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Der dreizehnte Apostel

Der dreizehnte Apostel

Titel: Der dreizehnte Apostel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilton Barnhardt
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arabischen Freunde sind in Gewahrsam. Illegale Pässe, terroristische Verbindungen, sie werden es büßen, das können Sie mir glauben.«
    »Dann können wir wohl bald gehen?« fragte Lucy. »Bald?« fragte der Colonel zurück.
    O’Hanrahan sah, daß Lucy Theater spielte. »Ja«, erwiderte sie, »ich bin ein wenig mitgenommen und würde gerne zurück ins Hotel gehen. Hin und wieder fühle ich mich ein bisschen schwach.«
    »Ja«, seufzte Colonel Westin unglücklich, »ich werde mich darum kümmern. Ich bin sicher, es wird nicht mehr länger als eine Stunde dauern; wir müssen allerdings immer wissen, wo Sie sich aufhalten. Und Sie, Mr. O’Hanrahan, müssen noch einige Formulare für die griechische Polizei ausfüllen. Es dauert vielleicht noch ein paar Tage.« O’Hanrahan konnte die Ruhepause brauchen, aber das bedeutete ohne die Fotos auch vergeudete Zeit, die er besser in Jerusalem verbracht hätte.
    Der griechische Polizist kam zurück mit weiteren Fragen, daher entschuldigte sich der Colonel, und Underwood schlurfte hinter ihm zur Tür hinaus.
    »Haben Sie gehört, daß Chicago mich als vermisst gemeldet hat?« fragte Lucy O’Hanrahan leise.
    O’Hanrahans Augen funkelten. »Äußerst bemerkenswert. Aber Sie haben jemandem alle paar Tage Berichte zugefaxt.«
    »Es war eine Chicagoer Nummer, 312. Erinnern Sie sich an das Telegramm, das zusammen mit der Kreditkarte gekommen ist …« Lucy wühlte wieder in ihrer Tasche. Warum sollte es nicht da sein , sie hatte ja bisher nichts weggeworfen … Es steckte zusammen mit einer Reihe von anderen Papieren und Zetteln in ihrem Oxford-Reiseführer.
    »Sagen Sie mir genau, wie Sie dieses Telegramm bekommen haben«, forderte O’Hanrahan sie auf.
    Lucy überlegte, wie es gewesen war. »Ich war im Haus der Eltern von David McCall. Er hat mich nach Dublin zum Flughafen gefahren, und wir haben uns verabschiedet. Dann kam er noch einmal zurück und sagte:
    ›Oh, ich habe etwas vergessen, das ist bei uns für Dr. O’Hanrahan angekommen.‹ Ich habe den Umschlag aufgemacht, und darin war ein Telegramm für Sie und die VISA-Card. Und es ist auch kein Poststempel auf dem Umschlag, sehen Sie?«
    »Als wäre es direkt abgegeben worden«, meinte O’Hanrahan und nahm das Telegramm. Er las es noch einmal durch, diesmal aufmerksamer:
    Dr. O’Hanrahan:
    Anbei Kreditkarte für Ihre Forschungen. Wir bitten um regelmäßigen kurzen Bericht. Fax: 312-555-2937.
    John Smith, Schatzmeister
    »Hmm«, überlegte er. »Das ist keine Hyde-Park-Vorwahlnummer. Wenn wir in ein Hotel kommen, versuchen wir herauszufinden, wo diese Faxnummer genau ist. Ich wusste doch, daß diese Geizkragen in Chicago mir keine Kreditkarte geschickt hätten.«
    »Mein Gott!« rief Lucy, der etwas verspätet alles klar wurde. »Kein Wunder, daß Dr. Shaughnesy Interpol alarmiert hat. Zu Hause glauben sie bestimmt, ich sei tot.«
    O’Hanrahan war abgelenkt. »Was für eine mysteriöse Person in Chicago würde für eine teure und möglicherweise erfolglose Jagd nach einer obskuren Schriftrolle zahlen wollen?« fragte er. Er las den Namen auf dem Telegramm: »John Smith, Schatzmeister. Ich hätte wissen müssen, daß da etwas faul ist.« Dann wechselte er das Thema. »Luce, ich begreife um mein Leben nicht, warum Sie nicht die Matsoukis angerufen haben. Ich habe mich dort verkrochen, und ich habe eine Nachricht hinterlassen, falls Sie anrufen würden. Sobald die Sache komisch wurde, hätten Sie sofort Eleni anrufen sollen.«
    »Äh, ich glaube, ich habe sie vergessen …« Alles nur, um Stavros auszuweichen – was war sie nur für eine Idiotin! »Ich meine, ich habe ihren Nachnamen vergessen, und in einem griechischen Telefonbuch danach zu suchen wäre wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.«
    »Wir waren eine Woche lang bei ihnen, und Sie haben ihren Nachnamen vergessen?«
    Aber er wischte diesen Punkt beiseite und griff in die Innentasche seines Sportsakkos. »Ich habe mir erlaubt …«
    Er schien etwas beunruhigt.
    »Was?«
    »Ich habe mir von den Matsoukis Geld geliehen, um ein Flugticket nach Chicago kaufen zu können. Für morgen.«
    »Wir fliegen heim?« stammelte Lucy.
    »Sie.« Und bevor sie etwas einwenden konnte, legte O’Hanrahan ihr die Hand auf den Arm. »Nein. Keine Heldenstückchen mehr! Es wird gefährlich für uns beide. Und ich fahre nach Jerusalem, wo es wahrscheinlich noch gefährlicher wird. Ich habe den Verdacht, daß diese islamische Gruppe es noch einmal versuchen wird. Daher glaube ich,

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