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Der Diamant des Salomon

Der Diamant des Salomon

Titel: Der Diamant des Salomon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Gordon
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an. »Fahrt zur H ölle. Dieser Mann ist kein Verwandter von mir.«
    Pater Diegos Gesicht brach t e klar zum Ausdruck, wie sehr er es haßte, wenn ein Jude ihm gegenüber einen solchen Ton anschlug. » D on José Paternoy de Mariana ist der Sohn des Fray Anton Mon t oro de Mariana, welcher vor seiner Konversion zum Christentum und seiner darauffol g enden Priester w eihe Rabbi Feliz Vitallo de Castile hieß. Und dieser Fray Anton war der Sohn von Abraham Vitallo, einem Wollhändler aus Aragon. Der wiederum war der Sohn von Isaak ben Yaacov Vitallo, dem obersten Rabbiner von Genua.«
    »Ich gehe trotzdem nicht!«
    Pater Diego zuckte mit den Achseln. Er nahm ei ne Pergamentrolle aus seinem Beutel und legte sie auf den Tisch.
    »Nichtsdestoweniger übergebe ich Euch diesen Geleitbrief, unterzeichnet von Fray Tomás persönlich, mit dem Ihr sicher durch Spanien kommt. Außerdem werde ich eine angemessene Zeit warten und Euch Gelegenheit geben, meine Botschaft zu überdenken. Ich komme wieder, Señor.«
    Als der Mönch fort war, blieb Vidal in Gedanken versunken vor dem Feuer ste h en. Er konnte sich noch genau an das erinnern, was sein Onkel Lodewyck van Berquem im Endstadium seiner Krankheit den Leuten geantwortet hatte, die sich nach seinem Befinden erkundigt hatte n : Solange ein Jude noch at m et und etwas spürt, gibt er die Hoffnung nicht auf.
    Vidal nahm die beiden Krüge, die ihm der Mönch dagelassen hatte, und goß ihren Inhalt draußen in den Schnee.
    Der spanische Wein hatte die Farbe von frischem Blut. Anna kam eben um das Haus herum.
    Julius seufzte. Als er sie in seine Arme nahm, spürte er seine Zukunft zwischen den Beinen. »Ich muß nach Antwerpen und mit Manasseh sprec h en«, flüsterte er in ihre dichten Haare.
    »Natürlich kommt das überhaupt nicht in Frage«, sagte sein Bruder.
    Julius durchlief eine Welle der Erlei c hterung. Er nickte.
    »Dennoch wünschte ich, wir könnten diesem De Mariana irgendwie helfen.«
    »Was kann man für so j e manden schon tun?« fragte Vidal bitter. »Ich bin m i r s i c h er, d aß dieser verdammte Dominikaner lügt. Wenn De Mariana wirklich mit uns verwandt wäre, dann müßten wir doch von ihm wissen.«
    »Erinnerst du dich denn nicht an ihn?« fragte Manasseh ruhig.
    »Du etwa?«
    »An seinen Vater. Oder sagen wir besser, ich erinnere mich daran, daß unser Vater einmal einen seiner Cousins verflucht hat, weil der, ein ehemaliger Rabbi, sich nach dem Blutbad von 1467, als so v i ele aus Angst um ihr Leben zum Christentum konvertieren, sich sogar zum katholischen Priester weihen ließ.«
    Die beiden Brüder saßen schweigend in der kleinen Synagoge.
    Ein alte Frau kam herein und brachte ein gerupftes Huhn in einem Weidenkorb. Sie zeigte Manasseh die Milz und wartete gespannt, bis er entschieden hatte, ob ihr Hähnchen nun koscher war oder nicht.
    Julius beob a chtete die S z ene m i t Groll. Er war de r ältere Bruder und hätte sich deshalb viel eher als Manasseh an das erinnern müssen, was ihr Vater gesagt hatte. Daß dem nicht so war, zei g te i h m einmal mehr, wie la n gsam sein Verstand arbeitete.
    Als die alte Frau nach einer kurzen Weile zufrieden von dannen humpelte, setzte sich Manasseh wieder neben seinen Bruder und seufzte. »In Spanien wäre sie für die Frage, ob dieser Vogel sauber genug zum Essen sei, verbrannt worden.«
    »Auch wir wären nicht mehr am Leben, wenn sich nicht ein Angehöriger für uns eingeset z t hätte. Wenn dieser De Marina wirklich mit uns verwandt ist …«
    Die beiden blickten sich an. Manasseh nahm Julius’ Hand und hielt sie lange, wie er es seit ihrer Kindheit nicht mehr getan hatte. Julius sah mit Schrecken, daß der Rabbi von Antwerpen zutiefst verängstigt war.
    »Wegen Anna und meinem Isaakel …«
    »Die bleiben hier bei uns.«
    Manasseh drückte die H and seines B ruders.
    Der Schnee bedeckte d i e mit S chlaglöchern ü bersäten, ausgefahrenen Straßen und ermöglichte es Vidal, Anna relativ bequ e m auf dem Schlitten nach Antwerpen zu bringen. Sie sprach mit gezwungener Zuversicht, und als schließlich der Augenblick des Abschieds geko m m en war, umarmte sie ihn kurz und schob ihn fort. Julius sah ihr nach, wie sie, so schnell w i e es ihr dicker Bauch zulie ß , aus dem Z i mmer lief. Er wußte, daß sie sich davor fürchtete, das Kind in seiner Abw e senheit zur Welt zu bringen.
    So war Vidal voller trüber Gedanken, als er von Manassehs Haus fort und die Jodenstraat entlang ritt.
    Sein Pferd war ein

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