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Der Dritte Zwilling.

Der Dritte Zwilling.

Titel: Der Dritte Zwilling. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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trotzdem erinnerte er sich, daß ihr Gegner ein durchtrainierter, kahlköpfiger Mann von etwa Fünfzig gewesen war, der forsch und fintenreich gespielt hatte. Budgen hatte Jeannie geschlagen, obwohl sie jünger und kräftiger war. Steve nahm sich vor, ihn nicht zu unterschätzen.
    Eine ruhige, kultivierte Stimme meldete sich mit »Hallo?«
    »Professor Budgen, mein Name ist Steven Logan.«
    Nach einer kurzen Pause erkundigte sich Budgen: »Kenne ich Sie, Mr. Logan?«
    »Nein, Sir. Ich rufe Sie in Ihrer Eigenschaft als Vorsitzender des Disziplinarkomitees der Jones-Falls-Universität an, um Sie wissen zu lassen, daß ich morgen Dr. Ferrami begleiten werde. Sie sieht dem Hearing gelassen entgegen, weil sie beweisen kann, daß alle gegen sie erhobenen Beschuldigungen völlig aus der Luft gegriffen sind.«
    Budgens Stimme klang kühl. »Sind Sie Anwalt?«
    Steves Atem kam zu schnell, als wäre er gelaufen, aber er bemühte sich um demonstrative Gelassenheit. »Ich studiere Jura. Dr. Ferrami fehlen die Mittel für einen zugelassenen Anwalt. Ich werde mein Bestes tun, ihr zu helfen, ihren Fall klar vorzutragen. Falls ich etwas falsch machen sollte, werde ich mich auf Ihr Wohlwollen verlassen.« Er legte eine Pause ein, um Budgen die Chance für eine freundliche Bemerkung oder auch nur ein mitfühlendes Brummen zu geben, doch es folgte lediglich kaltes Schweigen. Steve fuhr fort: »Darf ich mich erkundigen, wer die Universität vertreten wird?«
    »Soviel ich weiß, wurde Henry Quinn von Harvey Horrocks Quinn damit beauftragt.«
    Steven schluckte. Das war eine der ältesten Anwaltskanzleien in Washington. Er bemühte sich, auch jetzt gleichmütig zu klingen. »Eine außerordentlich angesehene Kanzlei«, bemerkte er so, daß ein Lächeln in seiner Stimme mitschwang.
    »Tatsächlich?«
    An diesem Mann war Steves Charme verloren. Es wurde Zeit, einen härteren Ton anzuschlagen. »Eines sollte ich vielleicht erwähnen: Es muß jetzt die wahre Geschichte zur Sprache kommen, weshalb Berrington Jones auf diese Weise gegen Dr. Ferrami vorgeht. Wir werden uns unter keinen Umständen damit abfinden, daß die Anhörung ab gesagt wird! Das würde ein schlechtes Licht auf Dr. Ferrami und ihre Forschungsarbeit werfen. Die Wahrheit muß an den Tag kommen, fürchte ich.«
    »Ich habe von keinem Ansuchen gehört, das Hearing abzusagen.«
    Natürlich nicht. Das gab es auch nicht. Steve fuhr forsch weiter. »Aber sollte es dazu kommen, möchte ich nur klarmachen, daß Dr. Ferrami damit nicht einverstanden sein wird.« Er beschloß zum Ende zu kommen, ehe er sich zu tief hineinritt. »Professor, ich bedanke mich für Ihre Freundlichkeit und freue mich, Sie morgen kennenzulernen. «
    »Keine Ursache.«
    Steve legte auf. »Wow! Ein wahrer Gletscher!« Jeannie blickte ihn erstaunt an.
    »So ist er aber normalerweise nicht. Vielleicht war er nur förmlich.«
    Steve war sich ziemlich sicher, daß Budgen seine Entscheidung bereits getroffen hatte und Jeannie nicht wohlgesinnt war, aber er sagte es ihr lieber nicht.
    »Jedenfalls konnte ich ihm unsere Ansicht klar machen. Und ich erfuhr, daß die JFU Henry Quinn als Anwalt genommen hat.«
    »Ist er gut?«
    Er war eine Legende. Steve rann es kalt über den Rücken, wenn er daran dachte, daß er sich gegen Henry Quinn stellen mußte. Aber er wollte Jeannie nicht entmutigen. »Quinn war einmal sehr gut, aber er hat wahrscheinlich seine besten Jahre bereits hinter sich.« Sie nickte. »Was sollen wir jetzt tun?«
    Steve blickte sie an. Der rosa Bademantel klaffte etwas auf, und er konnte ihre kleinen festen Brüste sehen. »Wir sollten die Fragen durchgehen, die man Ihnen beim Hearing stellen wird«, sagte er be dauernd. »Wir haben heute nacht noch eine Menge Arbeit.«

Kapitel 36

    Jane Edelsborough sah nackt viel besser aus als bekleidet. Sie lag auf einem blaßrosa Bettuch, von der Flamme einer Duftkerze beleuchtet. Ihre reine, weiche Haut war attraktiver als die schlammigen Erdfarben, die sie immer trug. Die weiten Kleider, die sie bevorzugte, verbargen ihre Figur; jetzt erinnerte sie an eine Amazone mit den schweren Brüsten und breiten Hüften. Sie war kräftig, aber es stand ihr gut.
    Auf dem Rücken liegend lächelte sie Berrington entspannt an, der in seine blauen Shorts schlüpfte. »Wow, das war besser, als ich erwartet hatte.«
    Berrington dachte das gleiche, war jedoch nicht so taktlos, es zu sagen. Jane beherrschte so allerlei, was er den jüngeren Frauen, die er gewöhnlich mit ins Bett

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