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Der Drachenthron: Roman (German Edition)

Der Drachenthron: Roman (German Edition)

Titel: Der Drachenthron: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Deas
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Hungerberge und um die Seen errichtet worden. Zehn Rahmen, je einer für die Könige und Königinnen der Reiche, und der letzte für die Sprecherin und ihre Gäste. Eigentlich hätte sich Jehal auf den Ebenen befinden sollen, beim Rahmen von König Tyan, doch er hatte sich still und heimlich hierher geschlichen. Er hatte sich alle Mühe gegeben, unbemerkt zu bleiben, der Junge war ihm aber dennoch gefolgt.
    Um ihn herum schrie die Menge. Er spähte übers Wasser und versuchte zu erkennen, ob noch mehr Drachen kämen, was jedoch nicht der Fall war. Bei dem Rennen ging es darum, durch alle zehn Rahmen zu fliegen. Vom Boden aus wirkten sie riesig, vom Rücken eines rasenden Drachen aus wurden sie auf einmal ganz klein. Unfälle waren unvermeidbar. Manchmal erwischte es einen Drachen, meist jedoch einen Reiter. Aber gleich vier … Kurzzeitig war Jehal wehmütig zumute. Er hatte schon an diesen Rennen teilgenommen und wusste genau, wie verbissen die Reiter um ihre Plätze kämpften. Es musste einen besonders guten Wettstreit über den Ebenen gegeben haben, und einen Moment lang wünschte er sich, er wäre dort gewesen und hätte es mit eigenen Augen gesehen.
    Er schüttelte sich. Die beiden Drachen, die um den ersten Platz rangen, hielten immer noch Kopf an Kopf auf den letzten Rahmen zu. Sie würden das Ziel in weniger als einer Minute erreichen. Es war an der Zeit, dass er ging. Er stahl sich davon, während alle das Ende des Rennens ansahen, und sein Verschwinden fiel beinahe niemandem auf.
    Aber nur beinahe niemandem. Als er in Richtung des Wäldchens huschte, hörte Jehal, wie das Grölen der Menge anschwoll, und dann einen Aufprall, als einer der Drachen oder gar beide gegen den Rahmen knallten. Er spürte einen Hauch von Verärgerung in sich aufsteigen. Man würde noch in Jahren über dieses Rennen sprechen, und er hatte es verpasst!
    Er sah sich im Wald um. Da schälten sich zwei Gestalten aus dem Unterholz. Hastig bedeutete ihnen Jehal, sich bedeckt zu halten. »Noch eine Minute«, flüsterte er, während er an ihnen vorbeischlenderte. »Verkleidet als Boten – junge.« Er blieb einen Moment stehen und hielt den weißen Seidenschal vor die Augen. Zafir war bereits auf dem Weg und entfernte sich hastig mit zwei Reitern im Schlepptau von der Tribüne. Sie gab sich große Mühe, geheimnistuerisch zu wirken. Er steckte die Seide wieder in die Tasche und verbarg sich zwischen dem Farn und den Brombeersträuchern.
    »Habt ihr es?«, fragte er. Einer der Männer reichte ihm einen großen Sack. Gerade wollte er die Männer daran erinnern, wie gefährlich ihr Opfer war, doch da hörte er bereits Zafir den Waldweg entlangkommen. Sie ging nur wenige Zentimeter an Jehals Versteck vorbei. Er hielt den Atem an und wartete.
    Und wartete.
    Er stand kurz davor, erneut die Seide hervorzuholen, als der Botenjunge endlich auftauchte und lautlos den Pfad entlangschlich. Angespannt machte sich Jehal zum Sprung bereit.
    Der Junge musste über einen sechsten Sinn verfügen. Als sich Jehal und seine Männer auf ihn stürzten, wirbelte er bereits mit einem Messer in der Hand herum. Die Waffe sauste herab, und einer von Jehals Männern stöhnte und schwankte bedrohlich. Im nächsten Moment hatte Jehal dem Jungen den Sack über den Kopf gestülpt.
    »Es ist eine Frau!«
    »Das weiß ich. Haltet sie fest !«, zischte Jehal. Sie war gefährlich schnell, jedoch keine ebenbürtige Gegnerin für drei starke Männer. »Passt auf ihre Hände auf. Und entreißt ihr das verdammte Messer!« Einige Sekunden lang rangen die vier in verbissener Stille miteinander, doch dann verpasste Jehal der Frau genau an der Stelle einen festen Fausthieb, wo er ihr Gesicht vermutete. Der Kampf war beendet. Gemeinsam wickelten sie einen weiteren Sack um ihre Hüfte, damit sie die Arme nicht mehr bewegen konnte.
    »Verflucht!« Der verwundete Mann sah an sich herab und starrte auf seine Hände. Sein Hemd war blutgetränkt. Er stand noch einen Moment taumelnd da, sank dann zu Boden und verschwand im Farnkraut.
    »Bleibt hier«, knurrte Jehal. »Und kümmert euch um ihn.«
    »Er ist tot, Hoheit.«
    »Ja. Bedauerlicherweise. Aber er ist ein Reiter von Furia. Wir können seinen Leichnam schlecht zurücklassen, oder? Kümmert euch um ihn und folgt mir anschließend.« Sorgfältig suchte er die Frau nach versteckten Messern ab, überprüfte ein weiteres Mal, ob die Fesseln an ihren Armen fest genug saßen, und legte ihr eine Schlinge um den Hals. Dann zog er sie durch den

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