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Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Titel: Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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darunter gemütlich.
    „Wir sollten öfter herkommen“, sagte Alep zwischen zwei Bissen.
    „Wenn wir einmal alt sind. Dieser Tage geht es drunter und drüber. Ich habe keine Ahnung, wie du es angestellt hast, mich von meiner Frau und meiner Tochter wegzuholen.“
    „Es ist nur für einen Tag. Und Wigget wollte schon immer mal hierher, um nach Schuppen zu suchen.“
    „Was tust du, wenn er tatsächlich irgendwann eine Schuppe findet?“
    Alep schüttelte belustigt den Kopf. „Wigget hat sich längst mit seiner Größe abgefunden. Er liebt seine Frau und seine Kinder und würde um nichts in der Welt auf sie verzichten – was er aber müsste, hätte er eine andere, um so viel größere Gestalt.“
    „Warum ist er dann dort hineingekrochen?“
    „Ich glaube, es geht ihm nur noch darum, mir zu beweisen, dass er recht hat. Er ist ein notorischer Besserwisser.“
    Wiggets Gedanken erreichten Alep. Das solltet Ihr sehen, Magier. Hier wimmelt es von Fledermäusen. Das erinnert mich an die klaren Sommernächte im Spahnwald, damals, als ich noch ein Teil von Dahliger dem Silberahorn war. In jenen ...
    Lass gut sein, Wigget. Komm her, wenn du fertig bist, aber keine alten Geschichten mehr .
    „Du hast es schon wieder getan“, ermahnte Kwin.
    Alep zuckte die Schultern, dann schweifte sein Geist wieder davon und nahm mit Wigget Kontakt auf. Kwin sah es an dem ziellosen Blick seines Freundes. Das Grinsen, das sich da langsam auf Aleps Gesicht ausbreitete, verstand er allerdings nicht.
    „Begleite mich“, bat Alep seinen Freund. „Das wird dir gefallen. Wigget steckt fest.“
    Ihr habt es ihm doch nicht etwa gesagt, oder?
    Natürlich habe ich das!
    Aaah, ich hatte Euch doch gebeten zu schweigen .
    Alep und Kwin traten an den nackten Fels. Aus einem der Löcher etwa auf Augenhöhe schaute Wiggets Kopf und Hals heraus. Er steckte mit seiner breiten Brust fest, kam weder vor noch zurück.
    „Guten Tag, die Herren. Würde mich freuen, wenn wir das hier schnell zu einem guten Ende bringen könnten, bitte.“
    „Freundlich ist er ja!“, sagte Kwin.
    „Und ein wenig zu dick“, bemerkte Alep.
    „Ja, das gute Leben an der Seite seiner ihn so innig liebenden Frau Juwel hat ihn weich und faul werden lassen“, bestätigte Kwin.
    „Hätten die Herren Zauberer bitte die Güte, mir ohne weitere Kommentare hier herauszuhelfen.“
    Kwin betrachtete Wigget genau, schaute ihm sogar in die Augen. Dann sagte er: „Er könnte einen verzauberten Samen schlucken. Ich habe welche dabei. Irgendetwas flauschiges ... vielleicht Weidenkätzchen. Wenn der Samen dann seinen Körper wieder verlässt, schlägt er Wurzeln, wo er fällt, wächst und gedeiht und schiebt unseren Wigget hier mit jeder Wachstumsphase ein klein wenig weiter ins Freie.“
    „Bist du sicher?“ Aleps Zweifel waren unüberhörbar.
    „Natürlich. Wichtig ist dabei, dass der Samen erst außerhalb seines Körpers wurzelt. Alles andere wäre eine Katastrophe.“
    „Vielen Dank für Eure Anteilnahme. Ich werde gar nichts schlucken, damit Ihr nur Bescheid wisst.“
    „Eine Katastrophe für den Samen, wohlgemerkt.“
    „Magier, bitte!“
    „Auch fehlt es ihm hier und da an Muskeln. Das war doch früher anders. Wigget, was hast du getan in den letzten Jahren?“ Alep tastete sich an Wiggets Brust und Bauch vorbei in das Felsenloch, drückte hier ein wenig und zog da ein bisschen. Mit einem überraschten Schrei fiel Wigget aus der Öffnung. Kwin fing ihn grinsend auf. „Na, Zeit fürs Himmelbett, kleiner Drache, was?“
    Wigget richtete sich auf, sprang von Kwins Hand, flog auf und landete auf Aleps Schulter, wickelte seinen Schwanz um den Oberarm des Magiers und betrachtete die beiden Männer. „Danke, meine Herren. Das werde ich Euch niemals vergessen.“
    Kwin wandte sich an Alep. „Das klingt wie eine Drohung.“
    Alep grinste. „Das ist auch eine! Du solltest in den nächsten Tagen alle Situationen meiden, in denen du auf Wiggets Hilfe angewiesen sein könntest, zumindest so lange, bis er den Vorfall vergessen hat. Das ist eine seine stärkeren Seiten: Er ist nicht nachtragend.“
    „Eine weitere meiner starken Seiten betrifft mein Gedächtnis. Ich vergesse selten etwas.“
    „Hast du etwas Interessantes gefunden?“
    „Lurche, Olme, Fledermäuse. Wenn in diesen Bergen jemals Drachen gelebt haben, dann zu einer Zeit, als ein Drache den Begriff Größe nicht auf sich selbst, sondern auf seine Umwelt anwendete.“
    „Ich mag deine Vergleiche, kleiner

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