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Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Titel: Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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Portale dort zu finden sind.“
    „Und wenn es sie nicht gibt?“
    „Daran will ich gar nicht erst denken.“
    In einem unbeobachteten Moment rückte Tippet näher an Madigan heran und fragte verstohlen: „Was hat es mit dieser ominösen Box auf sich?“
    Madigan sah herab zu ihr und flüsterte. „Es geht dabei nur um ihn und mich.“
    „Ich verstehe“, erwiderte Tippet. „Aber der Reisende wird keine Ruhe geben, bis er es weiß. Warum sagt Ihr ihm nicht, was darinnen ist? Zu unserer aller Ruhe.“
    „Weil ich ihn dann nie wieder gehen lasse.“
    Tippet zog sich nachdenklich zurück. Als sie sich auf ihrem Platz zusammengerollt hatte, fragte sie sich allerdings, was daran so schlimm wäre. Sie liebte ihn doch? Oder nicht?

8. Die Herren vom Lindental
     
    „Willst du allen Ernstes da hinein? Selbst für einen Drachen deiner Größe scheinen die Höhlen ausgesprochen schmal. Wenn du da drinnen stecken bleibst, dann hoffe nicht darauf, dass ich dich holen komme.“
    „Ihr enttäuscht mich, Magier. Bin nicht ich es gewesen, der Euch die Zweitsicht gelehrt hat? Ein klein wenig mehr Zutrauen in meine Fähigkeiten stände Euch gut zu Gesicht. Außerdem wäret Ihr vollends verloren, wenn ich Euch nicht mehr länger mit Rat und Tat zur Seite stünde. Fragt den Tischler!“
    Kwin grinste breit. „Wigget hat Recht, Alep. Ohne ihn hättest du noch immer keine Ahnung, was du aus deinem Leben machen sollst. Du hättest keine Frau, keine Familie und N’Gucha hätte sich wahrscheinlich in den alten Oberst Nika verliebt.“
    „Da irrst du dich aber ganz gewaltig!“, widersprach Alep. „Niemand entzieht sich meinem Charme. Selbst Juwel verbringt hin und wieder eine gesellige Stunde mit mir, besonders gern dann, wenn sie von diesem neunmalklugen Drachen genug hat, was eigentlich ständig der Fall sein sollte.“ Alep wandte sich wieder an Wigget. „Geh nur voran, zwäng dich durch diese Stollen auf deiner endlosen Suche nach Drachenschuppen. Selbst wenn du eine findest, heißt das noch lange nicht, dass ich dir deine alte Gestalt wiedergeben kann.“
    „Du musst dich doch erinnern, wo früher Drachen gelebt haben“, sagte Kwin. „Dort findest du wahrscheinlich, was du suchst.“
    Wigget drehte den Kopf auf seinem langen Hals, bis er an Alep vorbeischauen konnte. Aus engen Augen betrachtete er den Tischler und Meistermagier Kwin Bohnthal. „Ich erinnere mich nur noch an den Drachenberg, und dort gibt es keine Schuppen.“ Er seufzte tief und sagte dann: „Leider, verehrter Tischler, habt Ihr vergessen, mir meine Erinnerungen mit ins Holz zu schnitzen, bevor der Magier hier mich in mein zweites Leben stieß. Ihr seid beide allerbeste Schlauköpfe. Sprecht Euch nächstes Mal doch besser ab, bevor Ihr eine Arbeit beginnt, sonst wird es ewig so weitergehen und Fehler häuft sich auf Fehler.
    Es ist überhaupt nicht verwerflich, seine ehemalige Größe wieder haben zu wollen, Magier. Ich möchte Euch beide Mal sehr gern in Mausgröße über den Küchenboden huschen sehen, auf der Suche nach alten Krümeln Brot.“
    „Was ist nun?“, fragte Alep. „Mittag naht, ich spüre Hunger und der Tag währt nicht ewig.“
    „Ich sollte wenigstens einmal einen Blick hineinwerfen, Magier. Meint Ihr nicht? Vielleicht kehren die Erinnerungen wieder zurück, wenn ich erst einmal einen Hort der Drachen gefunden habe.“
    Kwin sah sich um. „Dort drüben, die alte Weide, da werden wir auf dich warten, und solange ein spätes Frühstück zu uns nehmen. Alep?“
    „Oder ein frühes Mittagessen.“
    „Beides wäre mir recht“, sagte Kwin.
    „Geh nur, Wigget. Wenn du irgendwo stecken bleibst, ruf mich. Dann komme ich irgendwann und rette dich.“
    „Sicher nicht ohne Euch zuvor köstlich über mein Missgeschick zu amüsieren.“
    „Worauf du dich verlassen kannst!“
    Macht es mir nicht schwerer, als es ohnehin schon ist , sagte Wigget und seine Worte erklangen übergangslos in Aleps Geist.
    Geh nur. Ich bin ja da.
    „He, sprecht ihr beide wieder auf Drachenart miteinander?“, fragte Kwin verärgert. „Das gehört sich nicht! Das ist, als wäre man taub und alle anderen amüsieren sich.“ Kwin wandte sich an Alep. „Was hat er gesagt?“
    „Dass ich Euch für einen überragenden Tischler halte“, sagte Wigget grinsend, sprang von Aleps Schulter, spreizte die Flügel und drehte ab zu den Löchern im Felsgestein. Im nächsten Moment war er darin verschwunden.
    Kwin und Alep gingen zu der Weide am Fluss und machten es sich

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