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Der Dreitagemann - Der Dreitagemann - The Pursuit of Alice Thrift

Der Dreitagemann - Der Dreitagemann - The Pursuit of Alice Thrift

Titel: Der Dreitagemann - Der Dreitagemann - The Pursuit of Alice Thrift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elinor Lipman
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Samstagabend, und ich hatte auch keinen Partner. »Was dagegen, wenn ich mitkomme?«, fragte ich.

25
    TUN SIE’S FÜR DR. THRIFT
    Man muss sich nicht einmal richtig desinfizieren. Man wäscht sich die Hände, zieht einen sterilen Kittel an, und schon darf man ans Krankenbett. Wie eine Schwägerin, als Hebammenersatz für eine positive Geburtserfahrung à la Lamaze. Nirgendwo lungern Ärzte herum. Die Patientin wimmert, brüllt, windet sich, aber aus medizinischer Sicht gibt es keinen Grund zur Besorgnis.
    Eine Schwester namens Florida plädierte dafür, die fetalen Herztöne zu überwachen. Rachel hatte bereits mit einer Klage gedroht: Hatte sie nicht einen Vertrag unterschrieben, in dem sie die Überwachung der Herztöne nur für den Fall erlaubte, dass die Wehentätigkeit nachließ oder sich Spuren von Mekonium im Fruchtwasser fänden?
    »Was für ein Vertrag?«, fragte Florida gutmütig. »Zeigen Sie mir Ihren Vertrag. Welche Mama will nicht das Herzklopfen ihres Babys hören?«
    Meredith stürzte zu Rachel und sagte: »Ich bin wieder da, meine Liebe. Sie meint ja nicht die Kopfelektroden.«
    Ich fragte, was Rachel sonst noch verfügt hatte.
    »Kein Dammschnitt, außer dem Baby geht es sehr schlecht«, begann Rachel aufzuzählen. »Keine Zange -«
    »Hab nicht mal eine«, sagte Meredith.
    »Kein Pitocin.«
    »Wir brauchen kein Pitocin, meine Liebe.«
    Florida wollte erklären, dass es manchmal zu einem Wehenstillstand kam, und man gar nicht sagen könne, was man brauche und was nicht, aber Meredith gebot ihr mit einem Blick Einhalt.
    »Sind Sie neu?«, fragte Florida.
    »Ich bin in der Chirurgie.«
    »Chirurgie?«, fragte Rachel. »Was hat eine Chirurgin hier zu suchen?«
    »Die kommt nur zum Kucken«, sagte Meredith. »Wir sind ein Lehrkrankenhaus, und das wissen Sie auch. Sie könnte auch Tierärztin sein. Mit Ihnen hat das gar nichts zu tun.«
    »Ich kann die Eiswürfel holen«, sagte ich.
    »Egal, was«, sagte Rachel.
    Ich fragte, wie es aussähe. Wie weit wir jetzt seien.
    »Als ich wegging, Muttermund drei Zentimeter, neunzig Prozent verstrichen.«
    »Ich glaube, da ist was weitergegangen«, meinte Florida.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass es so schlimm wird«, sagte Rachel.
    Meredith und Florida legten Rachel zwei Gurte um den Bauch. »Wie ist es damit?«, fragte Meredith. »Der eine ist für den Doppler-Ultraschall, der andere misst die Länge der Wehen.«
    »Und los geht’s«, sagte Florida, mit dem Papierstreifen in der Hand.
    Rachel schüttelte ihre Hände aus dem Gelenk und gab eine Reihe alliterativer Laute von sich. Ich wusste, dass das Beschwörungsformeln natürlicher Geburt waren. Meredith brachte Rachels Hände zur Ruhe und hi-hi-hote mit ihr.
    Als die Wehe abflaute, fragte ich, was der wissenschaftliche Hintergrund für die Atemübungen sei.
    »Entspannung und Schmerzbewältigung«, antwortete Meredith automatisch.
    »Da gibt’s doch sicher eine kontrollierte Studie«, meinte ich.
    »Möchten Sie ein bisschen herumgehen?«, fragte Meredith.
    »Das passt mir nicht«, warf Florida ein. »Das passt mir gar nicht, wenn meine Mütter nicht angeschlossen sind.«
    »Periodische Überwachung, alle paar Runden«, versprach Meredith. »Wir kommen alle fünfzehn Minuten wieder zurück.«
    »Bin ich noch immer in der Latenzphase?«, fragte Rachel. »Mir fällt es nämlich immer schwerer, alles zusammenzuhalten.«
    »Natürlich halten Sie’s zusammen«, sagte Meredith. »Und dem Baby geht’s auch gut.«
    »FIR«, sagte Rachel. »Es heißt FIR. Groß geschrieben.«
    Meredith legte Rachel einen Arm um die Körperregion, in der sich normalerweise die Taille befindet. »O. K.! Auf geht’s! Alice?«
    »Die nächste«, sagte Rachel mit verzerrtem Gesicht. Sie krallte sich mit beiden Händen an dem Unterarm Merediths fest, den sie als Erstes zu fassen kriegte.
    Ich schaute auf meine Uhr, weil Florida auf ihre schaute, und versuchte dem zweiten Zeiger eine Botschaft zu entlocken.
    »Entspannen«, säuselte Meredith. »Na los. Blasen Sie’s weg. Das ist der schlimmste Teil. Das geht vorbei. Kiefer locker lassen. Schultern locker lassen.«
    Florida und ich warteten. Rachel stand wie festgewachsen da. Die Augen quollen ihr aus den Höhlen, alle Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen.
    »Atmen«, sagte Meredith.
    »Wollen Sie noch etwas zu trinken?«, fragte Florida.
    Rachel würgte leicht und schloss die Augen.
    »Rückenschmerzen?«, fragte Meredith.
    »Finger weg«, stöhnte Rachel.
    »Wenn die vorbei ist,

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