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Der Drachenthron: Roman (German Edition)

Der Drachenthron: Roman (German Edition)

Titel: Der Drachenthron: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Deas
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geräumt ist.«
    Ihr Lächeln erlosch. »Die Wirkung der Elixiere lässt nach.«
    »Das kann nicht sein. Sie müssten ausreichen, um seine Beschwerden einen weiteren Monat zu lindern.«
    »Ja. Du hast ihm zu viel gegeben, also habe ich sie gestohlen und mit Wasser verdünnt.«
    » Was ?«
    Zafir rollte mit den Augen. »Ich will es so schnell wie möglich hinter mich bringen, Jehal.«
    Jehal knurrte und ging wütend in seinem Schlafgemach auf und ab. »Warum hast du das nur getan? Er sollte erst wieder erkranken, wenn Gras über die Geschichte gewachsen ist.«
    »Du willst den Grund wissen?« Zafir klang verächtlich. »Hast du auch nur den kleinsten Schimmer, wie ekelerregend das alles für mich ist? Manchmal, wenn er mit mir fertig ist und in sein eigenes Bett zurückgeht, muss ich mich übergeben, damit die Übelkeit verschwindet.«
    »Aber jetzt bist du die Sprecherin – außer du vermasselst es noch in den nächsten paar Tagen. Das wolltest du doch immer!«
    »Nein, Jehal, das wolltest du immer. Ich wollte nur dich. Hyram widert mich an. Ich muss mich unter ihm winden und stöhnen und nenne ihn den König meines Bettes, wo ich ihm eigentlich nur den Hals umdrehen möchte. Und er weiß etwas. Keine Ahnung, wie er darauf gekommen ist, aber er weiß etwas.« Sie runzelte die Stirn. »Etwas, das er heute Morgen noch nicht wusste. Er hat auf einmal Fragen gestellt.«
    »Fragen?«
    »Über dich. Jemand hat ihm zugeflüstert, wir könnten eine Liebschaft haben, Jehal. Er glaubt es natürlich nicht, kann sich den Gedanken jedoch auch nicht ganz aus dem Kopf schlagen. Er hat Männer vor meiner Tür postiert. Vor der Sache war er ein schrecklicher Langweiler, jetzt ist er unerträglich. Du musst ihn loswerden, mein Prinz. Ich habe die Nase voll. Du hast bekommen, was du wolltest, und jetzt gibst du mir das, was ich will.«
    Jehal warf den kleinen rubinfarbenen Augen, die ihn vom Bett aus beobachteten, lüsterne Blicke zu. »Nichts würde mir größere Freude bereiten, meine Liebste. Das kannst du mir glauben. Allein der Gedanke daran …« Er schaute an seinem Körper hinab. »Nun, du siehst es ja selbst.«
    »Willst du etwa nicht hier sein? Neben mir liegen und meine Haut spüren?«
    »Ich würde gerne mehr als deine Haut spüren.«
    »Gemeinsam unter seidene Laken schlüpfen?«
    »Du weißt, dass ich das will.«
    » Dann komm her ! Sofort!« Sie schlug die Bettdecke beiseite und entkleidete sich langsam. Als sie nackt war, legte sie sich zurück in die Kissen und strich mit der Hand lasziv von ihrem Hals bis zu dem weichen Haar zwischen ihren Beinen. »Muss ich dir etwa zeigen, was du zu tun hast?«, hauchte sie und lachte dann, als Jehals taiytakischer Drache in die Luft flatterte und aufgeregt umherschwirrte, um einen besseren Blick auf sie zu erhaschen.
    »Wir müssen warten, meine Geliebte. Bis es sicher ist.«
    »Nein.« Unvermittelt setzte sich Zafir auf, schnappte sich Jehals mechanischen Drachen aus der Luft und warf Jehal einen Kuss zu, bevor alles dunkel wurde und er sie nur noch gedämpft hören konnte.
    »Was tust du da?«
    »Wenn ich dich nicht haben kann, sollst du mich auch nicht haben. Mir reicht’s. Ich fessele dein kleines Spielzeug und stopf ihn unter mein Kopfkissen. Dann werde ich die Seide von meinen Augen nehmen und mich wieder schlafen legen, und falls du jemals wieder etwas von dem hier zu Gesicht bekommen möchtest, solltest du Hyram und deine kleine süße Gattin aus dem Weg räumen. Und zwar schnell, mein Liebster, oder ich werde die Angelegenheit selbst in die Hand nehmen.«
    Jehal wartete einen Moment ab, aber er hörte nichts weiter als Zafirs gleichmäßigen Atem. Nach einer weiteren Minute schob er die Seide von den Augen und holte tief Luft. Sein Herz raste, in seinem Kopf drehte es sich wie wild, und er konnte nicht entscheiden, ob dies auf seine Lust oder seine maßlose Wut zurückzuführen war.
    Hyram aus dem Weg räumen. Sie ist zu ungeduldig .
    Wäre es möglich? Wenn sie es selbst in die Hand nimmt, wird sie meine Pläne vereiteln, und alles wäre umsonst gewesen.
    Wäre es möglich ?
    Er ging zurück ins Bett und versuchte zu schlafen, aber in seinem Kopf drehte es sich unaufhörlich weiter. Gedanken prasselten auf ihn ein und verpufften so schnell, dass sie ihm regelrecht durch die Finger glitten. Wäre es möglich ?
    Da kam ihm ein Gedankenblitz, und er erkannte, dass es tatsächlich möglich war. Und im nächsten Moment war er eingeschlafen.

59
     
    Geduld
     
    K emir hielt

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