Der Drachentoeter
werfe Floxos einige Münzen zu und marschiere schnell davon, verfolgt von einer ganzen Menge dummer Sprüche. Ich bin ziemlich wütend und werde dieser blöden Tanrose einiges zu sagen haben.
In der Rächenden Axt stolpere ich förmlich über Makri und ihren Mopp. Ich drücke ihr die Blumen in die Hand. Am besten bringe ich es so schnell wie möglich hinter mich.
»Es tut mir Leid, dass ich dich vor einer Gegnerin schlafen gelegt und gedemütigt habe«, sagte ich. »Hier sind ein paar Blumen zur Entschuldigung.«
Makri glotzt mich verblüfft an, während ich schnell an den Tresen weitermarschiere. Ich brauche dringend einen Humpen Bier.
Beinah im selben Augenblick tippt mir jemand auf die Schulter. Es ist Makri, die, nachdem ich mich umgedreht habe, einige höchst seltsame Dinge tut. Erst umarmt sie mich stürmisch, dann bricht sie in Tränen aus und zu guter Letzt stürmt sie aus dem Schankraum.
Ich bin verwirrt. »Was ist denn los?«
»Die Entschuldigung hat funktioniert«, erklärt Tanrose höchst zufrieden.
»Bist du sicher?«
»Sicher bin ich sicher.«
»Das kommt mir alles sehr merkwürdig vor, Tanrose.«
»Dann überrascht es mich nicht, dass deine Ehe gescheitert ist, Thraxas«, sagt Tanrose rätselhaft, während sie mir eine dreifache Portion Eintopf auf einen Spezialteller schaufelt.
24. Kapitel
Ich verbringe den Nachmittag damit, ein paar Bierchen zu trinken, die Dinge zu durchdenken und mit einem Söldner aus dem Hohen Norden Kriegsgeschichten auszutauschen. Er hat auf dem Weg nach Turai Nioj durchquert, und seinen Berichten zufolge scheinen die Niojaner Kriegsvorbereitungen zu treffen.
»Sie sagen, sie hätten gehört, dass einige Orgks an der Grenze brandschatzten.«
Das könnte wahr sein. Oder aber es ist eine geschickt ausgedachte Geschichte, die unseren König glauben lassen soll, sie würden uns nicht angreifen. Irgendwann wird das sowieso passieren, und jetzt haben sie auch noch die Ausrede, dass einer ihrer Diplomaten ermordet worden ist. Es sind schon Städte wegen fadenscheinigerer Vorwände attackiert worden.
Könnte die Kirche ihn ermordet haben? Würde Bischof Gabrielius so weit gehen? Vielleicht. Andere Kandidaten wollen mir partout nicht einfallen.
Makri kommt von ihrer mittäglichen Logikklasse zurück. Sie scheint von den Blumen tatsächlich besänftigt worden zu sein. Anscheinend hat sie noch nie zuvor Blumen geschenkt bekommen. Eine schlaue Idee von Tanrose, das muss ich zugeben, obwohl es Makri peinlich ist, dass sie in Tränen ausgebrochen ist. Sie schärft mir und Tanrose ein, es niemandem gegenüber jemals auch nur mit einem Sterbenswörtchen zu erwähnen.
Außerdem weiß sie zu berichten, dass sich die Lage draußen immer mehr verschärft. Sie hat sich den Weg zur Innungshochschule durch drei Straßenschlachten bahnen müssen.
»Heute Nachmittag habe ich eine Vorlesung in Mathematik. Ich sollte besser meine Axt schärfen, bevor ich losgehe. Übrigens, Sarin die Gnadenlose kommt mir gar nicht so hilflos vor, wie du sie dargestellt hast.«
»Sie hat einfach nur Glück gehabt. Sie hat gelernt, wie man eine Armbrust bedient. Tolle Sache. Warte nur, bis ich ihr noch einmal begegne. Und das werde ich wohl, weil jetzt auch der Konsul will, dass ich sie finde. Aber das wird warten müssen, weil ich zunächst nach dem Roten Elfentuch suchen muss. Was auch ganz gut ist. Denn ich habe keine Ahnung, wo sich Sarin versteckt. Wenn Budhaius von der Östlichen Erleuchtung sie nicht finden kann, wie soll ich das denn schaffen? Ich frage mich, ob Rhizinius wirklich vorhat, mir meine Zulassung zu entziehen. Zitzerius behauptet das vielleicht auch einfach nur, um mich einzuschüchtern. Weißt du, dass Rhizinius einen Gesetzentwurf plant, der die Vereinigung der Frauenzimmer verbietet? «
Makri nickt. Sie hat gestern Abend an einem Kränzchen der Frauenzimmer teilgenommen und sammelt allmählich immer mehr Kenntnisse über die turanianische Politik.
»Es ist sehr verwirrend«, gesteht sie. »Einige mächtige Frauen in der Stadt führen hinter den Kulissen einen Feldzug gegen Rhizinius, weil er gegen die Vereinigung ist. Aber viele aus der Vereinigung der Frauenzimmer unterstützen die Populäre Partei immer noch, weil sie für deren Reformen sind. Das Kränzchen endete in einem allgemeinen Streit.«
»Das überrascht mich nicht. Über Politik ist man sich in Turai niemals einig. Ich würde gerne Urlaub machen, bis alles vorbei ist.«
»Wo denn?«
»Irgendwo, wo ich nicht vom
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