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Der Dominoeffekt

Der Dominoeffekt

Titel: Der Dominoeffekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Pointner
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um. Das gesuchte Einfamilienhaus lag knapp vierzig Meter entfernt.
    »Du hast mich völlig falsch verstanden«, beschwerte sich der Stoppelhaarige. »Ich halte es nur für Zeitverschwendung, die abgelegten Fälle von diesem Detektiv zu überprüfen, statt sich sofort die aktuellen vorzunehmen. Aber wie du meinst.«
    Die Blonde rollte mit den Augen und steuerte den Weg zu der aus blitzendem Chrom gefertigten Haustür der Familie Schepers an. Allein für die regelmäßige Politur der knapp zwei Quadratmeter großen Eingangspforte hätte man einen Ein-Euro-Job einrichten können.
    »Warte es doch einfach ab«, entgegnete Katharina und patschte auf den Klingelknopf. Im Inneren des Hauses ertönte das Glockenspiel von Big Ben. »Schmuckes Häuschen.«
    Hofmann setzte sein Dienstgesicht auf, als sie in der angrenzenden Diele Schritte hörten. Gleich darauf wurde die Tür geöffnet und eine elegante Frau musterte sie irritiert.
    »Frau Schepers?«, fragte Katharina.
    »Ja. Was wünschen Sie?«
    »Kriminalpolizei, mein Name ist Thalbach, mein Kollege Hofmann. Können wir einen Moment mit Ihnen sprechen?«
    Der Blick der Dame des Hauses pendelte fragend zwischen Katharinas Gesicht und der Dienstmarke. Schließlich gab sie den Eingang frei und führte die beiden Beamten in die Wohnhalle.
    »Was führt Sie zu mir?«, fragte sie, nachdem alle Platz genommen hatten.
    »Kennen Sie einen Günter Vollmert?«, konterte Hofmann ohne Umschweife mit einer Gegenfrage.
    »Nein«, log Schepers ruhig. »Wer soll das sein?«
    »Ein hiesiger Privatdetektiv. Und scheinbar kennt er Sie sehr gut.«
    Ein leichtes Zucken huschte um die Augen der Hausherrin, aber sie verlor nicht die Fassung.
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Wir haben jede Menge Fotos von Ihnen gefunden«, übernahm Katharina. »In ziemlich eindeutigen und… pikanten Situationen. Darüber hinaus die Kopie eines Ermittlungsberichtes, den Vollmert an Ihren Mann geschickt hat.«
    »Na und?«
    »Inhaltlich hat der Bericht so gut wie gar nichts mit dem zu tun, was wir auf den Fotos gesehen haben. Und wir fragen uns natürlich, wie so etwas sein kann.«
    Schepers rieb sich unbehaglich die Nasenspitze. Schließlich seufzte sie hörbar auf. »Kann ich mich auf Ihre Diskretion verlassen?«
    »Das kann ich Ihnen nicht versprechen. Aber zurzeit gibt es keinen Grund, warum jemand Dritter davon erfahren sollte.«
    »Was ist denn eigentlich passiert?«
    »Bitte, sagen Sie uns, was Sie wissen.«
    Schepers überlegte einen Augenblick und gab sich einen Ruck. »Natürlich kenne ich dieses Subjekt. Mein Mann hat ihn mir auf die Fersen gehetzt, weil er mich loswerden will. Und als Vollmert genug Material beisammen hatte, um mir eine Affäre nachweisen zu können, sprach er mich in einem Café an. Das war vor ein paar Tagen.«
    »Er hat Sie angesprochen?«, unterbrach Hofmann überrascht.
    »Ja. Er hat mir frei von der Leber weg alles erzählt, von dem Auftrag meines Mannes, von den Situationen, in denen er mich mit meinem… Bekannten ertappt hat, er wusste sogar von dem Ehevertrag, den mein Mann und ich abgeschlossen haben. Und dann stellte er seine Forderungen.«
    »Langsam«, bat Katharina, »das wird alles ein wenig unübersichtlich. Was für ein Ehevertrag?«
    »Mein Mann und ich haben für den Fall, dass wir uns scheiden lassen sollten, Gütertrennung vereinbart; aber nur dann, wenn eine der beiden Parteien ein außereheliches Verhältnis eingegangen ist. Und dafür brauchte er nun Beweise.«
    »Ich verstehe. Aber warum hat Vollmert Ihrem Mann das Gegenteil berichtet?«
    »Weil er mich erpresst hat. Er legte mir ein paar Fotos vor und deutete die Möglichkeit an, diese widerwärtigen Aufnahmen zu vernichten. Sofern ich ihn finanziell dafür entschädige.«
    »Ach so war das«, meinte Hofmann. »Um welche Summe ging es?«
    »Fünftausend Euro. Und zusätzlich um gewisse… körperliche Dienstleistungen.«
    »Welcher Art?«, fragte Hofmann begriffsstutzig.
    Katharina verpasste ihm einen leichten Schwinger mit dem Ellbogen. »Haben Sie sich darauf eingelassen?«, fragte sie schnell.
    »Blieb mir etwas anderes übrig? Mein Mann besitzt eindeutig das größere Vermögen, um nicht zu sagen: alles. Mir wäre doch nichts geblieben. Und Vollmert wusste das. Aber warum wollen Sie das alles wissen?«
    »Frau Schepers, wo waren Sie gestern am späten Nachmittag?«
    »Gestern? In der Stadt, ich habe mich mit ein paar Freundinnen getroffen.«
    »Von wann bis wann?«
    »Ich bin hier gegen drei losgefahren,

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