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Der Drachentoeter

Der Drachentoeter

Titel: Der Drachentoeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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Lichtschein ist zu sehen. Ich riskiere einen kurzen Blick und lege dann meinen Mund an Makris spitzes Elfenohr.
    »Georgius Drachenfresser«, flüstere ich. »Und drei andere.«
    Unter der Bank versteckt warten wir, während der Zauberer und die Mitglieder des Freundeskreises die Kirche durchsuchen. Anscheinend bin ich nicht der einzige, der die Wahre Kirche des Diebstahls verdächtigt.
    Erneut kommen Geräusche von der Tür. Georgius erleuchteter Zauberstab erlischt, und die vier Männer verstecken sich irgendwo auf der gegenüberliegenden Seite der Kirche. Ich verfolge von meinem Versteck aus die Szene. Mit dem Schwert in der Hand betritt Marihana das Gebäude. Während ich beobachte, wie sie lautlos zum Altar schleicht, rätsle ich erneut, welches Interesse die Meuchelmördergenossenschaft wohl an dem Elfentuch haben könnte.
    Marihana bleibt jedoch noch weniger Zeit für ihre Suche als Georgius und uns. Sie wird beinah augenblicklich nach ihrem Eintreten von der Ankunft einer weiteren Gruppe Gläubiger unterbrochen, und versteckt sich rasch hinter dem Altar. Sie ist gerade verschwunden, als sich Corleonaxas und fünf Bruderschaftler in die Kirche stehlen.
    »Ich glaub, ich platz gleich vor Lachen«, flüstert Makri.
    Ich werfe ihr einen warnenden Blick zu, auch wenn ich zugeben muss, dass die Situation einer gewissen, grotesken Komik nicht ganz entbehrt. Wir verstecken uns gemeinsam mit einem Zauberer, dem Freundeskreis und einer Meuchelmörderin vor der Bruderschaft unter Kirchenbänken oder sonstwo. Irgendwie erinnert mich das alles an eine Schmierenkomödie im Theater.
    Als erneute Geräusche erklingen, die Corleonaxas und seine Männer zwingen, rasch in Deckung zu gehen, muss Makri tatsächlich kichern. Glücklicherweise wird das von den Stimmen der Neuankömmlinge übertönt, die sich nicht die geringste Mühe geben, leise zu sein. Ein schneller Blick zeigt mir, dass es sich bei den Neuankömmlingen um Gabrielius und vier Vikare mit Laternen handelt. Angeführt wird das Klerikergrüppchen von Pontifex Litanex.
    »Wo ist es?«, will Bischof Gabrielius wissen. Seine Stimme hallt dröhnend durch die Kirchengewölbe.
    Litanex schließt die Tür eines Nebenraumes auf. Sie treten ein und kommen rasch mit einem großen Ballen Roten Tuches zurück.
    »Hervorragend«, sagt der Bischof.
    Ich warte gespannt. Wird jemand von den Leuten, die sich hier verbergen, den Bischof berauben? Ich für meinen Teil habe nicht die Absicht, nicht einmal, um den Namen der Prinzessin reinzuwaschen und die gewaltige Belohnung einzukassieren. Anschließend stecke ich nämlich mächtig in der Klemme. Es ist zwar enttäuschend, dass so viele andere herausbekommen haben, wo das Rote Elfentuch versteckt ist, aber ich kann mit dieser Enttäuschung leben. Besser, als wegen Einbruch vor Gericht gezerrt zu werden und vermutlich auch noch gleich wegen Häresie und Hochverrat verurteilt zu werden.
    Die Hintertür fliegt auf und vier Orgks marschieren herein. Was für ein Schock! Der Bischof schreit vor Entsetzen laut auf. Orgks sind in einer Wahren Kirche absolut nicht erlaubt. Ich stöhne. Ich weiß genau, was jetzt passiert, aber ich kann es nicht verhindern. Makri springt unter der Bank hervor und stürmt mit einem Schwert in jeder Hand und mit mordlüsternen Blicken auf die Orgks zu. Ich rapple mich auf die Füße und folge ihr. Schließlich kann ich sie nicht allein gegen die Orgks kämpfen lassen.
    »Thraxas!«, schreit Litanex.
    »Orgks!«, brüllt Corleonaxas, als die Bruderschaftler sich zeigen.
    Den Orgks ergeht es verdammt schlecht. Makri und ich stellen sie von vorn, während die Bruderschaftler und Marihana ihre Flanken angreifen. Selbst die Vikare helfen mit. Die Orgks sind im Nu Gehacktes.
    »Orgkischer Abschaum!«, flucht Makri und versetzt einer der Leichen einen gezielten Tritt.
    »Was wollt Ihr hier?«, schreit Bischof Gabrielius.
    Mir persönlich fällt keine schlagfertige Antwort ein. Aber das peinliche Schweigen dauert nicht lange. Ein gewaltiger Donnerschlag ertönt, und alle segeln kreuz und quer durch die Luft. Ich allein bleibe auf den Beinen, auch wenn mir die Knie zittern. Der Vorteil eines gewissen Körpergewichts ist ein niedriger Schwerpunkt und eine ausgezeichnete Balance. Georgius Drachenfresser gesellt sich zu uns und schreitet zielstrebig auf das Tuch zu.
    »Mir ist aufgefallen, dass Ihr nicht herausgekommen seid, um gegen die Orgks zu kämpfen«, sage ich, als er näher kommt, bücke mich und schnappe mir das

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