vertuschen, herunterspielen
fünfe gerade sein lassen
etwas nicht so genau nehmen
Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn
jeder hat irgendwann mal ein bisschen Glück
mit Kanonen auf Spatzen schießen
unverhältnismäßige Mittel einsetzen
die Pferde gehen jmdm. durch
jmd. gerät außer sich, verliert die Beherrschung
da liegt der Hase im Pfeffer/da liegt der Hund begraben
das ist der entscheidende Punkt
dastehen wie der Ochs vorm Berg/ wie die Kuh vorm Scheunentor/ vorm neuen Tor
völlig ratlos sein, sich nicht zu helfen wissen
Da wird der Hund in der Pfanne verrückt
Das ist nicht zu fassen!
den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen
das Nächstliegende nicht erkennen
auf dem falschen Dampfer sein/auf dem Holzweg sein
sich im Irrtum befinden
Das sind für mich böhmische Dörfer
Davon verstehe ich nichts
Das kommt mir spanisch vor
Das kommt mir seltsam vor
sich wie ein roter Faden durch etwas ziehen
Etwas ist ein immer wiederkehrendes Motiv
ins Fettnäpfchen treten
eine Taktlosigkeit begehen
mit gespaltener Zunge reden
die Unwahrheit sagen
Das ist ein zweischneidiges Schwert
Das hat Vor- und Nachteile
etwas auf einen gemeinsamen Nenner bringen
etwas angleichen, in Übereinstimmung bringen
auf einen grünen Zweig kommen
Erfolge verbuchen können, wirtschaftlich vorankommen
jemandem die Leviten lesen
jemandem gehörig die Meinung sagen
zur Salzsäule erstarren
wie angewurzelt dastehen
eine Entscheidung übers Knie brechen
eine Entscheidung um jeden Preis herbeiführen
einen Streit vom Zaun brechen
einen unnötigen Streit herbeiführen
Der Zweck heiligt die Mittel
Der Zweck rechtfertigt die Maßnahmen
sein Licht nicht unter den Scheffel stellen
sich nicht zu bescheiden geben
Unter den Blinden ist der Einäugige König
Ein Mensch mit geringer Begabung gilt etwas unter Menschen mit noch geringerer Begabung
noch einen Trumpf im Ärmel haben
etwas Erfolgversprechendes in Reserve haben
alles auf die Goldwaage/auf die Waagschale legen
alles sehr genau nehmen, etwas allzu wörtlich nehmen
jmdn. an der Nase herumführen
jmdn. hereinlegen
sich an die eigene Nase fassen
prüfen, ob man einen Fehler, den man anderen vorhält, nicht selbst gemacht hat
Man wird alt wie eine Kuh und lernt immer noch dazu
Man ist nie zu alt, um noch etwas dazuzulernen
Vabanquespiel (von frz. va banque = »Es gilt die Bank«, d. h. es geht um den gesamten Einsatz)
ein hohes Risiko eingehen
etwas ist ein kleiner Wermutstropfen
etwas trübt die Freude
Mundpropaganda
mündliche Verbreitung einer Nachricht (hat nichts mit Mund-zu-Mund-Beatmung zu tun)
jemandem den Schwarzen Peter zuschieben
jemandem die Schuld an etwas geben
den Teufel an die Wand malen
ein Unheil heraufbeschwören

Wie die Faust aufs Auge
    Frage einer Leserin: Lieber Zwiebelfisch,

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