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Der Drache aus dem blauen Ei

Der Drache aus dem blauen Ei

Titel: Der Drache aus dem blauen Ei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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vollem Herzen. Auch Anja fand, dass es eine tolle Idee war.
    Aber plötzlich meldete sich Alexander zu Wort. „Aber was ist, wenn die Reporter in zwei Tagen immer noch da sind?“
    Alle blickten zu Lavundel. Zusammen mit Bo schnitt er jetzt Grimassen. Damit brachten sie das Baby zum Kichern.
    Papa seufzte tief. „Alexander hat Recht. Selbst wenn wir heute ohne Lavundel nach Hause gehen, ist da immer noch Frau Heck-Schaube. Sie wird keine Ruhe geben. Und was passiert, wenn sich einer von uns in den nächsten Tagen und Wochen doch mal verplappert?“
    Papa sprach es nicht aus, aber jeder wusste, dass Bo damit gemeint war. Er konnte nichts dafür, er war ja noch so klein. Aber er würde sicher aus Versehen irgendwann etwas Falsches sagen und Lavundel verraten.
    „Das heißt, ihr müsstet alle für eine Weile aus der Stadt verschwinden“, sagte Yasemin nachdenklich. „So lange, bis die Leute die Sache mit dem Baggerseemonster vergessen haben.“
    „Und wenn Sie eine Weile mit der ganzen Familie wegfahren?“, fragte Frau Aslan.
    Mama seufzte. „Wir würden sehr gerne in die Berge zum Wandern fahren. Aber in diesem Jahr haben wir leider nicht genug Geld für eine lange Reise.“
    „Hm“, machte Yasemin. Anja beobachtete ihre Freundin aufmerksam. Yasemin starrte schon die ganze Zeit das Bild über dem Sofa an. Dabei runzelte sie die Stirn und kaute auf ihrer Unterlippe herum. So benahm sie sich immer, wenn sie über einer besonders schwierigen Matheaufgabe brütete. Aber was tüftelte sie jetzt gerade aus?
    „Sie haben doch gerade Urlaub, Herr Lukas, oder?“, fragte Yasemin.
    Papa nickte.
    „Und Sie, Frau Lukas?“, bohrte Yasemin weiter.
    Mama nickte ebenfalls. „Ja, die nächsten drei Wochen haben wir alle frei. Wir wollten uns schöne, ruhige Ferien zu Hause machen. Tja, mit der Ruhe ist es jetzt wohl vorbei.“
    Yasemin dachte noch ein paar Sekunden nach, dann erschien ein strahlendes Lächeln auf ihrem Gesicht. Sie wandte sich an ihre Eltern und sagte aufgeregt etwas auf Türkisch. Dabei fuchtelte sie mit den Händen herum und deutete immer wieder auf das Bild. Ihre Eltern rissen überrascht die Augen auf. Dann redeten plötzlich alle Aslans durcheinander. Familie Lukas konnte nur zusehen und raten, was da gerade besprochen wurde.
    Erst runzelte Herr Aslan die Stirn. Aber je länger Yasemin auf ihn einredete, desto besser schienen ihm ihre Vorschläge zu gefallen. Auch Frau Aslan hörte ihrer Tochter nun aufmerksam zu. Schließlich sahen sich Herr und Frau Aslan an und nickten dann beide entschlossen. Yasemin sprang vom Sofa auf und stieß einen Freudenschrei aus.
    „He, hallo! Wir verstehen kein Wort“, beschwerte sich Alexander.
    Yasemin klatschte in die Hände und deutete auf das Bild.
    „Ihr fahrt einfach mit uns in den Urlaub!“, jubelte sie. „In die Türkei. Zu Oma Filiz.“
    „Was?“, riefen Anjas Eltern wie aus einem Mund.
    „Cool!“, schrie Alexander.
    Lavundel und Bo riefen beide: „Jaaa!“
    Anja hatte plötzlich ein ganz kribbeliges, glückliches Gefühl im Bauch. In die Türkei! Ans Meer! Mit Lavundel und ihrer besten Freundin!
    „Aber … aber das geht doch nicht“, stotterte Mama. „Oma Filiz kennt uns doch gar nicht. Wir wollen wirklich niemandem zur Last fallen.“
    „Genau“, bestätigte Papa. „Und außerdem: Flüge sind zu teuer und ein Auto haben wir nicht und …“
    Herr Aslan winkte ab. „Ich leihe mir den Kleinbus von meinem Bruder. Da passen wir alle rein. Den Weg kenne ich auswendig. Den Drachen müssen wir eben gut verstecken.“
    „Aber, aber …“, stotterte Mama immer noch. „Wir können doch nicht so einfach … Wo sollen wir denn dort wohnen?“
    Frau Aslan breitete die Arme aus. „Bei meiner Mutter! Sie hat Platz genug in ihrem Haus. Sie vermietet manchmal sogar Zimmer an Urlauber. Sie freut sich immer über Gäste.“
    „Das stimmt“, bestätigte Yasemin. „Seit Opa gestorben ist, fühlt sie sich manchmal ein bisschen allein. Und sie ist sehr neugierig auf Lavundel.“
    „Wir wollen aber wirklich niemandem zur Last fallen“, sagte Papa.
    Frau Aslan schüttelte den Kopf. „Gäste sind doch keine Last“, sagte sie halb tadelnd, halb lächelnd. „Sagen Sie einfach Ja!“
    Lavundel sprang auf und hopste vor Mama auf und ab.
    „Butte, butte, butte!“, bettelte er. „Ich wull zu Oma Fuliz. Und ans blaue Meer!“
    „Wir waren noch nie in der Türkei“, mischte sich nun auch Anja ein. „Und außerdem: Denkt doch an Lavundel! Er ist

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