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Der Dominoeffekt

Der Dominoeffekt

Titel: Der Dominoeffekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Pointner
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Affären hat, anscheinend gibt es zwischen den beiden ein Agreement, dass sie sich deswegen nicht trennen wollen.«
    »Leute gibt’s«, seufzte Hofmann.
    Der Parkplatz vor Schloss Haag war nur gut zur Hälfte gefüllt. Katharina dirigierte den Vectra zu einem Schattenplatz, dann kletterten die drei Beamten ins Freie.
    »Hoffentlich finden wir Frau Mempel-Werner auch wirklich hier«, sagte Hofmann.
    »Bestimmt«, erwiderte Lübbehusen. »Sie hat doch ein dickes Krösken mit van der Felde, und der ist um diese Zeit immer auf dem Golfplatz.«
    Die wenigen Schritte über die gepflegte Gartenanlage bis hin zum Schloss hatten sie schnell zurückgelegt. Auf dem an drei Seiten umbauten Innenhof hatte der Gastronom einige Tische und Stühle unter einladenden Sonnenschirmen platziert. An einem der Tische saß Mempel-Werner mit ihrem Verhältnis.
    »Dürfen wir stören?«, fragte Lübbehusen und trat neben die beiden.
    »Als ob Sie unsere Erlaubnis wirklich interessieren würde«, gab van der Felde humorlos zurück.
    »Da haben Sie Recht«, schmunzelte Lübbehusen, zog einen Stuhl vom Nebentisch heran und setzte sich. Die beiden Bochumer taten es ihm gleich.
    »Und was kann ich heute für Sie tun?«
    Lübbehusen kramte in seiner Jackentasche und holte ein Foto von Vollmert hervor. »Kennen Sie diesen Mann?«
    Van der Felde wollte gerade zu einer schnippischen Antwort ansetzen, als ihm die blonde Frau an seiner Seite zuvorkam. »Ja.«
    »Du kennst ihn ebenfalls?«, fragte van der Felde überrascht.
    »Ja, der wohnt doch in meinem Hotel.«
    »Interessant«, meinte Lübbehusen.
    »Vollmert, wenn ich mich nicht irre?« Van der Feldes Frage klang eher wie eine Feststellung. »Warum lassen Sie uns nicht endlich mit diesem Detektiv in Ruhe?«
    »Detektiv?«, wiederholte Mempel-Werner. »Wieso ist der ein Detektiv?«
    »Das weiß Ihr Bekannter von uns«, erklärte Lübbehusen. »Hat Vollmert Ihnen auch das Märchen erzählt, er sei ein Architekt, der mit seiner Familie von München an den Niederrhein umsiedeln will?«
    »Aus München? Aber der Typ kommt doch aus Bochum«, warf Mempel-Werner verwirrt ein. »Deswegen habe ich mich gestern überhaupt mit ihm unterhalten. Weil mir sein Autokennzeichen aufgefallen ist.«
    »Sie haben Herrn Vollmert gestern gesehen und mit ihm gesprochen? Wann war das?«
    »Unmittelbar nach Ende meines Seminars. Im Hotel, wir haben gemeinsam im Biergarten gesessen.«
    »Bis wann?«
    Mempel-Werner zog nachdenklich die Stirn kraus. »Vielleicht so bis kurz nach siebzehn Uhr.«
    »Und dann?«
    »Herr Vollmert hat die Unterhaltung ziemlich abrupt beendet. Er stand unvermittelt auf und ist in die Stadt gegangen. Dabei sah er aus, als hätte er ein Gespenst gesehen.«
    Thalbach und Hofmann sahen sich viel sagend an.
    »Und was ist mit Ihnen?«, fragte Lübbehusen van der Felde.
    »Das habe ich Ihnen doch schon erzählt«, antwortete der Adlige, nur mühsam beherrscht. »Ich hatte den letzten Kontakt zu Herrn Vollmert gestern gegen Mittag. Wir saßen hier zusammen und haben uns unterhalten, ich habe ihn gefragt, ob er nicht an dem Umbau einer meiner Immobilien interessiert sei. Wir wollten uns noch näher darüber unterhalten. Ich ging zu diesem Zeitpunkt ja noch davon aus, dass er tatsächlich Architekt ist.«
    »Was haben Sie gestern Nachmittag gemacht?«, wandte sich Katharina an Mempel-Werner. »Sagen wir, in der Zeit zwischen siebzehn Uhr dreißig und neunzehn Uhr?«
    »Ich war im Hotel«, antwortete Mempel-Werner verunsichert. »Bis etwa um sechs hab ich im Biergarten gesessen, anschließend bin ich auf mein Zimmer gegangen und habe mit meinem Mann telefoniert. Danach war ich noch ein Eis essen und dann bin ich früh schlafen gegangen.«
    »Und Sie?«
    »Ich war bis etwa gegen siebzehn Uhr dreißig in Geldern und bin dann, nach einem kurzen Abstecher in mein Privathaus, wieder auf den Golfplatz gefahren.«
    »Hat Sie jemand gesehen?«
    »Zu Hause? Meine Frau. Und hier auf dem Gelände? Mit Sicherheit, aber fragen Sie mich nicht, wer genau.«
    »Warum wollen Sie das alles wissen?«, erkundigte sich Mempel-Werner.
    »Nun, es gehört zu unseren Gepflogenheiten, in Mordfällen Alibis zu überprüfen«, antwortete Lübbehusen todernst.
    »Mord?« Van der Felde zog eine Braue nach oben, die Frau an seiner Seite schlug erschrocken eine Hand vor den Mund.
    »Herr Vollmert wurde gestern Abend getötet. Und selbstverständlich werden alle Personen, mit denen er Kontakt hatte, befragt.«
    Van der Felde pumpte einen

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