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Der Diamant des Salomon

Der Diamant des Salomon

Titel: Der Diamant des Salomon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Gordon
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in einer Schachtel, die er wiederum in e i nen größeren K arton steckte. Dieses Paket ad r essierte er an Paolo Luzzatti und wa rt ete damit be reits vor dem Postamt, als dieses geöffnet wurde.
    Am Freita gm orgen weckte ihn d a s Klingeln d e s Telefons.
    »Herr Hauptmann?«
    Es war der Hausmeister aus der Leipziger Straße. »Ich habe schlimme Neuigkeiten für Sie«, sagte der Mann.
    Alfred räusperte sich.
    »Es ist … äh … eingebrochen worden.«
    »In meinen Laden?«
    »Ja. Sie haben alles gestohlen.«
    »Haben Sie die Polizei verständigt?«
    »Ja.«
    »Ich bin gleich da«, sagte Alfred.
    Aber er blieb noch zwanzig Minuten im Bett liegen, so, als wäre es Sonntag und er hätte absolut nichts zu tun.
    Schließlich stand er auf, nahm ein Bad, rasierte sich sorgfältig und zog sich an. Dann packte er seinen Koffer.
    Er nahm ein Taxi, stieg aber bereits vor dem Kaufhaus Herpich aus, weil er zwei SA-Männer vor der Tür seines Ladens stehen sah. So ging er um das Kaufhaus herum zum Nebeneingang des Gebäudes, der sich in einer kleinen Seitenstraße befand.
    Die Tür war verschlossen, aber Alfred hatte einen Schlüssel. Als er sie öffnete, stand der Hausmeister vor ihm.
    »Guten Morgen.«
    »Guten Morgen, Herr Hauptmann.« Der Mann drehte sich um und tat so, als kehre er den F ußboden.
    Die Tür zu Alfreds Laden war aufgebrochen worden. Der gesamte Lagerbestand war gestohlen, die Ladeneinrichtung und die Möbel waren zerschlagen. Alfred schlüpfte ins Hinterzimmer und sah, daß jemand versucht hatte, den Tresor mit Gew a lt aufzubrechen. Der Geldschrank, ein stabiles Fabrikat aus bestem Kruppstahl, war unversehrt und wies lediglich leichte Kratzer auf, die von dem vergeblichen Versuch herrührten, die Tür mit einem Brecheisen aufzuhebeln.
    Di e beide n SA-Männ e r s t ande n vo r de m ni e drig e n Schaufenster , des s e n Gla s bru t a l einge s ch l age n worde n war.
    Die Rückwand dieses Schaukastens bestand nur aus zwei Türen aus dünnem Holz, welches jedes Geräusch durchließ. A lfred konnte genau hören, worüber sich die beiden unterhielten.
    Hatte Lilo sie hergeschickt oder Deitrich, der deutsche Juwelenhändler? Oder war alles bloß ein Zufall? Aber im Moment war es viel wichtiger, ob die beiden draußen es hören würden, wenn Alfred den Safe öffnete.
    Während er vorsic h tig d as Zahlenschloß drehte, hörte er am Geräusch des kehrenden Besens, daß der Hausmeister den Gang entlang zur Ei ngangstür kam.
    »Hey du«, rief ihn einer der SA-Männer an. »Hast du Isi gesehen?«
    »Wen?« fragte der Hausmeister.
    »Isidor. Den Juwelier.«
    »Oh. Herr Hauptmann.«
    Jetz t wa r di e Safetü r offen . A lfre d nah m da s Schreibe n vo n Rit z un d da s Päc k chen , i n d e m de r v ergoldet e S t ei n un d die siebe n kle i ne n D i amante n w a ren , un d steckt e bei d e s e i n.
    »Ich habe Herrn Hauptmann seit gestern nicht gesehen«, sagte der Hausmeister.
    Sieben Stunden, von denen er die meisten in Warteräumen verbrachte, brauchte Alfred, bis er endlich mit einem Angestellten der amerikanisch e n Botschaft am Tiergarten sprechen k o nnte. Bis er wieder her a uskam, war die Bank, auf der Alfred sein Geld hatt e , bereits für das Wochenende geschlossen. Dennoch fuhr Alf r ed mit seinem nagelneuen amerikanischen Visum direkt zum Anhalter-Bahnhof und kaufte sich eine Fahrkarte nach Amsterdam. Als er schließlich im Abteil saß, kam es ihm fast so vor, als wäre er auf einer ganz normalen Geschäftsreise.
    Alfred h a tte eini g e e n tfernte Bekannte in Amsterdam, aber er wollte keinen v o n ihnen sehen. Am nächsten Morgen wollte er einen der Diamanten verkaufen und das erste Sc h iff nehmen, das von Rott e rdam nach New York fuhr. Alfred nahm das billigste Z i mmer, das er finden konnte, einen winzigen Verschlag im vierten Stock einer schäbigen Pension, dann ging er in ein Arbeiterlokal, aß Bokking und trank dazu einen Krug Bier. Als er nach dem Essen das Lokal verließ, hatte es angefangen zu regnen, und ganz ohne sein Zutun fanden seine Füße den Weg zu dem Haus, in dem er vor vielen Ja h ren zusammen mit Laibel gewohnt hatte. Die Windmüh l e unten am Kanal, die sie beide so geliebt hatt e n, gab es nicht mehr.
    Als er wieder in seiner Pension war, wußte er nicht, wie er den Rest der Nacht verbringen sollte. Das Zimmer war nicht b eson d ers sauber, und Alfred wollte sich n i cht in das schmuddelige Bett legen. Also setzte er sich ans Fenster und blickte hinaus in den

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