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Der Diamant des Salomon

Der Diamant des Salomon

Titel: Der Diamant des Salomon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Gordon
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darf. Nun erw a rte ich von Ihnen, daß Sie ihr Versprechen einlösen.« Mit diesen W orten nahm Harry den Granat aus seinem Aktenkoffer und legte ihn neben Mehdi auf den Boden. »Der ist wertlos.«
    »Mit Sicherheit nicht«, entgegnete Mehdi.
    »Sie haben ihn als Stein von besonderem historischem Interesse beschrieben. Haben Sie irgendeinen Beweis dafür? Irgendwelche Doku m ente ? «
    »Nein. Aber er wurde in der Inve n t a rli s te im m er als ein Stein aus biblischer Zeit geführt.«
    Harry bru mm t e vor sich hin. »Nun gut, dann ist er eben nicht v ö llig wertl o s. I c h biete hundertachtzig Dollar für diesen Gra n at.«
    Mehdi nickte. »Behalten Sie ihn. Als Geschenk. Sehen Sie, ich glaube Ihnen. Lassen Sie uns doch gegenseitig vertrauen.«
    »Vertrauen?« Harrys Intuition, die Fluch und Segen zugleich sein konnte, m eldete sich wieder. »Sie halten m i ch bei diesem Geschäft doch bloß in Reserve. Für den Fall, daß n i e m and anders ihren Preis bezahlen will.
    Meine r Me i nun g nac h bef i nde n Si e sic h bereit s i n Verhandlunge n mi t ein e m a nder e n Käufe r un d tre i ben , wahrscheinlic h a u s politis c h e n G r ünd e n , de n Prei s i n di e Höhe.«
    »Ihre Phantasie geht m it Ihnen durch, Mr. Hopeman.«
    »Viell e icht . «
    »Es tut m i r leid, wenn Sie wegen m i r Unanneh m lichkeiten hatten. W i rklich. Neh m en Sie sich doch ein Hotel, wo Sie es beque m er haben. Ich werde m i ch innerhalb von zwei Tagen bei Ihnen m eld e n, das verspreche ich Ihnen feierlich.«
    »Nein, nein. Ich habe lange genug an den un m öglichsten Orten die s es Landes auf Sie gewartet. W enn Sie m i r etwas zu sagen haben, dann schreiben Sie m i r einen Brief ins Jerusale m er Büro von American Express.«
    Mehdi nickte.
    »Ich werde noch acht Tage in Israel bleiben. Da m it haben Sie eine W oche und einen Tag, um sich per Brief bei m i r zu m elden. Sollte ich bis dahin nichts von Ihnen gehört haben, werde ich zurück nach New York fliegen und m i ch bei der dortigen D i a m antenbörse über Sie beschweren.« Harry blickte Mehdi in die Augen. »Sie sind schon ein m al aus politischen Gründen ruiniert worden. Das kann sich jederzeit wiederholen.«
    Mehdi rappelte sich m i t viel Mühe hoch. Harry wußte nicht, ob sein Blick Bewunderung oder Verachtung bedeutete. »Shalom, Mr. Hope m an.«
    »Salem aleikum, Mr. Mehdi.« Sie schüttelten sich die Hände. Nachdem die Seilbahnkabine abgefahren war, sam m elte Harry seine Sachen zusammen und ging die R a m pe hinunter. Als er die Hütte betrat, blickte Ta m ar erstaunt auf.
    » W a r w a s?«
    Er erzählte ihr, was vorgefallen war.
    »Meinst du, daß wir Schwierigkeiten bekommen ? «
    »Ich glaube, er ist sich mit den Arabern handelseinig.« Harry blickte sich in der sch m udde l i gen Hütte um und seufzte. W e nigsten konnte er d i esen Ort j e tzt v er l assen.
    Und diese Situation.
    » W as können die ihm bieten, was wir ihm nicht bieten können ? «
    Harry stopfte seine schmutzige W äsche in die Tasche.
    »Ehre«, antwortete er.
    Als sie durch die Außenbez i rke von Jerusalem fuhren, f ragte er T a m ar, ob er sie m it ins Hotel neh m en solle.
    »Nein. Ich will in m eine W ohnung«, antwortete sie u n d sagte ih m , wie er fahren mußte. Schließlich blieben sie vor einem schäbigen Steingebäude in ei n er Stra ß e m i t ander e n schäbigen St eingebäuden stehen.
    »Soll ich dir deine Sachen rauftragen ? «
    »Es ist doch nur eine kleine Tasche. Und die Gitarre ist nicht schwer.«
    »Okay. Dann ruf ich dich bald an.«
    Si e lächelt e ohn e Bitterk e it . »Au f W i edersehen , Ha r ry . «
    Als Harry in David Leslaus Büro anrief, ging nie m and ans Telefon.
    No r m alerweise war Harry ein kriti s cher Hotel g ast, ab e r jetzt kam ihm sein Zim m er unglaublich sauber und riesengroß vor. Er blieb lange unter der D usche, danach ließ er sich ein s o rg f ältig a us gewähltes Abendessen auf sein Zimmer bringen: gekochtes Huhn, Ch a m pignonsalat und Ch a m pagner. Nach dem Essen legte er sich ins Bett. Die weißen Laken und die gute M a tratze ka m en ihm wie eine Offenbarung vor.
    Aber trotzdem konnte er nicht schlafen.
    Erst störte ihn der Aufzug. Dann Stim m en i m Gang, das Sum m en der Kl i m aanlage. Irgendwo tief im Geb ä ude surrte ein Elektro m otor. Ko m i s c h, als er allein oben auf Masada gewesen war, hatte er sich nicht einsam g e fühlt. Aber hi e r in Jeru s alem über f i e l ihn auf ein m al ein Gefühl der

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