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Der Diamant des Salomon

Der Diamant des Salomon

Titel: Der Diamant des Salomon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Gordon
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besonders gesprächig. W i e sie so zu dritt auf ihren Klappstühlen um den von der Firststange des Zeltes herabhängenden leinenen W assersack saßen, sahen sie aus wie drei wortkarge Neuengländer, die sich im W i nter um einen Kanonenofen scharen. Von Zeit zu Zeit kam der Student oder einer der Arbeiter herein, trank schweißtriefend etwas Wasser und ruhte sich ein wenig aus. Der Student und einer der Araber waren noch junge Männer, aber Leslau sagte, daß der ältere Araber am besten arbeite.
    Als dieser zu einer Rast hereinka m , sagte Harry ih m , er könne sich etwas länger ausruhen. »Ich m ache in der Zwischenzeit Ihre Arbeit«, sagte er.
    »Nein!« unterbrach Leslau scharf. Er und Harry sahen sich an. »Die Männer draußen sind diese Arbeit gewöhnt, aber Sie s i n d das nic h t.«
    Auch Harry war sich n i cht sic h er, ob seine Idee wirklich so gut gewesen war, aber da war er schon an Leslau vorbei aus dem Zelt gegangen und stieg den Hügel hinauf. Der ältere Araber kam auch nach draußen und setzte sich grinsend in den Schatten des Zeltes.
    A m A n f ang w ar es n ic ht so sc h li m m , aber ba l d m erk t e Harry, daß er Proble m e beka m .
    Es war Ja h re her, s eit er das letzte Mal Pickel und Schaufel in der Hand gehabt hatte. Man m ußte bei dieser Arbeit seinen eigenen Rhyth m us finden, soviel wußte er noch. Und so hob und senkte er den Pickel in annähernd gleich m äßigem Takt.
    Die Haut an Harrys Händen war viel zu zart, da m it begann es schon m al. Das At m en hingegen bereitete ihm weniger Proble m e, denn durch sein tägliches Joggen war er gut in For m , jedoch zum Laufen benötigte m an ganz andere Muskeln als bei dieser Arbeit.
    Am schlim m sten aber war die So n ne. Bald nahm Harry, wenn er aufblickte, die Landschaft nur noch wie ein flaches, verblaßtes Bild eines schlechten Schwarzweißfernsehers wahr.
    Nach einer Weile kam Leslau den Hügel heraufgestiegen. »Hören Sie doch endlich m i t diesem Unsinn auf«, sagte er, geleitete Harry zurück ins Zelt und sah zu, wie sich dieser auf den abgetrete n en Gebetsteppich in der Mitte fallen ließ. Sein Schweiß trock n ete in der Hitze e b enso rasch, wie er geflossen war. Harry hatte das G efühl, als hätte ihn j e m and in Salz gewälzt, u nd an beid e n Hand f lächen hatten sich bereits Blasen so groß wie hal b e Weintrauben gebildet.
    Ta m ar betrachtete ihn ruhig, nicht allzu besorgt, aber m i t einem nachdenklichen Interesse, das Harry irgendwie beunruhigend fand.
     
    Obwohl Leslau fast sei n e ganzen V o rräte z u rüc k geschic k t hatte, fanden sich doch noch ein paar Dosen m it Hühnerfleisch, und außerdem hatten s i e ja noch Harrys Äpfel, die durch die Hitze schon etwas m ehlig geworden waren.
    Als auf ei n m al Bewegung in die Männer auf dem Hügel ka m , schöpften die drei im Zelt schon etwas Hoffnung, aber es war nur eine Auseinandersetzung zwischen dem Studenten und den beiden A r abern, die nach d em Essen erst wieder arbeiten wollten, wenn sie sich ei n e T asse Kaffee g e m acht hatten. Schlie ß lich k ochte ihn der älte r e Arbeiter auf einem Benzinkocher in einer m alerisch zerbeulten, langschnäuzigen Kanne, die so alt war, daß das Kupfer schon an m ehreren Stellen durch die dünne Nickelsc h i cht schim m erte.
    Harry fragte den Mann, ob er ihm die Kanne verkaufen wolle, und T a m ar sagte etwas auf arabisch.
    » W as hast du ihm gesagt ? «
    »Daß die K anne eine Menge Geld wert ist. Ich habe ihm geraten, sie nicht zu billig herzugeben.«
    Der Mann f ragte Harry auf arabi s c h , ob er ihm so viel Geld für die Kanne geben werde, daß er sich davon ein neues Haus kaufen könnte.
    »Ich will d och bloß die Kanne kaufen und n i cht sei n e Schwester heiraten.«
    Der Arbeit e r hatte ihn off ensichtlich verstanden, denn er sagte sofort etwas.
    »Er sagt, daß die Kanne, ebenso wie seine Schwester, seinem Vater gehört hat«, übersetzte Ta m ar. »Und deshalb verkauft er b eide nicht.«
    Der Kaffee war gut, und die A n twort des Arabers m achte ihn noch besser. Kurz nachdem die Arbeit wieder aufgenom m en worden war, be m erkte Harry, daß es schon zie m lich sp ä t am Nach m ittag war. »Ich muß nach Jerusale m «, sagte er und warf Leslau einen besorgten Blick zu. Harrys eigen m ächtiger Ausflug auf den Hügel hatte das zaghaft gewachsene Vertrauen zwischen ihm und d e m Archäologen e m pfindlich gestört.
    Leslau holte eine Flasc h e Scotch unter seinem Feldbett hervor und bot sie den

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