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Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Titel: Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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anrückenden Krieger und hatte den Eindruck, dass die Chetekkenarmee immer schneller vorankam, je mehr die Entfernung schrumpfte.
    „Worauf warten wir denn noch?“, fragte er ungeduldig.
    Madigan hob den linken Arm, zog den Jackenärmel zurück und wies mit der rechten Hand auf die goldene Prothese. „Darauf!“
    Hockster schüttelte den Kopf. Um seine Nerven war es schon lange nicht mehr so gut bestellt. Zu viele Abenteuer in viel zu kurzer Zeit. Er hatte Madigan nicht verstanden. „Wartest du auf ein Signal von der Independence?“
    „1600 Meter“, sagte Dice.
    „Nein!“
    Hockster warf die Hände in die Luft. „Worauf denn dann?“ Seine Stimme klang gereizt. Madigan fuhr herum und sah ihn aus großen Augen an.
    „Auf die Veränderung!“, sagte Dice an ihrer Stelle. „Mein lieber Mann Hockster, du hast heute eher nicht deinen besten Tag, oder?“
    „Der ist seit letztem Jahr vorbei!“
    „Es geht los!“, sagte Madigan.
    „Welche Veränderung? Bitte könnte mir irgendjemand erklären, welche ...“
    „1500 Meter“, unterbrach Dice. Ihre Stimme klang jetzt ebenfalls angespannt.
    Einer der Techniker beugte sich zu dem Kasten und kratzte mit dem Daumennagel an einer Stelle. Der silberfarbene Lack blätterte und darunter leuchtete es bernsteinfarben, fast golden.
    Die magischen Energien Artesians! Jetzt verstand Hockster es endlich. Irgendetwas in der Luft sorgte dafür, dass außerweltliche Technologie einen Umwandlungsprozess durchlief, sobald sie auf Artesian ankam. So hatte Karl eine Verbesserung erfahren und aus Double-T war eine vollwertige KI geworden. Wie das geschehen war, konnte zwar niemand erklären, aber die Beweise fanden sich darüber hinaus auch auf Madigans Prothese, die ebenso umgewandelt worden war.
    „1400 Meter“, sagte Dice.
    Die Farbumwandlung von Silber zu Gold ging jetzt immer schneller vonstatten. Auch die Folie färbte sich langsam bernsteinfarben, ebenso die Stützen und Stangen, die Drähte und Kontakte.
    Der Techniker schloss ein Mikrofon an den Kasten an. Der andere drehte an ein paar Reglern.
    „1300 Meter“, sagte Dice.
    „Wer singt?“, rief der Techniker von unten.
    Alle sahen einander an. Singen? Wer hatte was von Singen gesagt?
    Serkal warf die Hände in die Luft und betrachtete Madigan mit mordlüsternem Blick.
    „Wir können die Musik auch einspielen“, erklärte Dice, „aber ADA meinte, dass auf Artesian Kräfte wirken, die ausgesprochen wirkungsvoll sind und diese sollten wir uns auch zunutze machen. Ein vorgetragenes Lied wirkt daher wahrscheinlich besser, es wäre effektiver! Also wer singt? Tira?“
    Tira schüttelte den Kopf.
    „Hockster?“
    Hockster winkte ab.
    „1200 Meter“, sagte Dice. „Es sollte jemand sein, der von Artesian stammt. Eure Majestät, vielleicht möchtet Ihr eine Weise zum Besten geben. Singende Herrscher waren und sind im ganzen Universum nichts Ungewöhnliches.“
    „Nein!“, sagte Serkal. „Ich könnte einen meiner Ritter zwingen, aber danach wird jeder einzelne den Dienst quittieren und ich wäre gezwungen, euch alle ganz allein umzubringen.“ Er trat ganz nahe an Madigan heran. „Sorgt dafür, dass es funktioniert.“
    „Käpt’n, Sie haben ein paar Jahre hier gelebt. Wollen sie es vielleicht versuchen?“, fragte der Techniker.
    „Nein, gewiss nicht“, erwiderte Madigan
    „Sie wird singen!“, widersprach Serkal. „Laut und deutlich!“
    „1100 Meter“, sagte Dice. „Nur zu, Käpt’n.“ Sie grinste amüsiert.
    Tippet hob den Kopf und schaute weit über die Ebene bis zu der anrückenden Armee. 1100 Meter dachte sie, das ist nicht mehr weit. Sie fühlte, wie das Ende ihres jungen Lebens im Takt der nahenden Schritte einer feindlichen Armee abgezählt wurde.
    Hockster sah zu Serkal und Madigan, die wütend einander gegenüberstanden. Das sah nicht gut aus. Er musste sich schleunigst etwas einfallen lassen, bevor Madigan Heetlands König mit einer harten Rechten zu Boden streckte.
    „Ich!“, sagte Tippet leise, und schaute erst Hockster, dann Dice verloren an. „Ich will es versuchen.“
    „Bist du sicher?“, fragte Hockster.
    „Nein.“
    Hockster kniete sich neben Tippet hin. Sie sah aus großen Augen zu ihm auf. „Du musst das nicht tun.“
    Sie sah sich im Kreis der Menschen um. Alle starrten sie wie gebannt an.
    „Ich fürchte, jetzt gibt es kein Zurück mehr“, sagte sie.
    „1000 Meter“, sagte Dice leise.
    „Kannst du denn singen?“
    „Ich weiß es nicht, meine aber auch, dass es sicher

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