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Der dreizehnte Apostel

Der dreizehnte Apostel

Titel: Der dreizehnte Apostel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilton Barnhardt
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Poppaea, Caesars Gemahlin, bekannt gemacht und trug Sorge, sie so bald wie möglich um die Freilassung der jüdischen Priester zu ersuchen; und als ich, außer dieser Gunst, noch viele Geschenke von Poppaea erhalten hatte, kehrte ich in die Heimat zurück.«
     
    17 Den Metilius, einen römischen Befehlshaber in diesem Gebiet, erwähnt Josephus, Geschichte des Jüdischen Krieges, II, xvii, 10.
     
    18 Das »Abwickeln« war von allen Torturen, die die Römer praktizierten, vielleicht die grausamste: Dem Opfer wurde der Bauch aufgeschnitten, und ein Stück des Darms wurde an eine Spule genagelt: Diese drehte man dann mit einer Kurbel langsam so lange, bis dem »Abgewickelten« alle Eingeweide aus dem Leibe gerissen waren.

    19 Märtyrer und deren Verehrung kannte man schon lange vor Christi Geburt während der griechisch-römischen Verfolgungen in Judäa nur allzu gut . Simon der Hohepriester, der letzte der Makkabäer, wurde (zugleich mit zweien seiner Söhne) im Jahre 134 v. Chr. im Auftrage der Ptolemäer vom eigenen Schwiegersohn getötet. Unter dem despotischen König Alexander Jannäus (103-76 v. Chr.) wurden an die 800 seiner pharisäischen Gegner ans Kreuz geschlagen, wobei er, in Gesellschaft seiner Buhlerinnen tafelnd, zusah. Die am Kreuze sterbenden frommen Männer ihrerseits mussten zusehen, wie man ihren Frauen und Kindern die Kehle durchschnitt. Der für diese Greuel verantwortliche König mag das Muster des Bösen Priesters sein, von dem die am Toten Meer gefundenen Schriftrollen sprechen.
    Onias der Gerechte ist vielleicht das Muster des in den Schriftrollen e rwähnten Lehrers der Rechtschaf fenheit, der Johannes den Täufer und vielleicht auch Jesus inspirierte. Er war ein Wundertäter, der gegen die korrupte Obrigkeit predigte, und wurde am Passahfest des Jahres 63 v. Chr. gesteinigt (Josephus, Jüdische Altertümer, XV, ii, 1).

    20 Auch Josephus se lbst betätigte sich als Martyro loge, wo er in seiner Geschichte des Jüdischen Krieges (II, viii, 10) die Standhaftigkeit der Essener feierte: »Obwohl sie gefoltert und gereckt, gebrannt und in Stücke gerissen, also den unterschiedlichsten Torturen unterworfen wurden, damit sie genötigt würden, entweder ihrem Gesetzgeber zu lästern oder zu essen, was ihnen verboten war, waren sie dazu doch auf keine Weise zu bewegen, nicht einmal dazu, ihren Folterern zu schmeicheln oder eine Träne zu vergießen; vielmehr lächelten sie unter Qualen und verlachten jene, die sie ihnen zufügten, und zeigten sich willens, eilends ihre Seelen aufzugeben, zuversichtlich, sie bald zurückzuerhalten.«
    Das frühe Martyrium des Jakobus, dann des Symeon, der meisten Apostel, des Bischofs von Antiochien, Ignatius, Polykarps, Justins, die Verfolgungen in Lyon und Scilli, bewiesen, daß die Christen den Essenern in der Bereitschaft, mit ihrem Blute Zeugnis von ihrem Glauben abzulegen, nicht nachstanden. Vierzig Jahre nach unserem Autor (nämlich in Jahre 115) schrieb auf dem Wege zu seinem Martyrium in Rom (wo er im Zirkus von wilden Tieren zerrissen wurde) Ignatius von Antiochien an Polykarp: » Lasse mich den wilden Tieren gehören, durch welche ich Gott erreichen mag. Ich bin Gottes Korn und werde vom Zahn wilder Tiere gemahlen, damit ich als reines Brot erfunden werden möge. Lasse lieber die wilden Tiere mein Grab werden und von meinem Leibe nichts zurücklassen, so daß ich, wenn ich entschlafen bin, keinem Menschen zur Last fallen möge.«
     
    21 Die »Peruschim«, Frommen (eigentlich die »Abgesonderten«, von welcher Bezeichnung sich der Par teiname der »Pharisäer« herleitet), wurden seit 175 v. Chr. von dem syrischen Tyrannen Antiochus IV. verfolgt.
    »Die böse Wurzel« ist aus 1. Makkabäer 1,11 zitiert. Selbst für ein Zeitalter, wo die geringste Beleidigung einen Bürgerkrieg provozieren konnte, war die Verfolgung der Pharisäer durch den Tyrannen Alexander Jannäus, der beim Laubhüttenfest als Hoherpriester amtieren wollte und von den Gläubigen mit Zitronen beworfen wurde, außerordentlich: »Hierüber ergrimmt, ließ er sechstausend von ihnen niedermetzeln«, berichtet der Bruder unseres Autors in seinen Jüdischen Altertümern (XIII, xiii, 5): Und da daraufhin das Volk von Jerusalem sich gegen ihn empörte, »führte er sechs Jahre lang gegen dasselbe Krieg, in welchem er nicht weniger als fünfzigtausend Juden umbrachte«.
     
    22 Die Kindheitsevangelien, deren bekannteste dem Jakobus und dem Thomas zugeschrieben wurden (beides Werke der zweiten

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