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Der Dritte Zwilling.

Der Dritte Zwilling.

Titel: Der Dritte Zwilling. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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Gartenstühle standen.
    Mit einer glänzenden Idee im Kopf war Jeannie aus ihrem kurzen Schlummer erwacht. Sie glaubte jetzt zu wissen, wie sich der vierte Klon aufspüren ließe.
    Doch der Plan konnte nur dann klappen, wenn Charles ihr half - und sie war sich keineswegs sicher, daß er ihrer Bitte entsprechen würde.
    Charles bat sie, Platz zu nehmen, reichte ihr ein hohes, kaltes Glas, nahm sich selbst ein anderes und setzte sich. »Darf ich Sie beim Vornamen nennen?« fragte er.
    »Bitte.«
    »Ich hoffe, Sie revanchieren sich.«
    »Selbstverständlich.«
    Beide nippten an ihren Gläsern. Dann sagte er: »Jeannie - was hat das alles zu bedeuten?«
    Jeannie stellte ihr Glas ab. »Ich glaube, es handelt sich um ein Experiment«, begann sie. »Bevor sie Genetico gründeten, waren Berrington und Proust beide beim Militär. Ich vermute, daß die Firma ursprünglich dazu diente, ein Projekt des Militärs zu vertuschen.«
    »Ich bin mein Leben lang Soldat gewesen und traue der Armee inzwischen beinahe jeden Blödsinn zu. Aber warum sollte sie sich für weibliche Empfängnisprobleme interessieren?«
    »Denken Sie mal nach: Steve und seine Doubles sind groß, kräftig, fit und gutaussehend. Außerdem sind sie auch sehr gescheit, wobei ihnen ihre Neigung zur Gewalttätigkeit allerdings manchmal einen Strich durch die Rechnung macht.
    Steve und Dennis haben einen IQ, der weit über dem Durchschnitt liegt, weshalb ich vermute, daß es bei den anderen beiden nicht viel anders aussieht. Wayne ist erst zweiundzwanzig und schon Millionär, und der vierte war bisher immerhin clever genug, seine Existenz vollkommen geheimzuhalten.«
    »Was schließen Sie daraus?«
    »Ich weiß es nicht. Ich halte es für möglich, daß die Armee versucht hat, den perfekten Soldaten zu züchten.«
    Das war nichts als eine unbegründete Spekulation, und Jeannie erwähnte es auch eher beiläufig. Charles jedoch reagierte geradezu wie elektrisiert. »O Gott!« sagte er, und seine Miene verriet, daß ihm et was Entsetzliches eingefallen war. »Ich erinnere mich. Ja, ich glaube, davon habe ich schon einmal gehört.«
    »Was wollen Sie damit sagen?« fragte Jeannie. »Damals, in den siebziger Jahren, kursierte in Militärkreisen so ein Gerücht … Die Russen hätten eine Art Zuchtprogramm, hieß es. Sie stellten perfekte Soldaten, perfekte Sportler, perfekte Schachspieler und so weiter her … Es gab Leute, die meinten, wir sollten das auch tun - und andere behaupteten, wir hätten schon damit angefangen.«
    »So sieht das also aus!« Endlich hatte Jeannie das Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein. »Sie haben sich eine Frau und einen Mann aus gesucht - beide gesund, aggressiv, intelligent und blond -, Ei und Samenzelle zusammengeführt und einen Embryo geschaffen. Doch was sie eigentlich interessierte, war die Möglichkeit, den perfekten Soldaten nach seiner Erschaffung zu duplizieren. Der kritische Punkt des Experiments war die mehrfache Teilung des Embryos in einer sehr frühen Entwicklungsphase und die Einpflanzung der Klone in Leihmütter. Aber es hat geklappt.« Jeannie runzelte die Stirn. »Ich frage mich nur, was danach passiert ist.«
    »Die Frage kann ich beantworten«, sagte Charles. »Watergate. Nach dem Skandal wurden all diese wahnwitzigen Geheimprogramme gestrichen.«
    »Aber Genetico hat sich nicht daran gehalten. Sie haben illegal weitergemacht, wie die Mafia. Und weil es ihnen tatsächlich gelang, Retortenbabys herzustellen, blieben sie im Geschäft und verdienten gutes Geld. Mit ihren Gewinnen finanzierten sie die gentechnischen Forschungsprogramme, die sie seither durchgeführt haben. Ich habe sogar den Verdacht, daß mein eigenes Projekt Teil ihrer Gesamtstrate gie ist.«
    »Und die wäre?«
    »Die Zucht des perfekten Amerikaners: intelligent, aggressiv und blond, eine Herrenrasse.« Jeannie zuckte mit den Schultern. »Die Idee ist ja uralt - nur läßt sie sich heute mit Hilfe der modernen Gentechnik realisieren.«
    »Und warum wollen sie dann die Firma verkaufen? Das ergibt doch alles keinen Sinn.«
    »Vielleicht doch«, erwiderte Jeannie nachdenklich. »Vielleicht sahen sie in dem Übernahmeangebot eine Chance, erst richtig ins Geschäft einzusteigen. Mit dem Geld soll Prousts Präsidentschaftswahlkampf finanziert werden. Sitzen sie erst einmal im Weißen Haus, können sie forschen, was und wieviel sie wollen - und ihre Ideen in die Tat umsetzen.«
    Charles nickte. »Eine Kostprobe von Prousts Vorstellungen steht heute in der

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