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Der Dritte Zwilling.

Der Dritte Zwilling.

Titel: Der Dritte Zwilling. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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Versuchspersonen aufzuspüren. Drei Jahre hatte sie daran gearbeitet, und es war ihre einzige wirklich hervorragende Leistung, abgesehen von ihren Tennismeisterschaften. Aber wenn sie eine besondere intellektuelle Begabung besaß, dann für diese Art von logischem Puzzle. Obwohl sie die Psychologie unberechenbarer, irrationaler Charaktere erforschte, was sie durch die Manipulation unzähliger Daten über Hunderte und Tausende von Einzelpersonen bewerkstelligte, war ihre Arbeit in erster Linie statistischer und mathematischer Art. Wenn mein Suchprogramm nichts taugt, dann tauge auch ich nichts, dachte sie. Vielleicht sollte sie einfach aufgeben und Stewardeß werden wie Penny Watermeadow.
    Es überraschte sie, Annette Bigelow vor ihrer Tür warten zu sehen. Annette war eine Doktorandin, deren wissenschaftliche Arbeiten Jeannie als Teil ihrer Lehrverpflichtung überwachte. Jetzt erinnerte sie sich, daß Annette vergangene Woche einen bemerkenswerten Vorschlag für ihre Dissertation eingereicht hatte und sie vereinbart hatten, heute darüber zu sprechen. Jeannie beschloß, diese Besprechung zu verschieben; sie mußte jetzt Dringenderes unternehmen. Da bemerkte sie das erwartungsvolle Gesicht des Mädchens und erinnerte sich, was eine solche Besprechung für eine Studentin bedeutete. So zwang sie sich zu lächeln und entschuldigte sich: »Tut mir leid, daß ich Sie warten ließ. Wir wollen uns gleich an die Arbeit machen.«
    Glücklicherweise hatte sie den Vorschlag sorgfältig durchgelesen und sich dabei Notizen gemacht. Annette beabsichtigte aus den vor liegenden Daten über
    Zwillinge die Entsprechungen in politischer und moralischer Einstellung herauszufischen. Es war ein interessante rund diskussionswürdiger Ansatz.
    Jeannie schlug ein paar kleinere Verbesserungen vor und gab ihr Okay, diese Idee weiterzuentwickeln.
    Als Annette gerade aufbrach, streckte Ted Ransome den Kopf durch die Tür. »Du siehst aus, als hättest du gute Lust, jemand die Eier abzusäbeln«, stellte er fest.
    »Aber nicht deine.« Jeannie lächelte. »Komm rein und trink eine Tasse Kaffee mit mir.«
    »Handsome« Ransome war der Kollege am Psychologischen Institut, den sie am meisten mochte. Er war außerordentlicher Professor, der sich auf Wahrnehmungs-und Denkpsychologie spezialisiert hatte. Er war glücklich verheiratet und hatte zwei kleine Kinder. Jeannie wußte, daß sie ihm gefiel, aber er trat ihr nicht zu nah. Es gab ein angenehmes Kribbeln sexueller Spannung zwischen ihnen, von dem jedoch nie zu befürchten war, daß es zum Problem werden würde.
    Sie schaltete die Kaffeemaschine neben ihrem Schreibtisch ein und erzählte von der New York Times und von Maurice Obell. »Die große Frage ist, von wem hat die Times den Hinweis erhalten?«
    »Es kann nur Sophie sein«, meinte er.
    Sophie Chapple war die einzige andere Frau im Lehrkörper des Fachbereichs Psychologie. Obwohl sie nahe fünfzig war und ordentliche Professorin, betrachtete sie Jeannie offensichtlich als Rivalin. Von Beginn des Semesters an hatte sie sich eifersüchtig benommen und sich über alles beschwert, angefangen bei Jeannies Miniröcken bis zu der Art und Weise, wie sie ihren Wagen parkte.
    »Du meinst, sie würde so was tun?« fragte Jeannie.
    »Und ob!«
    »Du hast wahrscheinlich recht.« Jeannie wunderte sich immer wieder darüber, welche Kleinlichkeitskrämer auch die angesehensten Wissenschaftler sein konnten. Bei einem Empfang war ihr einmal aufgefallen, wie ein hochverehrter Mathematiker dem brillantesten Physiker Amerikas einen heftigen Knuff versetzte, nur weil dieser sich vor ihn in die Schlange am Büfett gedrängt hatte.
    »Vielleicht frage ich sie.«
    Er zog die Brauen hoch. »Sie wird lügen.«
    »Dann wird ihre Miene sie verraten.«
    »Es wird zum Streit kommen.«
    »Den haben wir bereits.«
    Das Telefon läutete. Jeannie griff nach dem Hörer und bedeutete Ted, den Kaffee einzuschenken. »Hallo?«
    »Naomi Freelander.«
    Jeannie zögerte. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich überhaupt mit Ihnen reden soll.«
    »Soviel ich weiß, haben Sie doch bereits aufgehört, für Ihre Forschungen medizinische Datenbanken zu benutzen.«
    »Nein.«
    »Was meinen Sie mit ›nein‹?«
    »Ich meine damit, ich habe nicht aufgehört. Ihre Anrufe haben eine Diskussion darüber ausgelöst, aber es wurden noch keine Entscheidungen getroffen.«
    »Ich habe hier ein Fax aus dem Rektorat. Darin entschuldigt sich der Rektor für die Verletzung der Privatsphäre und versichert,

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