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Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Titel: Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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Ausritt in der Nachmittagssonne?“, fragte sie und wies mit einer Kopfbewegung auf die anrückende Gruppe.
    „Gern!“, sagte Hockster. Alles war besser, als hier oben herumzustehen. Sie bestiegen die Pferde und ritten den Unterhändlern entgegen.
    „Was die wohl zu sagen haben?“, fragte Hockster.
    Madigan zuckte die Achseln. „Das Übliche!“
    „Und das Übliche ist was?“
    Serkal hob vielsagend die Hand. „Ein paar Beleidigungen“, sagte er. „Ein paar unhaltbare Angebote. Es wird sicher kurzweilig.“
    „Reitet langsam“, mahnte Madigan, „dann dauert es länger hin und wieder zurück.
    „Ist es nicht üblich, einander ziemlich genau in der Mitte zu begegnen?“
    „Sie sind im Vorteil“, sagte Tippet. „Haben viel längere Beine.“
    „Außerdem macht es ihnen auch nichts aus. Sie sind überzeugt, heute zu gewinnen.“
    Sie ritten langsam. In Hocksters Blickfeld nahmen die riesenhaften Gegner immer mehr Raum ein. Irgendwann trafen die beiden Gruppen schließlich aufeinander. Ein Chetekke dröhnte: „Aufgebt Menschen! Versprechen schnellen Tod. Wer kämpft, stirbt ...“
    „Das ist der Wahlspruch der Söldner!“, flüsterte Madigan. Hockster grinste.
    „ ... langsam!“, vollendete der Chetekke seinen Satz.
    Serkals Ritter erhielt ein Zeichen und richtete sich im Sattel auf. „Übergebt uns eure Glasarmee und ihr dürft nach Lomakk zurückkehren.“
    „Krieg kommt. Geht und kämpft gut. Heute wir werden siegen. Heute Tag der Nat Chatkas.“ Die Gesandtschaft der Chetekken drehte um und kehrte zurück.
    „Ich bin ein Freund klarer Ansagen“, erklärte Serkal. „Gehen wir.“
    Auf dem Rückweg zog Serkal den Helm ab und atmete befreit auf. Misstrauisch betrachtete er das Innere. „Wie kann man sich darin bewegen und kämpfen? Ich war nahezu blind und wäre fast erstickt. Unglaublich!“
    „Aber Ihr tragt doch selbst einen Helm“, sagte Hockster verwundert, „passend zu Eurer Rüstung.“
    Serkal sah auf Hockster herab wie auf ein Kind, das man tadeln muss. „Ich trage den Helm eines Königs.“
    „Ah. Das ist natürlich was anderes!“
    „In der Tat!“
    Madigan war die Einzige, die Hocksters Erwiderung richtig einschätzte. Er verstand es gut, das Richtige zu sagen, und gleichzeitig die Betonung so zu variieren, dass der Sinn auf den Kopf gestellt wurde. Sie biss sich auf die Lippe, um das Lächeln fernzuhalten.
     
    Als sie den Hügel erreichten, war vom Shuttle noch immer nichts zu sehen. Madigan fragte nach und erhielt eine Antwort. Offensichtlich waren die Informationen zufriedenstellend, denn sie lächelte erleichtert.
    „Noch zwei Minuten“, sagte sie.
    Hockster drehte sich um und suchte den Himmel ab. Da war bald ein Schatten auszumachen, der schnell größer wurde. Des Lack des Shuttles glänzte fast so hell wie das weithin sichtbare goldene ’ L ’ , das auf dem Bug prangte.
    In diesem Augenblick setzte sich die erste Reihe der Glaskrieger wieder in Bewegung. Wie eine rückwärts laufende Welle folgte Reihe um Reihe, bis die ganze glänzende Armee den Marschtakt aufgenommen hatte.
    Das Shuttle landete und zwei Techniker stiegen aus, zwischen ihnen schwebte eine Antigrav-Palette, auf der eine lange, silberfarbene Kiste stand. Madigan gab ein Zeichen und die Techniker steuerten die Palette zum Fuß des Hügels.
    Ihnen folgte eine Frau von außergewöhnlicher Schönheit. Langes schwarzes Haar fiel ihr bis auf die Schultern. Sie hatte das Hemd unter den üppigen Brüsten verknotet und betrachtete von ihrer erhöhten Position im Shuttle die anrückende Armee. Die Blicke der umstehenden Männer schien sie nicht einmal zu bemerken. Hockster, Serkal und die beiden Ritter standen mit offenem Mund staunend da.
    Madigan verdrehte die Augen und sah zum Himmel hinauf. „Ist das zu fassen. Bald geht es um Leben und Tod und ihr habt nichts Besseres zu tun als ...“ Sie erinnerte sich rechtzeitig, dass sie drauf und dran war, den König Heetlands zu tadeln und schloss schnell den Mund.
    Hockster war vor allen Dingen von dem Umstand fasziniert, dass der Körper dieser Söldnerin eine beständige Auseinandersetzung mit der darüberliegenden Kleidung aus Leder und Stoff führte. Der Kampf währte wohl schon ewig und war noch nicht entschieden. So, wie sie sich bewegte. Als sie den Weg vom Shuttle bis zu Madigan zurückgelegt hatte, stand es noch immer unentschieden. Hockster schüttelte sich.
    Die Frau grüßte Madigan und wechselte schnell ein paar Worte mit ihr, dann sah sich um und

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